Crash Hamilton–Verstappen: Auslöser an der Box

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

Die Weichen zum Monza-Crash zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen wurden nicht auf der Rennbahn gestellt: Hätten die Mechaniker nicht gepatzt, wäre es vielleicht nie zur Kollision gekommen!

Für die vieldiskutierte Kollision zwischen WM-Leader Max Verstappen und Weltmeister Lewis Hamilton gibt es nicht nur einen Grund (beide Fahrer beanspruchten die Kurve für sich), sondern gleich eine Reihe mehrerer Ursachen – denn der Niederländer und der Brite hätten sich gar nicht über die Räder stolpern dürfen.

Das begann beim nicht optimalen Losfahren von Verstappen, der seinen besten Startplatz nicht in die Führung umsetzen konnte, die schnappte sich McLaren-Fahrer Daniel Ricciardo.

Dann patzten die Mechaniker von Red Bull Racing ausgerechnet in jener Sparte, in welcher sie seit Jahren Klassenbeste sind – beim Reifenwechsel. Keine Mannschaft fertigt ihre Fahrer in der Regel so schnell ab wie die RBR-Spezialisten, aber dieses Mal stand Max schmerzvolle elf Sekunden lang, wegen eines Problems rechts vorne.

Als Lewis Hamilton dann seinerseits zum Stopp kam, dauerte auch sein Stopp länger als üblich (mehr als vier Sekunden). Ergebnis: Hamilton kam auf die Bahn zurück, wollte dabei unbedingt vor Verstappen bleiben, doch Max sah eine Chance, sich an Lewis vorbeizudrängeln – Kollision.

Was war bei den Boxenstopps passiert? Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Wir hatten Probleme, sonst wäre Lewis nie in der Nähe von Max gewesen. Wir reden hier von menschlichem Versagen. Das rechte Vorderrad war aufgezogen, aber das Signal zum Losfahren kam nicht. Jeder weiss, wie phänomenal unsere Jungs beim Boxenstopp sind, aber dieses Mal hat’s nicht geklappt.»

Vor dem Stopp der zwei WM-Rivalen lagen sie um viereinhalb Sekunden getrennt, dazwischen der McLaren von Lando Norris. Denkbar, dass bei Red Bull Racing der Mechaniker am rechten Vorderrad den Knopf zur Freigabe am Schlagschrauber zu früh gedrückt hat. Wenn dies getan wird, ohne dass das Rad festgezurrt ist, wird das Signal nicht weitergegeben. Doch nur mit vier Signalen von allen Rädern bekommt der Fahrer grünes Licht. Bei Hamilton dauerte es links hinten etwas länger als üblich, es gab keinen offensichtlichen Fehler, es war einfach ein nicht perfekter Stopp.

Grand Prix von Italien

01. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes
02. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari
14. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C41-Ferrari
15. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Motorschaden)
Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12 (Unfall)
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda (Unfall)
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Aufhängungsdefekt)
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda (Bremsdefekt)

WM-Stand nach 14 von 21 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 226,5 Punkte
2. Hamilton 221,5
3. Bottas 141
4. Norris 132
5. Pérez 118
6. Leclerc 104
7. Sainz 97,5
8. Ricciardo 83
9. Gasly 66
10. Alonso 50
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 15
16. Latifi 7
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 362,5
2. Red Bull Racing 344,5
3. McLaren 215
5. Ferrari 201.5
5. Alpine 95
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 22
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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