Daniel Ricciardo: «Mercedes langsamer? Wunschdenken!»

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo mit Sebastian Vettel

Daniel Ricciardo mit Sebastian Vettel

Der verblüffende Australier Daniel Ricciardo (Red Bull Racing) über die Fortschritte der Konkurrenz, das Abhängen des FRIC-Systems und das Geheimnis seines Fahrzeugs.
Daniel, viele hatten hinter Mercedes einen Zweikampf zwischen Red Bull Racing und Ferrari erwartet. Aber derzeit scheint Williams der härtere Konkurrent zu sein. Wie denkst du darüber?

Ich sah bei ihnen schon in Kanada einen Schritt nach vorne, in Österreich und England waren sie ebenfalls sehr stark. Auf der einen Seite ist es gut zu sehen, dass die Lücke zu Mercedes kleiner gemacht werden kann. Auf der anderen Seite ist es nicht gut für uns, weil wir einen Rivalen mehr haben! Für mich ist aber der stärkste Eindruck – wenn ein Team wie Williams die erste Startreihe belegen kann, wie in Österreich, dann ist Mercedes nicht das unschlagbare Team, für das es viele halten.

Das Pistenlayout hier ist mit jenem des Red Bull Rings vergleichbar. Dort hattet ihr aber nicht eben das berauschendste Wochenende. Macht dir das Sorgen?

Wir haben unsere Lektion in Österreich gelernt. Selbst wenn die Streckendesigns zugegeben ähnlich sind, so sollten wir hier doch konkurrenzfähiger sein. Ich klinge zwar langsam wie die ewig gleiche Schaltplatte, aber es ist eben so – wir müssen morgen mal auf die Piste gehen und sehen, wo wir stehen. Ich erwarte ein besseres Ergebnis als in Österreich.

Du hast wirklich eine tolle erste Saisonhälfte hingelegt. Was erwartest du für die zweite?

Wir sollten besser werden – ich als Fahrer lerne ständig dazu, das Team sollte in Sachen Technik zulegen können. Beides wird mein Selbstvertrauen weiter fördern. Wenn ich nochmals aufs Podest klettern kann, werde ich mich gewiss nicht beklagen!

Trotz des dritten Rangs in England schien Red Bull Racing in Silverstone nicht so richtig bei der Musik zu sein. Habt ihr generell in Österreich und England etwas falsch gemacht?

Das ist nicht einfach zu beantworten. Sagen wir es so: Wir hatten uns für Silverstone grössere Hoffnungen gemacht. Aber unsere Stärke ist natürlich immer relativ zur Konkurrenz, und Williams hat wie gesagt zusätzlichen Speed gefunden. Wir wiederum haben vielleicht in den vergangenen Rennen nicht ganz so viele Fortschritte gemacht, wie wir uns das erhofft hatten. Der Red Bull Racing ist noch immer ein gutes Auto, vor allem in den Kurven. Andere hatten mehr Motorendampf, haben nun aber in Sachen Abtrieb zugelegt, der Dampf ist noch immer da.

Wird Red Bull Racing vom Abhängen des Aufhängungssystems FRIC profitieren?

Es wäre ganz nett sich vorzustellen, dass ein Mercedes ohne FRIC massiv langsamer wird, aber das ist Wunschdenken, bis wir alle auf die Bahn gehen. Ich gehe jedenfalls nicht davon aus. Wir reden hier von ein oder zwei Zehntelsekunden, mehr nicht.

Was ist das Geheimnis zwischen deinem Wagen und jenem von Sebastian?

Das Geheimnis? (Beginnt zu lachen.) Ich küsse mein Auto jeden Abend. Mit Zunge! Entschuldigung, aber wenn ich mit einem Mikro dastehe, neige ich eben dazu, etwas Schabernack zu treiben. Nein, in Wahrheit gibt es natürlich kein Geheimnis.

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