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Rätsel Racing-Raritäten: Rennwagen ohne Publikum

Von Mathias Brunner
​Wir zeigen in unserem neuen Rätsel «Racing-Raritäten» einen Rennwagen, der ganz ohne Publikum auftritt. Was ist das für ein Auto? Wer sitzt am Steuer? Wo und wann ist das Foto entstanden?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Lösung vom letzten Mal: Der Engländer Chris Craft in einem Brabham BT33-Ford, zu sehen beim Grossen Preis der USA 1971 in Watkins Glen, Craft schied wegen einer gebrochenen Aufhängung aus. Der Wagen wurde von Alain de Cadenets Ecurie Evergreen eingesetzt.

Als Tipp hatten wir mit auf den Weg gegeben: «Dieser Fahrer trat in der Königsklasse nur kurz in Erscheinung, dafür baute er im späteren Verlauf seiner Karriere eine echte Rakete.»

Der erste Hinweis bezog sich darauf, dass Christopher Craft nur zwei Mal zu Formel-1-Läufen im Rahmen der Weltmeisterschaft antrat – in Kanada 1971 (wo er sich nicht qualifizieren konnte) und in den USA kurz darauf (wo er ausschied).

Der zweite Hinweis bezog sich auf die «Light Car Company», die Craft mit dem bekannten Rennwagendesigner Gordon Murray gründete. Sie bauten zusammen den Rocket (Rakete), einen Roadster mit Einliter-Motorradmotor für den Strassenverkehr, der ein wenig aussah, wie ein Formel-1-Auto aus den 60er Jahren. Der Wagen sah wie ein Einsitzer aus, bot aber zwei Personen Platz, hintereinander.

Chris Craft, am 17. November 1939 in Porthleven (Cornwall) geboren, war ein vielseitiger Rennfahrer. Er begann seine Karriere Anfang der 60er Jahre mit Tourenwagen wie dem Ford Anglia und war im Formel-3-Flitzer so zuhause wie im Sportwagen oder in der Formel 2. Einsätze in bei Sportwagenrennen zusammen mit Alain de Cadenet führten zu den beiden GP-Wochenenden in Nordamerika.

Beim ersten Einsatz in Mosport (Kanada) war Craft im Training zu wenig schnell, um sich fürs Rennen zu qualifizieren. Nach Unfällen im Aufwärmtraining hätte er ins Startfeld aufrücken dürfen, aber da hatte das Team schon zusammengepackt, wegen Motorproblemen. In Watkins Glen dann kämpfte Craft mit Reifenproblemen, bevor die Aufhängung brach.

Craft blieb ein motorsportlicher Wandersmann: Formel 3, Formel 5000, Sportwagen, Interserie, Tourenwagen. Highlight in Le Mans war der dritte Gesamtrang 1976 mit Alain de Cadenet in einem Lola T380, hinter den Siegern Jacky Ickx/Gijs van Lennep (Porsche 936) sowie den Franzosen Jean-Louis Lafosse und François Migault in einem Mirage M8. Insgesamt fuhr Craft 14 Mal in Le Mans, fünf Mal davon mit dem japanischen Dome-Team.

Der vielleicht grösste Erfolg von Chris Craft: Er gewann 1973 die Sportwagen-EM in der hart umkämpften Zweiliterklasse.

Damit zum neuen Rätsel: Also eines steht fest – auf einer Rennstrecke befinden wir uns nicht. Wo nur befinden wir uns? Und was ist das für ein Auto? Wer sitzt am Steuer?

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

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