Kimi Räikkönen (Ferrari/4.): Ist das noch Formel 1?

Von Mathias Brunner
Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen

​Im letzten Rennen der Saison hat Ferrari-Star Kimi Räikkönen dem Australier Daniel Ricciardo WM-Rang 4 abgeknöpft. So richtig freuen kann sich der Finne darüber nicht. Er stellt in den Raum: Ist das noch Formel 1?

Wer geglaubt hat, nach dem Abu Dhabi-GP einen erfreuten Kimi Räikkönen anzutreffen, wo der Finne doch mit Rang 4 auf der Insel Yas auch WM-Schlussrang 4 klargemacht hat, der sah sich schnell eines Besseren belehrt. Denn der Weltmeister von 2007 war im Anschluss ans Finale in Arabien wütend.

Was dem Finnen so sauer aufstösst, ist die Frage, ob wir hier noch Formel 1 fahren. «Es fühlte sich eher wie ein Langstreckenrennen an, so wie ich Sprit sparen musste! Das Auto lag die meiste Zeit über manierlich, aber das Ganze hat doch nichts mehr mit Racing zu tun, wenn ich auf den Spritverbrauch achten muss!»

«Letztlich ging es also nur darum, die Anderen hinter mir zu halten. Du versuchst im Rahmen deiner Möglichkeiten am Limit zu fahren, aber das ist langweilig.»

«Gut, Regeln sind Regeln. Bei einigen Grands Prix fällt das Spritsparen mehr ins Gewicht als bei anderen. Aber es sollte halt generell nicht so sein! Keiner im Startfeld ist davon begeistert, denn es hält uns davon ab, das zu sein, wofür wir geboren sind – echte Rennfahrer zu sein!»

Ein Kollege will vom 20fachen GP-Sieger wissen, ob wir hier von einem Ferrari-spezifischen Problem sprechen: Ist der italienische Motor einfach durstiger als die anderen Aggregate?

Kimi: «Nein, das trifft die anderen Rennställe genau so. Es mag sein, dass einige Teams etwas mehr mit dem Kraftstoff haushalten müssen als andere. Es hat auch damit zu tun, in welcher Weise du die Autos auf die Bahn bringst oder mit deinem Fahrstil. Aber ich glaube nicht, dass wir da schlechter dastehen als andere Teams.»

Kimi gibt ein Beispiel: «Ich lag hinter dem Wagen von Ricciardo. Da überlegst du dir – soll ich ihn nun attackieren? Denn du weisst genau, dass das mehr Sprit kostet und du deswegen im weiteren Rennverlauf Kopfschmerzen haben wirst. Das macht doch keine Laune! Und ich schätze, für Max Verstappen hinter mir war das genau gleich.»

«Vielleicht sieht das für die Fans ja ganz spannend aus, wenn wir so nahe beisammen liegen, aber die Wahrheit ist, dass wir beide 200 Meter zu früh vom Gas gehen, um Sprit zu sparen.»

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