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Ferrari kommt nicht zur Ruhe: Neue Gerüchte auf Sky

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel mit Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

Sebastian Vettel mit Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

​Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hat wiederholt festgehalten: Viele Geschichten über Ferrari würden nur verbreitet, um Unruhe zu stiften. Ein anonymer Informant von Sky Italien giesst Benzin ins Feuer.

Seit Monaten ist von einem Machtkampf innerhalb des berühmtesten Formel-1-Rennstalls der Welt die Rede. Teamchef Maurizio Arrivabene und Technikdirektor Mattia Binotto seien sich nicht grün, um es höflich zu formulieren. Angeblich solle der im Sommer 2018 verstorbene Ferrari-Präsident Sergio Marchionne mit dem Gedanken gespielt haben – wenn es 2018 wieder nichts wird mit dem Titel, dann muss Arrivabene weichen; Nachfolger würde Binotto. Teamchef Arrivabene dementierte vehement: «Einmal mehr wurden da Dinge in die Öffentlichkeit getragen, die ich nur als „Fake News” bezeichnen kann. Das wird doch nur verstreut, um uns zu destabilisieren. Ich weigere mich, so etwas zu kommentieren.»

Ein Kommentar oder ein Dementi ist bei Ferrari oft nur Mittel zum Zweck. Wir erinnern uns gut daran, wie uns im Frühling 2016 treuherzig versichert wurde, alles sei in Ordnung mit Technikchef James Allison. Von wegen: Im Sommer war er weg.

Vor kurzem hat die «Corriere della Sera» berichtet, dass an den Gerüchten um Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Ferrari-Führungspersönlichkeiten durchaus etwas dran sei. Binotto habe im Anschluss ans WM-Finale von Abu Dhabi bei Ferrari-Präsident um eine Klärung gebeten, was Struktur und Entwicklung des Teams angehe. Ferrari kommentierte diese Geschichte nicht, wieso auch? Es ist seit Jahrzehnten in Maranello so, dass aus jeder Mücke ein Elefant gemacht wird. Daher ist für Ferrari Schweigen Gold. Und so wird es auch nach der jüngsten Berichterstattung von Sky Italia sein.

Die italienische Sky überträgt seit Anfang 2018 die Formel 1 exklusiv, eine bittere Pille für die Tifosi, die zum Abo-Kauf gezwungen werden, wollen sie die Rennen live sehen. Diese Sky beruft sich nun ein einen anonymen Informanten aus Maranello, den sie mit folgenden Worten zitiert: «Der Verlust von Sergio Marchionne Ende Juli wog ganz schwer. Sie müssen sich das vorstellen, wie wenn in einem Gebäude ein Tragpfeiler entfernt wird. Alle eilen zu Hilfe, es wird ausgebessert, aber die Sache ist nicht im Handumdrehen gelöst. Die Arbeit schien normal weiter zu gehen, Strassenautos wurden gebaut, Ferrari rückte zu den Formel-1-Rennen aus, aber in der Teppichetage mussten Weichen gestellt werden und zwar subito!»

Konzernchef John Elkann berief Louis Camilleri auf den Posten des Ferrari-CEO, und dieser Camilleri befand: Das Team braucht jetzt Konstanz. Der Informant der Sky weiter: «Marchionne hatte eine andere Zukunft geplant, mit einer wichtigeren Rolle für Binotto. Wir wissen nicht, wie die genau hätte aussehen sollen. Aber es besteht kein Zweifel, dass er mehr zu sagen gehabt hätte. Binotto ist kein Mann von geringem Ehrgeiz. Zwischen ihm und Arrivabene herrscht nicht die grosse Eintracht, und dazu haben auch zwei Millionen-Offerten anderer Teams beigetragen. Wir haben also reichlich Grund für Bauchschmerzen.»

Also wie weiter? «Arrivabene und Binotto können sich zusammensetzen und beschliessen – wir ziehen an einem Strang. Vielleicht haben sie das bereits getan. Und um jemanden loszuwerden, muss die Ferrari-Führung erst mal einen mindestens so guten Ersatz haben. Ich würde mir wünschen, dass sich Binotto und Arrivabene zusammenraufen und an die Chance denken, die sie haben. Ferrari hat den Schlüssel zum WM-Titel in der Hand, eine wirklich tolle Gelegenheit, sie können Geschichte schreiben. Der Eine braucht dazu den Anderen. Nicht alle Mitarbeiter in einer Firma sind einem sympathisch. Um gute Arbeit zu leisten, müssen die beiden nicht zusammen in die Ferien fahren. Maurizio Arrivabene und Mattia Binotto haben beide den inneren Antrieb und die Fähigkeiten, Ferrari wieder zum Weltmeister zu machen. Für ein grösseres Ziel muss das eigene Ego in den Hintergrund rücken.»

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