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Neues Rätsel Racing-Raritäten: Der rennfahrende Poet

Von Mathias Brunner
​Wir zeigen in unserem neuen Rätsel «Racing-Raritäten» einen Fahrer, der an der Schreibmaschine so geschickt war wie am Rennlenkrad. Wer ist das? Wo und wann ist diese Aufnahme entstanden?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Lösung vom letzten Mal: Der Engländer Mike Beuttler sitzt in jenem March 711-Ford mit dem markanten Frontflügel, der in der Regel mit Ronnie Peterson abgebildet wird. Wir sind beim britischen Grand Prix 1971 in Silverstone, Beuttler fiel aus.

Als Tipp hatten wir in der vergangenen Woche geschrieben: «Dieser Fahrer ging auf sehr vielfältige Art und Weise seinen eigenen Weg.» Das war einerseits ein Hinweis auf die Finanzierung der Renneinsätze von Beuttler, andererseits ein Bezug zu seinem Privatleben – Beuttler war homosexuell, was im Fahrerlager ein offenes Geheimnis war, aber von den Medien nicht weiter thematisiert wurde. Um den Schein gegen aussen zu wahren, umgab sich Beuttler auf dem Rennplatz gerne mit vollbusigen Schönheiten.

Michael Simon Brindley Bream Beuttler wurde am 13. April 1940 in Kairo geboren – sein Vater war im Krieg als Offizier der britischen Armee dort stationiert. Er kam spät zum Motorsport, mit 24 Jahren in der Formel Libre. Gegen Ende der 60er Jahre hatte er sich in der Formel 3 eingenistet, 1970 wurde er Meisterschaftsdritter, hinter dem Briten Tony Trimmer und dem Australier Dave Walker. 1971 war Beuttler in der Formel 2 an der Arbeit, er gewann in Vallelunga, fiel aber oft aus und wurde EM-Siebter. Die Leistungen in der Formel 2 überzeugten March-Chef Mike Mosley, Beuttler einen Wagen zu verkaufen.

Beim Sprung in die Königsklasse half ihm eine Reihe von Freunden aus der Börsenszene. Daher auch der etwas quere Team-Name des in Silverstone eingesetzten March: Clarke-Mordaunt-Guthrie Racing. Ab 1973 hiess das Team Clarke-Mordaunt-Guthrie-Durlacher Racing. Im Fahrerlager wurden die Autos von Mike im Scherz «Stockbroker Special» genannt. Auch der Fahrer hatte seinen Spitznamen weg. Weil Beuttler die Neigung hatte, seinen Gegnern unerwartet die Tür vor der Nase zuzuschmeissen, nannten ihn die anderen Piloten «blocker».

Nur einmal trat Beuttler für nicht als Privatier an: Als Teil des Werksrennstalls von March in Kanada 1971. Er blieb in der Formel-1-WM ohne Punkte – Rang 7 in Spanien 1973 war sein bestes Ergebnis, damals erhielten aber nur die ersten sechs Fahrer WM-Punkte.

1974 hängte Beuttler seinen Helm an den Nagel, niemand aus der Formel 1 wollte ihn engagieren. Beuttler war zudem von einigen tödlichen Unfällen erschüttert (Roger Williamson und François Cevert 1973, Peter Revson Anfang 1974).

Über sein weiteres Leben ist wenig bekannt. Er zog in die USA, Ende Dezember 1988 starb er in Kalifornien an der Autoimmun-Erkrankung, mit nur 48 Jahren. Beuttler ist unseres Wissens der einzige Formel-1-Fahrer, der an AIDS verstorben ist.

Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer war an der Schreibmaschine so geschickt wie am Rennlenkrad.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

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