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Johann Zarco: «Trainiere auch alleine hart weiter»

Von Otto Zuber
Johann Zarco

Johann Zarco

Der durch die Coronakrise verhinderte Saisonauftakt der MotoGP-Klasse ist für Johann Zarco kein Grund, die Zügel etwas lockerer zu lassen. Der Franzose aus dem Reale Avintia Racing Team trainiert alleine weiter.

Natürlich muss sich auch Johann Zarco auf die neuen Umstände einstellen. Der 29-Jährige aus Cannes sitzt die Coronakrise im Kreise einiger Familienmitglieder in seinem Zuhause in Südfrankreich aus, bleibt dabei aber nicht untätig, wie er im «Canal+»-Videointerview erzählt: «Es ist eine eigenartige Zeit, aber es ist okay. Ich habe das Glück, ein Haus mit Garten zu haben. Mein Trainer schickt mir via WhatsApp das Programm durch und ich trainiere hart, auch wenn ich das alleine mache.»

«Wir Fahrer schwingen uns natürlich auch gerne aufs Rad oder gehen Laufen, aber derzeit ist das nicht möglich», räumt der Avintia-Ducati-Pilot ein, und offenbart: «Meine Kondition hat sich sogar verbessert, obwohl ich schon zum geplanten Saisonstart bereit war, um anzugreifen.» Er ist sich sicher: «Wenn es dann soweit ist, werde ich in Topform sein, ich muss dann nur noch im technischen Bereich etwas Detailarbeit leisten und an meinem Vertrauen arbeiten. Aber es ist schon knifflig, weil wir nicht wissen, wann wir wieder loslegen können.»

Dass sich die MotoGP-Stars nach der langen Zwangspause schnell wieder auf Touren kommen müssen, schreckt Zarco nicht. «Eine Weile nicht fahren zu können und sich dann schnell anpassen zu müssen, ist nichts Neues für mich, und ich habe mich beim letzten Mal nicht schlecht geschlagen. Als ich im vergangenen Jahr die Honda ausprobiert habe, gab es kein Feuerwerk, aber meine Performance war auch keine Katastrophe, und sie hat sich dann auch verbessert. Auch mit der Ducati lief es so. Obwohl ich im November nicht getestet habe, schaffte ich am dritten Tag in Malaysia eine gute Zeit. Deshalb sage ich mir, dass ich vielleicht nicht ganz so verloren bin wie die Anderen, wenn es dann wieder losgeht.»

Auch mit Blick auf seine Zukunftsaussichten bleibt der 16-fache GP-Sieger und zweifache Moto2-Weltmeister entspannt: «Ich habe keine Fragen, was 2021 angeht. Ich vertraue Ducati voll und ganz, sie werden nichts überstürzen und ich kann den Siegeswillen immer noch in mir spüren. Bis jetzt haben wir noch keine Gespräche geführt. Wenn ich mit der Ducati eine gute Leistung schaffe, dann will ich auch mit dem Team weitermachen. Aber man sollte sich auch nicht anderen Möglichkeiten verschliessen. Derzeit sind wir aber noch nicht soweit, es geht vielmehr ums Überleben als um Vertragsverhandlungen.»

Seinen Fans rät Zarco, zuhause zu bleiben und zu versuchen, die einfachen Dinge im Leben zu schätzen. «Man kann auch Sport treiben, solange man sich nicht verletzt. Ausserdem sollte man Ruhe bewahren, ich sage deshalb: Keine Panik. Denn auch der Verstand trägt das Seinige dazu bei. Man muss geduldig sein und versuchen, seine Lebensfreude zu bewahren.»

Die Zahl der Covid-19-Erkrankten nimmt auch in Zarcos Heimatland Frankreich weiter zu. Jüngsten Zahlen zufolge haben sich dort bereits 19.856 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, das Land hat bereits 860 Tote zu beklagen.

Der aktuelle Motorrad-GP-Kalender 2020

08. März: Doha/Q (ohne MotoGP)
03. Mai: Jerez/E
17. Mai: Le Mans/F
31. Mai: Mugello/I
07. Juni: Barcelona/E
21. Juni: Sachsenring/D
28. Juni: Assen/NL
12. Juli: KymiRing/SF
09. August: Brünn/CZ
16. August: Red Bull Ring/A
30. August: Silverstone/GB
13. September: Misano/I
27. September: Aragón/E
04. Oktober: Buriram/TH
18. Oktober: Motegi/J
25. Oktober: Phillip Island/AUS
01. November: Sepang/MAL
15. November: Texas/USA
22. November: Las Termas
29. November: Valencia/E

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