Formel 1: Schmerzhafte Lektion für Leclerc

Carlos Sainz: Riesen-Wirbel nach Barrichello-Zitaten

Von Adam Cooper
Carlos Sainz fühlt sich missverstanden: In Brasilien und in Italien ist nach angeblichen Aussagen des Spaniers ein Riesenwirbel entstanden. Hat sich Sainz wirklich über Rubens Barrichello lustig gemacht?

Lokaltermin für Ferrari-Fahrer Carlos Sainz in der Casa Encendida seiner Heimatstadt Madrid, einem beliebten Kulturzentrum. Der derzeitige WM-Siebte erschien dort vor seiner Reise zum Russland-GP, für seinen Sponsor Estrella Galicia 0,0 (alkoholfreies Bier). Und genau dies ist der Ursprung, wieso sich Carlos Sainz heute wehren muss. Was ist da passiert?

Sainz wurde in Madrid natürlich auf die Netflix-Doku über Michael Schumacher angesprochen. Ein Journalist stellte dabei die Frage, ob er sich bei Ferrari eher als Micheael Schumacher sehe oder eher in der Rolle von Rubens Barrichello, der ja schon glücklich gewesen sei, wenn Ferrari gewann.

Die Antwort von Carlos Sainz damals: «Ganz klar nein. Ich wäre nicht glücklich. Ich bin glücklich, wenn ich gewinne, denn ich bin in die Formel 1 gekommen, um eines Tages Weltmeister zu werden. Ob ich es schaffe oder nicht, wird die Zeit zeigen. Aber meine Absicht, und wofür ich auch jeden Tag arbeite, ist, eines Tages Weltmeister mit Ferrari zu werden. Wir wissen nicht, ob es klappt. Aber das ist das Ziel.»

Daraus wurden dann in Italien und Brasilien Überschriften gezimmert, welche den Eindruck erwecken, Sainz mache sich über den elffachen GP-Sieger Barrichello lustig. Der Brasilianer fuhr von 2000 bis 2005 in Diensten von Ferrari neben Michael Schumacher. 2002 und 2004 wurde er WM-Zweiter. Titel etwa der «Gazzetta dello Sport»: Carlos Sainz – ich werde kein zweiter Barrichello.

Im Rahmen des Russland-GP musste Sainz klarstellen, dass er in keiner Weise die Leistungen von «Rubinho» geringschätzen wollte. «Die Frage in Madrid war, wie ich mich entscheiden würde, wenn ich zwischen Barrichello und Schumacher wählen könnte. Also wollte ich mit meiner Antwort ausrücken, ich würde die sieben WM-Titel bevorzugen, was für mich ziemlich viel Sinn ergibt. Als ich dann die Überschriften sah, war ich sehr enttäuscht.»

Carlos Sainz weiter: «Mir ist klar, dass nicht alle so arbeiten, aber es zeigt sich halt wieder einmal – so bald ein Medium eine Meldung von einem anderen Medium übernimmt, das sie wiederum von einem anderen Medium hat und dieses noch einmal von einem anderen, dann bleibt am Ende nur eine Überschrift übrig, und alle Brasilianer kritisieren mich jetzt dafür, dass ich angeblich heruntergespielt hätte, was Rubens in seiner Karriere geschafft hat.»

«Dabei wäre ich überhaupt nicht in der Position, um Rubens zu kritisieren. Er hat viele Rennen gewonnen, ich keines. Wir sind tatsächlich gut befreundet, und ich habe viel Respekt für ihn. Daher kann man sich vorstellen, wie enttäuscht ich war, als ich solche Titel gelesen habe.»

Der Dritte des Russland-GP präzisiert: «Ich mache grundsätzlich keine Aussagen über Pilotenkollegen, schon gar nicht über Ferrari-Fahrer, die Grands Prix für Ferrari gewonnen und WM-Titel erobert haben.»

Russland-GP, Sotschi

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:29,48,467 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,445 sec
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:00,062 min
04. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:04,457
05. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +1:08,706
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:20,718
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:24,371
08. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:24,821
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:28,279
10. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:32,263
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
13. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
15. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Dreher)
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari (Hydraulik)

WM-Stand nach 15 von 22 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 246,5 Punkte
2. Verstappen 244,5
3. Bottas 151
4. Norris 139
5. Pérez 120
6. Sainz 112,5
7. Leclerc 104
8. Ricciardo 95
9. Gasly 66
10. Alonso 58
11. Ocon 45
12. Vettel 35
13. Stroll 24
14. Tsunoda 18
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 397,5
2. Red Bull Racing 364,5
3. McLaren 234
4. Ferrari 216.5
5. Alpine 103
6. AlphaTauri 84
7. Aston Martin 59
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

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