Ralf Schumacher: «Randstein-Gejammer, was soll das?»
Zahlreiche Formel-1-Piloten und -Teamchef und Team-Manager beklagen sich über die hohen Randsteine in Le Castellet. Rennchef Michael Masi bleibt hart, und GP-Sieger Ralf Schumacher gibt ihm Recht.
Lando Norris ist Formel-1-Weltmeister 2025, mit Rang 3 in Abu Dhabi hat er sich erstmals den Titel gesichert, als elfter Fahrer aus Grossbritannien. Aber wer ist dieser Lando Norris eigentlich?
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Die GP-Sieger Max Verstappen und Valtteri Bottas zeigten am Freitag harte Ritte über die hohen, wurstförmigen Randsteine von Le Castellet, die zwar in Knallgelb davor warnen, überfahren zu werden, aber die Fahrer hindert das nicht daran, die schnellste Linie zu suchen.
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Mercedes-Sportchef Ron Meadows und Red Bull Racing-Team-Manager Jonathan Wheatley meldeten sich per Funk bei Rennleiter Michael Masi. Sie monierten, dass hier Autos erheblich beschädigt würden und dass man bitteschön darüber nachdenken solle, die gelben Dinger zu entfernen. Masi eiskalt: "Diese Randsteine waren schon 2019 da. Aber wir werden uns das ansehen." Bei der Fahrerbesprechung am Freitagabend kam das Thema auf den Tisch, denn die Rennställe argumentieren: Solche Randsteine fördern in Zeiten des Kostendeckels unnötig Ausgaben, weil zu viele Teile kaputtgingen. Solche Randsteine haben auch schon auf dem Red Bull Ring viel Kohlefaserschrott und Unmut erzeugt.
Masi und seine Kollegen des Autosport-Weltverbands FIA haben sich das in Ruhe angesehen: Änderungen gibt es keine; mit der Ausnahme, dass das Einhalten von Pistengrenzen nicht nur in den Kurven 1, 2, 3, 4, 5, 8 und 9 unter die Lupe genommen werden, sondern neu auch in Kurve 6 – weil eben auch dort die Fahrer neben der eigentlichen Strecke fahren.
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Teamchef Toto Wolff: "Wenn du einen Unterboden verlierst wegen des Überfahrens solcher Randsteine, dann ist das sehr frustrierend. Ich sehe ein, dass wir Pistengrenzen beachten müssen, aber nicht auf Kosten der Rennställe. Vielleicht wären Kiesbetten an gewissen Stellen eben doch gescheiter."
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Der sechsfache GP-Sieger Ralf Schumacher weilt als Sky-GP-Experte in Le Castellet. Zum Thema Pistengrenzen sagt er SPEEDWEEK.com: "Wir alle schreien ja danach, dass wir nicht ständig über Strafen wegen Verlassens der Piste diskutieren müssen. Ich nehme da immer als extremes Beispiel die Leitschienen von Monte Carlo und die Betonmauern von Baku. Entschuldigung, dort bleiben die Fahrer auch brav auf der Bahn, also was soll das?" "Wenn die Piloten sich in Monaco und Aserbaidschan an Pistengrenzen halten können, dann müssen sie das eben auch in Frankreich können. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass die riesigen Auslaufzonen des Circuit Paul Ricard dazu verleiten, mit Tempo-Überschuss in die Kurven zu stechen." "Aber wenn jemand für das Verlassen der Piste bestraft wird, dann finde ich das gut. Wir haben keine Optimallösung. Wir haben flache Randsteine und wir haben diese ganz hohen, die hier in einigen Kurven angebracht sind. Dann geht eben etwas kaputt, wenn man es übertreibt." "Es sind ja Bestrebungen im Gange, dass die Autos der kommenden Generation 2022 nicht mehr so fragil sind und auch solch einen Randsteinritt aushalten. In anderen Rennserien geht es ja auch." "Ich bin also ganz bei der harten Linie, die Rennleiter Michael Masi hier fährt. Die Fahrer müssen sich darauf einstellen. Wenn sie übertreiben, dann müssen sie sich des Risikos bewusst sein, eine Runde zu verlieren, ein Qualifying zu verpatzen oder ein gutes Rennergebnis einzubüssen."
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