Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Sebastian Vettel: Aston Martin heisst Honey Ryder

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel (Aston Martin)

Sebastian Vettel (Aston Martin)

​Sebastian Vettel geht mit einem gewaltigen Nachteil ins erste GP-Wochenende: Kein Stammfahrer konnte beim Wintertest weniger fahren. Dafür hat sein Auto einen Namen – Honey Ryder.

Eine schöne Tradition von Sebastian Vettel wird fortgesetzt – natürlich erhält auch sein Aston Martin einen Namen. Der Renner 2021 heisst Honey Ryder, nach dem legendären Bond-Girl aus dem ersten Streifen der bekannten Filmreihe, Dr. No. Honey Ryder wurde im Film von 1962 dargestellt von der Schweizerin Ursula Andress (im Buch von Ian Fleming hiess sie Honeychile Rider). Die Szene, wie die Bernerin im weissen Bikini und Messer am Gurt aus dem Wasser steigt, ist eine der berühmtesten Szenen aus der Bond-Filmreihe.

Es ist, als wäre bei einem Marathonlauf der Startschuss gefallen, und ein Läufer kommt kaum vom Fleck: Kein Formel-1-Stammfahrer ist beim Wintertest von Bahrain weniger zum Fahren gekommen als Sebastian Vettel mit Aston Martin. Das bedeutet einen gewaltigen Nachteil fürs kommende GP-Wochenende, zumal das freie Training am Freitag auch noch gekürzt worden ist, von zwei Mal 90 Minuten auf zwei Mal eine Stunde.

Der vierfache Formel-1-Weltmeister bleibt gelassen: «Wir sind nie auf Zeitenjagd gegangen, es ging für mich beim Test darum, so viel als möglich übers Auto zu lernen. Keiner kann schönreden, dass wir keinen reibungslosen Test hatten. Wir müssen es halt am ersten GP-Wochenende besser machen.»

«Panik spüre ich keine, dazu bin zu erfahren. Es ist ja auch nicht so, dass wir gar nicht zum Fahren gekommen sind. Anderes Auto, anderer Motor, neue Mitarbeiter, andere Abläufe, die Lenkung fühlt sich anders an, weil sich jede Servolenkung in der Formel 1 ein wenig anders anfühlt, es gibt so viel zu lernen. Und da stecke ich mitten drin. Gleichzeitig macht die Arbeit aber auch Freude. Und die WM wird auch nicht am ersten Wochenende entschieden, es kommen ja noch 22 weitere. Es gibt keine Abkürzung. Ich müssen einfach aus unserer Zeit das Beste machen.»

Und so sieht sich Vettel einen Tag vor dem ersten freien Training auf dem Bahrain International Circuit: «Nicht alles ist schlecht. Auch wenn wir nicht so viel zum Fahren gekommen sind wie erhofft. Aber so ist es nun mal, nichts lässt sich daran etwas ändern.»

«Ich bleibe zuversichtlich, dass wir konkurrenzfähig sein werden und hier im Training genügend Zeit auf der Bahn bekommen, um bei der Musik zu sein. Ich fühlte mich im Aston Martin bald zuhause. Ich muss einfach mehr Zeit haben, um mich besser einzugewöhnen.»

Was ist das persönliche Ziel von Sebastian Vettel für die ersten Rennen? Seb grinst: «Alle zu gewinnen, natürlich! Nein, ernsthaft – wir müssen realistisch bleiben. Aber so lange wir kein Qualifying erlebt haben, ist es schwierig, über das Kräfteverhältnis etwas zu sagen. Ich hoffe natürlich auf eine gute Saison, aber so das genau hinführt, kann doch derzeit keiner sagen. Die einzige Gewissheit für mich bestehe darin, dass ich Red Bull Racing und Mercedes vorne erwarte.»

«Wir wissen, dass wir im Rückstand sind. Es liegt an uns, das wettzumachen. Aber Sorgen mache ich mir deswegen keine. Was mich persönlich angeht, so werde ich eine Weile brauchen, um alles zu lernen. Ich gehe nicht davon aus, dass ich nach dem ersten Wochenende gleich alles wissen werden.»

Ist für einen Piloten in der Situation von Sebastian ein kürzeres Freitagtraining (zwei Mal 60 Minuten statt wie zuvor zwei Mal 90 Minuten) nicht von Nachteil? Seb meint in Bahrain auf diese Frage von SPEEDWEEK.com: «Es ist ein Nachteil, aber ein Nachteil für alle. Ich sehe uns deswegen nicht mehr im Hintertreffen als Andere.»

Mit wie vielen Fragezeichen geht Vettel ins erste Training? «Da sind gar nicht so viele. Es tauchen bei der Arbeit mit jedem neuen Rennwagen ständig neue Fragen auf, du bist unablässig am Lernen.»

Die Autos von Sebastian Vettel

Toro Rosso 2008: Julia
Red Bull Racing 2009: Kate, dann Kate’s Dirty Sister (Kates schmutzige Schwester)
Red Bull Racing 2010: Luscious Liz (leckere oder üppige Liz), dann Randy Mandy (geile Mandy)
Red Bull Racing 2011: Kinky Kylie (sexy Kylie)
Red Bull Racing 2012: Abbey
Red Bull Racing 2013: Hungry Heidi (hungrige Heidi)
Red Bull Racing 2014: Suzie
Ferrari 2015: Eva
Ferrari 2016: Margherita
Ferrari 2017: Gina
Ferrari 2018: Loria
Ferrari 2019: Lina
Ferrari 2020: Lucilla
Aston Martin 2021: Honey Ryder

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