Innerhalb eines Monats musste Kawasaki-Teamchef Lucio Pedercini eine Truppe für die Superbike-WM 2020 auf die Beine stellen. Die Premiere mit Sandro Cortese in Australien lief positiv.
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Mit seiner strukturierten Arbeitsweise hat sich Sandro Cortese mit seinem neuen Team Pedercini Kawasaki innerhalb von nur zwei Testtagen bis auf eine Sekunde an die Spitze der Superbike-WM herangefahren. Erstaunlich: Kawasaki-Werksfahrer Alex Lowes war nur 0,005 sec schneller und Cortese hatte Javier Fores aus dem Team Puccetti Kawasaki im Griff. 2019 gewann Puccetti mit Toprak Razgatlioglu zwei Rennen und stand 13 Mal auf dem Podest! Cortese sieht die Situation gewohnt nüchtern: "Die schnellsten Rundenzeiten sind Ausreißer, denn mit neuen Reifen funktioniert das Bike recht gut, mit gebrauchten kämpfe ich. Damit fahre ich bis zu eine Sekunde langsamer, was auf die Renndistanz nicht gut ist."
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"Dass Sandro ein sehr professioneller Fahrer ist, wusste ich schon vorher", lobte Teamchef Lucio Pedercini. "Er ist ein zweifacher Weltmeister. Fahrer wie Sandro oder meine früheren Piloten wie Jordi Torres und Yonny Hernandez, die aus dem MotoGP-Paddock kommen, haben eine sehr ähnliche Arbeitsweise. Jeder weiß, dass Jordi ein verrückter Typ ist, Sandro ist deutlich ruhiger." Zur Leistung des Schwaben während der beiden Testtage meinte Pedercini: "Ich weiß, dass Sandro Phillip Island sehr mag, er kam aber weniger zum Fahren, als wir hofften. Eine Stunde wurde wegen Öl auf der Strecke gestrichen, und am Montagnachmittag war es anfänglich nass. Für die wenigen gefahrenen Runden kam er gleich auf beachtliche Zeiten. Wir bemühen uns, dass er mehr Vertrauen für das Motorrad und ins Team bekommt. Auch für uns ist alles neu, aus der letztjährigen Truppe ist nur ein Mann übrig. Ich musste das Team innerhalb eines Monats auf die Beine stellen, das war sehr schwierig. Sandro hilft mir sehr dabei, die für ihn besten Entscheidungen zu treffen, damit wir uns in allen Bereichen verbessern können. Ich höre auf ihn und bin momentan sehr glücklich."
Pedercini Kawasaki kämpft 2020 gegen zehn Werksfahrer und starke Privatiers wie Ten Kate Yamaha, Puccetti Kawasaki und Barni Ducati – die Top-10 sind ein ambitioniertes Ziel. Andererseits brauste Jordi Torres 2019 in Laguna Seca auf Platz 6 und sorgte für das beste Saisonergebnis.
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"Ich staple lieber tief", sagte Pedercini gegenüber SPEEDWEEK.com. "Wir haben während der Tests gesehen, dass es im Team einige Dinge zu verbessern gibt. Jeder will sein Bestes geben. Aber wenn du über Jahre mit Leuten zusammenarbeitest, dann sitzen die Abläufe immer besser."
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Der 47-Jährige weiter: "Die Kawasaki-Satelliten-Teams erhalten dieses Jahr mehr Unterstützung. Von Showa bekommen wir seit mehreren Jahren Werksunterstützung für die Federelemente. Es ist wichtig, dass wir mit dem gleichen Material wie das Werksteam fahren, nur so können wir die Daten direkt vergleichen. Das tun wir auch jeden Tag, das ist sehr gut für uns. Wir versuchen, mit allen Teilen so nahe wie möglich am Werksteam zu sein."
Cortese bekommt für die Rennen am Wochenende einen neuen 2020-Motor, weitere Testfahrten sind nach den zwei Tagen in Australien zu Wochenbeginn vorerst nicht geplant. "Die Motorräder werden direkt von Australien nach Katar geflogen und von dort nach Jerez, wir haben keine Zeit zum Testen", hielt Pedercini fest. "Vor Australien habe ich jeden Tag 20 Stunden gearbeitet, um die Saison bestreiten zu können. Ich hatte noch keine Möglichkeit, mir über einen Testplan Gedanken zu machen." Kombinierte Zeitenliste Phillip-Island-Test:
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1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:30,448 min 2. Loris Baz (F), Yamaha, 1:30,524 3. Tom Sykes (GB), BMW, 1:30,568 4. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:30,740 min 5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:30,882 6. Scott Redding (GB), Ducati, 1:30,885 7. Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:31,077 8. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:31,407 9. Eugene Laverty (IRL), BMW, 1:31,436 10. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:31,453 11. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:31,533 12. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:31,560 13. Sandro Cortese (D), Kawasaki, 1:31,565 14. Xavi Fores (E), Kawasaki, 1:31,653 15. Maximilian Scheib (RCH), Kawasaki, 1:31,810 16. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:31,941 17. Federico Caricasulo (I), Yamaha, 1:31,944 18. Leon Camier (GB), Ducati, 1:32,676 19. Takumi Takahashi (J), Honda, 1:36,314
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