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Andreas Seidl (McLaren): Ferrari macht’s richtig

Von Adam Cooper
Carlos Sainz in der Türkei vor Daniel Ricciardo und Max Verstappen

Carlos Sainz in der Türkei vor Daniel Ricciardo und Max Verstappen

​Für McLaren-Teamchef Andreas Seidl hat sich in der Corona-verkürzten Formel-1-Saison 2020 gezeigt: «Ferrari hat das schon richtig gemacht mit Carlos Sainz, der Spanier zeigt, was er wirklich wert ist.»

Mit seinem fünften Rang im schwierigen Türkei-GP ist der Spanier Carlos Sainz in der WM auf dem Vormarsch. Er hat seinen McLaren-Stallgefährten Lando Norris überholt und ist nun Siebter im Zwischenklassement. Nach Pech in der Toskana und in Sotschi (zwei Nullrunden) wurde Sainz auf dem Nürburgring Fünfter, führte sensationell in Portugal und wurde Sechster, dann Siebter in Imola, nun Fünfter in der Türkei.

McLaren-Teamchef Andreas Seidl lobt: «Gerade ein Rennen bei so tückischen Pistenverhältnissen wie in der Türkei zeigt sich, wie gut Carlos wirklich ist. Ferrari hat das schon richtig gemacht, als sie sich für ihn als Nachfolger von Sebastian Vettel entschieden haben. Es ist kein Zufall, dass Carlos bei ähnlich schwierigen Bedingungen in Portugal in Führung ging. Er liebt diese Mischverhältnisse im Graubereich zwischen feucht und nass. Und im Gegensatz zu anderen Fahrern schafft er es auch, auf der Bahn zu bleiben.»

«Carlos ist mit seinen 26 Jahren die ideale Mischung aus Frische, Erfolgshunger und Erfahrung. In turbulenten Grands Prix ist er am Funk ganz ruhig, aber es sagt auch klar, was da draussen los ist und was wir nun tun könnten. Die Kommunikation mit seinem Ingenieur ist erstklassig. Und daraus resultieren dann die richtigen Entscheidungen. Er ist ein fabelhafter Pilot, und Ferrari hat das erkannt.»

Es war schon kurios: Noch bevor die Formel 1 Corona-verspätet in die Saison gehen konnte, verkündete Ferrari Mitte Mai die Trennung von Sebastian Vettel. Dann ging es ganz schnell: McLaren verabschiedete Sainz, kurz darauf gab Ferrari dessen Verpflichtung bekannt.

Der Passauer Andreas Seidl sagt weiter: «Ich bewundere, wie professionell Carlos mit der Situation umgeht. Er ist die ganze Zeit über motiviert geblieben und hängt sich voll in die Arbeit. Das zeigt sich auch bei den Ergebnissen.»

Für den Madrilenen selber ist das nichts Besonderes, und er wird nicht vom Gas gehen. «Wir stecken weiter in einem beinharten Kampf im Mittelfeld, und da wollen wir uns durchsetzen. Wir haben noch sechs Rennen, und ich werde bis zur Ziellinie von Abu Dhabi alles für McLaren geben. Ich habe in diesem Jahr viele Punkte verloren, nicht nur wegen mangelnder Standfestigkeit. Es gab auch platte Reifen oder verpatzte Boxenstopps. Am meisten Zähler habe ich zu Beginn der Saison verloren, als es am einfachsten war, üppig zu punkten. Unsere Gegner sind stärker geworden, das macht unsere Aufgabe schwieriger. Da müssen wir mit guter Entwicklung dagegenhalten.»

Der Kampf um WM-Rang 3 bleibt ein ständiges Hin und Her. Derzeit steht Racing Point auf dem dritten Zwischenrang, mit 154 Punkten, dahinter McLaren mit 149 und Renault mit 136. Selbst Ferrari kann nach dem guten Mannschaftsergebnis in der Türkei (Vettel Dritter, Leclerc Vierter) wieder mitmischen, die Italiener stehen bei 130 Punkten.

Türkei-GP, Istanbul

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt

WM-Stand nach 14 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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