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Nicholas Latifi (Williams): In Kanada in Quarantäne

Von Mathias Brunner
Nicholas Latifi

Nicholas Latifi

​Die Rennställe haben sich in Australien darauf verständigt: Wer von Melbourne nach Hause kommt, begibt sich sofort in Quarantäne. Das gilt auch für die Fahrer. Williams-Pilot Nicholas Latifi befindet sich in Toronto.

AlphaTauri-Steuermann Franz Tost hat im SPEEDWEEK.com-Interview erklärt, worauf sich die Teamchefs bei der Absage des Australien-GP geeinigt haben: «Es war für uns schnell klar – jene Team-Mitglieder, die in Australien gewesen sind, werden sich nach ihrer Rückkehr unverzüglich in Quarantäne begeben, um keine Ansteckung der Kollegen im Werk zu riskieren.»

Diese Isolation betrifft auch die zwanzig Fahrer. Der Kanadier Nicholas Latifi hätte in Melbourne eigentlich sein Grand-Prix-Debüt geben müssen. Der 24-Jährige sagt: «Natürlich hätte ich vor einigen Wochen nie geglaubt, dass ich nun zuhause in Toronto sitze, statt in Australien und Bahrain Rennen zu fahren. Aber ich glaube, der Coronavirus hat die Pläne aller Menschen über den Haufen geworfen.»

«Positiv ist, dass ich die Möglichkeit erhalte, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Als klar war, dass das Rennen in Australien nicht stattfinden kann, bin ich beinahe um die ganze Welt geflogen – zunächst von London nach Melbourne, dann den ganzen Weg wieder zurück und weiter nach Nordamerika.»

«Wie alle Mitglieder der Formel-1-Familie, die sich nach Australien aufgemacht hatten, befinde ich mich nun in Isolation. Jeder muss dazu beitragen, dass sich die Verbreitung des Coronavirus verringert. Meine Familie tut das auch.»

Ein Blick in die jüngste Statistik zeigt: Wir haben in Kanada 873 Covid-19-Erkrankungen, mit zwölf Todesopfern. Beim Nachbar USA ist das erheblich dramatischer – schon 14.366 Erkrankungen und 217 Tote, die Dunkelziffer ist sehr hoch, weil für viele Menschen gar keien Tests zur Verfügung stehen.

Und die Zahlen dürfen noch viel schlimmer werden, wenn wir fassungslos TV-Interviews aus Florida sehen, wie junge Dummköpfe davon sprechen, dass sie sich die Dauerparty namens «spring break» (Frühlingsferien) vom Virus nicht vermiesen lassen wollen. Viel zu spät hat der Gouverneur von Florida dem dummen Treiben ein Ende gesetzt. Ron DeSantis: «Die Botschaft für die Spring Breaker lautet – die Party ist vorbei in Florida.» Kalifornien ist da weiter und hat für 39 Millionen Menschen eine Ausgangsperre verhängt.

Nicholas Latifi weiter: «Es ist wichtig, sich in dieser Situation zu beschäftigen. Ich trainiere, ich schaue Filme, ich spiele. Wir haben eine Rennsimulations-Anlage zuhause, die von meinem Bruder oft benützt wird, wenn ich auf Reisen bin. Also werde ich in der kommenden Zeit an einigen eSports-Veranstaltungen teilnehmen. Wahrscheinlich wird mir tüchtig in den Hintern getreten, aber Spass macht es trotzdem.»

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