Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Grosjean-Ersatz Pietro Fittipaldi: Es wird ein Schock

Von Mathias Brunner
Pietro Fittipaldi

Pietro Fittipaldi

​Pietro Fittipaldi ersetzt am kommenden Wochenende bei Haas den verletzten Romain Grosjean. Der 24jährige, in Miami geborene Pilot tritt als 32. Formel-1-Fahrer aus Brasilien in grosse Fussstapfen.

Nach dem Feuer-Crash von Romain Grosjean hat Haas Pietro Fittipaldi als Ersatzmann aufgeboten: Der 24jährige Doppelbürger (in Miami geboren, besitzt aber auch den brasilianischen Pass) arbeitet seit 2018 für Haas und hat seither an sieben Tests für das US-amerikanische Team teilgenommen. Sein vorderhand letzter Einsatz: beim Nachwuchsfahrertest Ende 2019 in Abu Dhabi, da fuhr Fittipaldi 135 Runden. Sein bislang letztes Autorennen hat Pietro in der asiatischen Formel 3 bestritten, Ende Februar 2020 schloss er die Meisterschaft als Gesamtfünfter ab.

Pietro Fittipaldi ist der 32. Formel-1-Fahrer aus Brasilien, der erste Brasilianer am Start eines Grand Prix seit Felipe Massa in Abu Dhabi 2017. Der letzte brasilianische Debütant vor Pietro war Felipe Nasr in Australien 2015.

Pietro Fittipaldi: «Ich habe viele Nachrichten von brasilianischen Fahrer erhalten, die mir gratulierten. Jeder weiss, wie motorsportverrückt die Brasilianer sind. Auch Grossvater Emerson hat sich gemeldet und gesagt – geniess es, du hast nur einmal ein Debüt, und gib Vollgas.»

Fittipaldi tritt in grosse Fussstapfen: Sein Grossvater Emerson Fittipaldi wurde Formel-1-Weltmeister 1972 und 1974 und gewann vierzehn Grands Prix. Pietro ist der vierte Fittipaldi am Start eines Grand Prix nach Wilson Fittipaldi (Bruder von Emerson), Emerson und Christian (Sohn von Wilson).

Der grösste Erfolg von Pietro Fittipaldi bislang: World Series Formula V8 3.5-Champion der Saison 2017, in einem mässig besetzten Feld.

Der junge Fittipaldi steht vor einer steilen Lernkurve. Wenn er so ins kalte Wasser geworfen wird, was ist dabei am schwierigsten zu lernen? Pietro seinem Einsatz in Bahrain auf die Frage von SPEEDWEEK.com: «Die ganze Situation ist nicht einfach. Ich will zunächst einmal ruhig bleiben. Ich will mich Schritt um Schritt steigern, in einen gewissen Rhythmus kommen, und ich muss mir die ganzen Arbeitsprozesse bei Haas verinnerlichen. Ich erhalte vom Team jede Unterstützung, die ich mir wünschen könnte. Ein Fragezeichen ist für mich die physische Seite. Ich sass in diesem Jahr oft im Rennsimulator, aber die enormen Fliehkräfte kannst du im Training kaum simulieren. Das beste Training ist Fahren, und ich bin ein Jahr lang nicht Formel 1 gefahren. Ich bin sicher, das wird ein Schock.»

«Ich habe immer von der Formel 1 geträumt. Es fühlt sich surreal an. Ich wünschte, mein Debüt würde unter schöneren Umständen passieren als nach einem schweren Unfall, aber ich bin dankbar für diese Chance.»

Frage an Kevin Magnussen: Wie kann der Däne dem jungen Kollegen helfen? Der 28jährige Däne sagt: «Wir arbeiten daran, wie ich ihm unter die Arme greifen könnte. Wir diskutieren zum Beispiel über Einzelheiten der Abstimmung, an Feinheiten wie am Differenzial. Aber ich bin sicher, er wird einen guten Job machen.»

Bahrain-GP, Sakhir

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:34:01,829 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,254 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +8,005
4. Lando Norris (GB), McLaren, +11,337
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +11,787
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +11,942
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,368
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +19,680
9. Esteban Ocon (F), Renault, +22,803
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1 Runde
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
12. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Sergio Pérez (MEX), Racing Point, Motorschaden
Romain Grosjean (F), Haas, Crash
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash

WM-Stand Fahrer nach 15 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 332 Punkte
2. Bottas 201
3. Verstappen 189
4. Ricciardo 102
5. Pérez 100
6. Leclerc 98
7. Norris 86
8. Sainz 85
9. Albon 85
10. Gasly 71
11. Stroll 59
12. Ocon 42
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 533
2. Red Bull Racing 274
3. McLaren 171
4. Racing Point 154
5. Renault 144
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 97
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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