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Reiti-Manager Werner Daemen: «Stärke aus Niederlagen»

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger mit seinem Manager Werner Daemen

Markus Reiterberger mit seinem Manager Werner Daemen

Als langjähriger Rennfahrer hat Werner Daemen gelernt, mit schlechten Ergebnissen umzugehen. Wie er den 16. Platz von BMW-Pilot Markus Reiterberger bei der Superbike-WM in Donington bewertet.

«Unter normalen Bedingungen bin ich in der WM noch nie außerhalb der Punkte angekommen», sagte Markus Reiterberger nach seinem 16. Platz am Sonntag.

Doch klar war: Nach Top-5-Ergebnissen würden für den WM-Rookie aus dem Team Althea BMW auch solche Ergebnisse kommen. Sein Manager Werner Daemen hat dies vor der Saison prophezeit.

SPEEDWEEK.com setzte sich mit dem Belgier zusammen und sprach über seinen Schützling.

Werner, so schlecht wie in Donington lief es dieses Jahr noch nie.

Am Samstag lief es nicht viel besser als am Sonntag, da hatte er Glück, dass andere ausgefallen sind. Aber okay, das ist auch Rennsport, man muss ins Ziel kommen.

Mich interessiert nicht in erster Linie die Platzierung, sondern wie viel man auf den Sieger verliert. Am Samstag waren das 41 Sekunden, am Sonntag 46. Das ist beides Mal nicht gut, Markus muss Lehrgeld bezahlen.

Das Wochenende war von Anfang an schwierig, er hatte viele Probleme mit der Abstimmung, dazu Chattering. Das bekam das Team nie weg – so musst du dann das Rennen fahren.

Ich weiß genau, was in Markus vorging. Er wusste schon in der ersten Runde, dass noch 23 schwere Runden vor ihm liegen, ohne lange Gegengerade. Auf einer körperlich anstrengenden Strecke, auf der du dich nie ausruhen kannst. Dann musst du irgendwie probieren, einen Punkt mitzunehmen.

Du hast vorhergesagt, dass es solche Tage geben wird. Im Moment tut ihm das Ergebnis zwar weh, aber kann er daraus etwas lernen?

Da bin ich ganz deutlich: Wenn Markus ein guter Profi werden und in der WM vorne mitfahren will, dann entscheiden solche Tage, ob er dadurch stark oder schwach wird.

Wie schätzt du ihn ein?

Er ist ein ganz junger Kerl. Ich glaube, dass ihn das stärker macht. Markus hatte in seiner Karriere noch nie schwierige Gegner, er war fast immer der Beste. Dann kam er in die WM. Jetzt muss er sich an die Nase fassen und lernen. In Misano muss er sagen, dass er noch immer derselbe Markus Reiterberger ist.

Geht so ein 16. Platz nur auf die Kappe des Teams und des Motorrades? Welchen Anteil hat der Fahrer daran, dass das Set-up nicht gut war?

Da muss man sehr selbstkritisch sein und sich immer fragen, ob man selbst Fehler gemacht hat. Sicher hatte das auch mit Markus zu tun. Er muss lernen, bessere Aussagen zu machen. Oder mal mit der Faust auf den Tisch klopfen, wenn er dies oder das haben will.

In Donington hatten wir ein Chattering-Problem, ich will die Schuld dafür aber nicht dem Team geben. Chattering zu beheben ist richtig schwierig, das ist auch nicht Markus seine Schuld. Aber er muss daraus lernen.

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