Formel 1: Adrian Newey über sein Unglück

Lewis Hamilton: «2020 ist das schwierigste Jahr»

Von Mathias Brunner
​2020 ist keine Saison wie jede andere für Mercedes-Star Lewis Hamilton: Zum Kampf gegen seine Pistenrivalen ist der Kampf für mehr Gleichheit, gegen Rassismus und für eine bessere Umwelt gekommen.

Es steht auf seinem Helm, es ist in seine Haut geschossen: «Still I rise», an Widerständen wachsen, sich ständig verbessern, sich am Ende durchsetzen – das Lebensmotto von Formel-1-Superstar Lewis Hamilton. 2020 hat der Kampf gegen Widerstände eine neue Dimension angenommen: Die Welt befindet sich noch immer im Würgegriff der Corona-Pandemie, und für Hamilton ist neben den Duellen auf der Rennstrecke eine neue Ebene hinzugekommen, sich voll einzubringen. Der erfolgreichste Rennfahrer der Formel 1 setzt sich für mehr Gleichheit ein und hat sich dem Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt verschrieben. Ferner vertieft er sein Engagement für Umweltschutz.

Es war Lewis Hamilton, der Mercedes davon überzeugen konnte, als starke Aussage die Silberpfeile schwarz zu lackieren. Wer anders als Lewis Hamilton würde ein T-Shirt tragen mit der Aufschrift: «Verhaftet die Polizisten, die Breonna Taylor getötet haben»? Wer anders als Lewis Hamilton würde aus eigener Tasche finanziert eine Kommission gründen, mit dem Ziel, mehr junge Menschen aus Minderheiten im Rennsport unterzubringen?

Gegenüber dem Nachrichtensender CNN vertieft der siebenfache Formel-1-Weltmeister: «Keiner von uns hatte erwartet, dass eine solche Pandemie auf uns zukommt. Das ist für viele Menschen die härteste Probe, auf die sie je gestellt worden sind, und auch ich sehe dieses Jahr als das schwierigste meines Lebens.»

«Gleichzeitig gibt es das Erwachen dieser überaus machtvollen Bewegung. Wir erleben, wie sich Menschen verschiedener Herkunft für die gute Sache einsetzen, und ich bin stolz darauf, mithelfen zu können, Veränderungen anzuschieben. Ich empfinde das als starken inneren Antrieb. Und dann gewinne ich in diesen verrückten Corona-Zeiten, in dieser Black Lives Matter-Bewegung auch noch den WM-Titel. Ich würde nicht so weit gehen und behaupten, dass diese Umstände meinen Titel bedeutungsvoller machen. Jeder WM-Titel war auf seine Weise wichtig, passend jeweils zu unterschiedlichen Phasen meines Lebens. Der Weg zum Titel war jedes Mal anders.»

Eine weitere Herzensangelegenheit von Lewis Hamilton: sein Engagement für intelligenteren Umgang mit der Umwelt. Der Engländer ist wie sein früherer Mercedes-Stallgefährte Nico Rosberg in die neue Serie Extreme E eingestiegen.

Extreme E ist eine radikale neue Offroad-Rennserie, die vom selben Team wie die Formel E gegründet wurde und elektrische SUVs und futuristische Technik in einigen der abgelegensten und extremsten Umgebungen der Welt zeigt. Die globale Reise mit fünf Rennen wird die neue Sportplattform nutzen, um Elektrifizierung, Nachhaltigkeit und Gleichstellung zu fördern.

Ziel der Serie aus 16 Rennställen ist es, die Auswirkungen des Klimawandels in einigen der entlegensten Umgebungen der Welt herauszustellen, die Einführung von Elektrofahrzeugen zu fördern, um den Weg für eine kohlenstoffarme Zukunft zu ebnen, und weltweit die erste Plattform für gleichberechtigten Motorsport darzustellen. Extreme E ist die erste Sportart, die aus einem sozialen Grund heraus entwickelt wurde. Sie zielt darauf ab, die Umweltbelastung zu minimieren, aber das Bewusstsein für diese Problematik zu maximieren.

Sie fährt an Orten, die bereits durch den Klimawandel beschädigt oder betroffen sind (wie Grönland, Senegal oder dem Regenwald Brasiliens) und führt die Fans an die dringlichsten Probleme unseres Planeten heran. Darüber hinaus unterstützt Extreme E die Automobilindustrie bei der Entwicklung zukunftsweisender Technologien, wobei der Rennsport als Plattform für Strasseninnovationen dient, die den Wandel zu nachhaltiger Mobilität beschleunigen.

Hamilton hat als einen der Fahrer den schwedischen Rallyepiloten Patrik Sandell verpflichtet, der sagt: «Extreme E widerspiegelt den Trend der Autoindustrie zur Elektrofahrzeugen. Das funktioniert auch im Rennsport, wie die Formel E bewiesen hat. Dies auch auf Offroadpisten zu bringen, finde ich aufregend – für Fahrer und für Zuschauer. Es ist fabelhaft, dass Lewis mit seinem Team X44 hier mitmacht, und ich bin sicher, seine Fan-Base wird sehr genau verfolgen, was wir alles machen. Ich hoffe auch, wir werden Lewis auch mal am Lenkrad erleben können.»

Türkei-GP, Istanbul

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt

WM-Stand nach 14 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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