Johann Zarco über KTM: Der Franzose tritt nach

Von Isabella Wiesinger
Johann Zarco

Johann Zarco

Als sich Johann Zarco (LCR Honda) nach seinem Sturz im MotoGP-Rennen in Valencia im Kiesbett aufgerappelt hatte, wurde er von einer heranfliegenden KTM umgemäht. Haarscharf entging er der Katastrophe.

Nachdem Johann Zarco Anfang September frühzeitig aus seinem MotoGP-Vertrag mit KTM aussteigen konnte, gab ihm Lucio Cecchinello bei LCR Honda während der letzten drei Rennen der Saison 2019 die Chance, in die MotoGP-Startaufstellung zurückzukehren.

Das Rennen in Valencia konnte er nicht zu Ende fahren. «Das Rennen war am Anfang schwierig, aber dann hat sich das Gefühl verbessert und meine Pace wurde schneller», erzählte der Franzose auf dem Circuit Ricardo Tormo. «Ich habe wie immer gegen Pol Espargaro gekämpft. Als ich gemerkt habe, dass er Probleme mit den Reifen hat, habe ich ihn überholt. Dann ist Petrucci gestürzt und ich dachte mir, dass ich die Pace halten muss, um an Valentino Rossi ranzukommen. Aber nur ein paar Sekunden später bin ich auch in Kurve 6 gestürzt, weil mir der Vorderreifen weggerutscht ist. Die Streckenbedingungen waren schwierig. Der Wind hat stark geblasen und ich konnte nicht die Leistung zeigen, die ich mit der Honda hätte zeigen sollen. Ich war enttäuscht, weil ich das Gefühl hatte, mein letztes Rennen in der MotoGP-WM verloren zu haben.»

Dieses Gefühl hielt nicht lange an. «Als ich zu meinem Bike zurückgegangen bin, ist eine KTM in mich hineingeschlittert und hat mich umgehauen», erklärte der 29-Jährige. «Das war ein krasser Schock und ich hatte sofort ein seltsames Gefühl am linken Knöchel. Es ist nichts gebrochen, aber ich muss am Montag noch einmal zur Untersuchung.»

Obwohl Zarco nur drei Rennen mit LCR Honda gefahren ist, bezeichnet er diese als wertvolle Zeit. «Ich habe gesehen, wie es läuft, wenn man in die richtige Richtung arbeitet. Es ist natürlich, dass ich Zeit brauche, mich ans Motorrad zu gewöhnen. Aber ich hatte zu wenig Zeit mit nur drei Rennen. Ich weiß nicht, wie die Zukunft für mich aussieht, aber ich habe keine Eile. Ich möchte mich bei Lucio und Honda bedanken, dass sie mir während der letzten drei Rennen die Chance gegeben haben, noch mal MotoGP zu fahren. Ich liebe das Gefühl auf dieser schweren Maschine zu sitzen und hoffe, dass ich irgendwann an die Spitze der Königsklasse zurückkehren kann. Ich werde sehen, welche Optionen es für mich gibt. Ich möchte nicht das erstbeste Angebot annehmen, weil ich nicht denselben Fehler machen möchte wie letztes Jahr. Ich habe noch nicht alles verloren, aber ich muss mein Selbstvertrauen zurückgewinnen.»

Zarco bedauert die Entscheidung nicht, KTM verlassen zu haben: «Ich hatte Glück, dass sie mich frühzeitig aus meinem Vertrag ließen, weil ich so die Möglichkeit mit LCR bekommen habe. Und KTM konnte so frühzeitig gucken, wem sie nächstes Jahr meinen Platz geben wollen. Wir haben dieses Wochenende gesehen, dass das nicht alle so machen, auch wenn sie Weltmeister sind.»

Ergebnisse Valencia-GP:

1. Marc Marquez (Honda). 2. Fabio Quartararo (Yamaha). 3. Jack Miller (Ducati). 4. Andrea Dovizioso (Ducati). 5. Alex Rins (Suzuki). 6. Maverick Vinales (Yamaha). 7. Joan Mir (Suzuki). 8. Valentino Rossi (Yamaha). 9. Aleix Espargaro (Aprilia). 10. Pol Espargaro (KTM). 11. Tito Rabat (Ducati). 12. Mika Kallio (KTM). 13. Jorge Lorenzo (Honda). 14. Karel Abraham (Ducati). 15. Hafizh Syahrin (KTM).

MotoGP-WM-Endstand nach 19 Rennen:

1. Marc Márquez, 420 Punkte. 2. Dovizioso 269. 3. Viñales 211. 4. Rins 205. 5. Quartararo 192. 6. Petrucci 176. 7. Rossi 174. 8. Miller 165. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 100. 12. Mir 92. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 63. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 28. 20. Rabat 23. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 9. 24. Abraham 9. 25. Guintoli 7. 26. Kallio 7.

Konstrukteurs-WM:

1. Honda 426. 2. Yamaha 321. 3. Ducati 318. 4. Suzuki 234. 5. KTM 111. 6. Aprilia 88.

Team-WM:

1. Repsol Honda Team 458. 2. Ducati Team 445. 3. Monster Energy Yamaha 385. 4. Petronas Yamaha SRT 307. 5. Team Suzuki Ecstar 301. 6. Pramac Racing 219. 7. LCR Honda 210. 8. Red Bull KTM Factory Racing 134. 9. Aprilia Racing Team Gresini 106. 10. Red Bull KTM Tech3 42. 11. Reale Avintia Racing 32.

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