Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

John McPhee (2.): «Ich wusste, was zu tun war»

Von Otto Zuber
John McPhee

John McPhee

Nach dem enttäuschenden Crash in der letzten Kurve des zweiten Moto3-Saisonlaufs in Jerez sorgte John McPhee im Andalusien-GP für Wiedergutmachung: Der Schotte sicherte sich den zweiten Platz.

Die Enttäuschung war gross, als John McPhee im ersten Moto3-Kräftemessen nach der Corona-Zwangspause in der letzten Kurve stürzte. Der Honda-Pilot aus dem Petronas Sprinta Racing Team hatte vor dem Sturz um den Sieg gekämpft, entsprechend bitter war das späte Aus für den 26-Jährigen. Doch im zweiten Moto3-Lauf in Jerez sorgte er dann für Wiedergutmachung.

McPhee startete von der achten Position ins Rennen und büsste einige Plätze in der ersten Kurve ein. Diese konnte er aber schnell wieder wettmachen und so arbeitete er sich durch das Feld bis in die Spitzengruppe vor. Nach einem intensiven Duell mit WM-Leader Albert Arenas heftete er sich an die Fersen von Tatsuki Suzuki und kreuzte die Ziellinie schliesslich als Zweiter, nachdem er auf einen Angriff auf den letzten Metern verzichtet hatte.

Dafür gab es Lob von Team Director Johan Stigefelt: «John hat ein sehr starkes Rennen gezeigt. Wir konnten bereits in der Woche davor und auch diesmal wieder sehen, wie unglaublich konstant sein Tempo ist. Wir wissen, dass es in der Moto3 immer ein bisschen eine Lotterie ist, wie das Rennen verlaufen wird, aber wir haben nach den Ereignissen im vorangegangenen Rennen gut geplant und das zahlte sich auch aus. John hat in der letzten Runde einen kühlen Kopf bewahrt und ging keine Risiken in der letzten Kurve ein. Es war wichtig, diese Punkte für die WM mitnehmen zu können und er fuhr eine sehr clevere letzte Runde.»

McPhee, der nach drei Saisonläufen auf dem dritten WM-Platz liegt, erklärte seinerseits: «Die letzte Runde fühlte sich wie ein Déjà-vu an, aber ich wusste, was zu tun war. Mein Instinkt sagte mir, ich muss angreifen, aber Suzuki fuhr so defensiv, dass ich entschied, den fantastischen zweiten Platz sicher nach Hause zu bringen. Ich habe das Gefühl, dass wir uns im WM-Kampf zurückgemeldet haben und es war einfach nur ein grossartiges Rennen.»

«Mein Crew-Chief Mark Woodage und die restlichen Jungs aus dem Team haben einen super Job gemacht und mir ein Basis-Set-up geliefert, das von Anfang an sehr gut funktioniert hat», lobte der Moto3-WM-Fünfte des Vorjahres. «Normalerweise ist Jerez ein eher schwieriges Pflaster für mich, aber diesmal lief es sehr gut und deshalb blicke ich zuversichtlich in die Zukunft. Als nächstes steht das Rennen in Brünn auf dem Programm, dort habe ich meinen ersten GP-Sieg erzielt. Deshalb freue mich mich schon sehr, wieder dort auszurücken.»

Ergebnis Andalusien-GP, Moto3: 1. Suzuki, Honda. 2. McPhee, Honda. 3. Vietti, KTM. 4. Binder, KTM. 5. Rodrigo, Honda. 6. Fernandez, KTM. 7. Alcoba, Honda. 8. Garcia, Honda. 9. Yamanaka, Honda. 10. Arbolino, Honda. Ferner: 18. Kofler, KTM. 19. Dupasquier, KTM.

WM-Stand nach 3 von 14 Rennen: 1. Arenas, 50 Punkte. 2. Suzuki, 44. 3. McPhee, 40. 4. Ogura, 36. 5. Rodrigo, 30. 6. Vietti, 27. Fernandez, 26. 8. Arbolino, 23. 9. Masia, 19. 10. Alcoba, 19.

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