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Mick zu Michael Schumacher: Nie als Grössten gesehen

Von Rob La Salle
​Der 21jährige Formel-2-Fahrer und Ferrari-Junior Mick Schumacher sagt über den siebenfachen Weltmeister Michael Schumacher: «Ich habe ihn nie als den grössten Rennfahrer gesehen, er ist einfach mein Vater.»

Die Saison 2020 von Mick Schumacher hätte im März in Bahrain beginnen sollen. Aber nach den Formel-2-Tests mit Prema war vorerst Schluss – wegen der Corona-Pandemie. Auch der Ferrari-Junior musste sich in Geduld üben. Der Firmenrepräsentant des US-amerikanischen Sportartikelherstellers Under Armour hatte viel Zeit, über seinen Werdegang nachzudenken.

«Wenn man mit meiner Familie und meinen engen Freunden sprechen würde, so würden sie wohl sagen – Mick kann es nicht ertragen, zu verlieren, in keiner Situation. Es spielt keine Rolle, was es ist, ein einfaches Spiel, ein Wettlauf zu einem Baum oder Daumenringen», so der 21jährige Deutsche.

«Natürlich habe ich auch Verluste und Rückschläge erlebt. Verletzungen und Schmerzen haben mich gelehrt, dass man mit erhobenem Haupt verlieren kann, mit Klasse. Verlieren bietet die Chance, den Umgang mit Fehlern zu lernen. Niederlagen liefern die wesentlichen Informationen, die man braucht, um zu verstehen, dass man sich in jedem Aspekt verbessern muss. Wenn man nie verliert, lernt man nichts. Wenn man nichts lernt, wird man nie gewinnen.»

«Ich habe ziemlich früh erkannt, dass ich ein Formel-1-Fahrer werden möchte. Ich habe mit drei Jahren erstmals im Go-Kart gesessen und bin mit acht in den nationalen Rennsport eingestiegen. Als ich elf oder zwölf Jahre alt war, wusste ich, dass ich das professionell machen will. Anfangs habe ich verschiedene Namen benutzt, um unerkannt Rennen fahren zu können, ohne allzu sehr dem Etikett ‚der Sohn von’ ausgesetzt zu sein.»

«Aber ehrlich gesagt fühle ich keinen Druck, diesen Familiennamen zu tragen. Der meiste Stress geht von mir selber aus. Ich kann die Popularität meines Vaters vollkommen verstehen. Immerhin hat er im Jahr nach meiner Geburt die erste von fünf Formel-1-Weltmeisterschaften in Folge gewonnen, das finde ich noch immer unglaublich. Aber ich habe meinen Vater nie als den größten Fahrer der Welt gesehen. Er ist in erster Linie einfach mein Vater.»

«Ich nehme die Lektionen, die er mir weitergegeben hat, nicht als selbstverständlich hin. Eine dieser Lektionen ist, beständig zu bleiben, nie zu euphorisch oder zu niedergeschlagen zu sein. Selbst damals, als ich 2018 in der Formel-3-Serie nach dem 15. Rennen auf Platz 10 lag. Selbst da hatte ich nie Zweifel daran, dass dies mein Jahr werden würde.»

«Ich war im Training gut unterwegs, und ich habe mich in die Arbeit gestürzt. Ich musste nur auf Kurs bleiben und Druck machen. Die Emotionen des Sieges in Spa-Francorchamps haben uns weiter angestachelt, und am Ende haben wir sieben weitere Siege geholt und den Titel gewonnen. Der Schlüssel zum Erfolg war der Glaube an die Arbeit, die wir bereits geleistet hatten.»

2019 wurde Mick Schumacher nach seinem Aufstieg als Formel-3-Meister in die Formel 2 Gesamt-Zwölfter. Er bezahlte viel Lehrgeld, vor allem beim Umgang mit den Reifen.

Mick sagt weiter: «Das vergangene Jahr in der Formel 2 war hart, aber so ist der Sport. Man gewinnt, man verliert, man lernt und verbessert sich. In der Formel 2 ist das Auto viel schwerer, mit einem ganz anderen Fahrverhalten. Es erzeugt eine Menge Fliehkräfte. Man kann es sich nicht leisten, müde zu werden.»

«Diese Tatsache bedeutet, dass mein körperliches Training kontinuierlich verfeinert werden musste – und mit Hilfe meines Partners Under Armour bin ich in der Lage, mich stärker auf die wesentlichen Elemente meiner Vorbereitungen zu konzentrieren. Das betrifft das Training innerhalb und außerhalb des Gyms. Einen Rennfahrer erkennt man an der Statur: ein Oberkörper wie der eines Rugby-Spielers und von der Hüfte an abwärts wie ein 800-Meter-Sprinter.»

«Im zweiten Formel-2-Jahr wird es für mich vor allem darum gehen, Fehler zu begrenzen und Risiken besser einzuschätzen. Ich weiß, dass dieses Jahr ein bedeutendes Jahr für meine Entwicklung und meinen Fortschritt ist. Ich bin bereit.»

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