Wegen Corona: Pirelli beendet Taktikspiele der Teams

Von Mathias Brunner
​Bislang war klar, welche drei Reifenmischungen Formel-1-Ausrüster Pirelli zu einem GP-Wochenende bringt, die Teams konnten aber bei der Anzahl der Sätze variieren. Das ist in Corona-Zeiten vorbei.

Klar war bei einem Grand-Prix-Wochenende bis anhin: Pirelli bringt drei Mischungen mit – weich (rot markiert), mittelhart (gelb) und hart (weiss). Jeder Fahrer erhält pro Wochenende dreizehn Sätze der Mailänder Walzen. Wieviele Sätze der jeweiligen Härtestufe ein Fahrer erhalten soll, das konnten die Rennställe bei Pirelli in Auftrag geben. Nicht so in Corona-Zeiten.

Pirelli-Rennchef Mario Isola: «Weil wir sehr viele Rennen in kurzer Folge haben, steht die Produktion massiv unter Druck. Wir reden von 35.000 Reifen, die wir vorbereiten. Den Teams ist klar, dass wir flexibler sein müssen. Daher legen wir die Mischungen für die verschiedenen Strecken selber fest.»

Und die Anzahl ebenfalls: Mario Isola und seine Techniker haben definiert, wie die dreizehn Sätze aufgeteilt werden, und das gilt für die komplette Saison – acht Sätze weich, drei Sätze mittelhart, zwei Sätze hart. Die Variation früher entstand bei den Teams aus taktischen Überlegungen oder aus der Tatsache heraus, wie reifenschonend das eigene Auto ist. Oft wurden zwei Fahrer des gleichen Teams mit unterschiedlich zusammengesetzten Kombinationen ins Training geschickt, um mehr Daten sammeln zu können.

Die drei Mischungen sind jedoch nicht immer identisch, deren Härte ist vom Asphalttyp, von der Belastung auf den Geraden und in den Kurven sowie von den Umgebungstemperaturen abhängig.

Die Mailänder hatten bereits bestätigt, wie die Reifenauswahl aussieht. Wobei C1 die härteste Mischung ist und C5 die weichste. In Österreich wird zwei Mal mit den gleichen drei Mischungen gefahren, nämlich C2, C3 und C4 (weiss, gelb und rot markiert). Das gilt auch für den WM-Lauf auf dem Hungaroring. Der britische Grand Prix in Silverstone wird mit C1, C2 und C3 gefahren, weil die schnellen Bögen des englischen Kurses hohe seitliche Belastung der Reifen bedeuten, das trifft auch auf Barcelona zu.

Beim zweiten Silverstone-GP wird aber variiert: C2, C3 und C4. Diese Mischungen werden danach auch in Spa-Francorchamps und Monza an die Autos geschnallt.

Formel-1-WM 2020

5. Juli: Grand Prix von Österreich (Red Bull Ring)
12. Juli: Grand Prix der Steiermark (Red Bull Ring)
19. Juli: Grand Prix von Ungarn (Hungaroring)
2. August: Britischer Grand Prix (Silverstone)
9. August: 70th Anniversary Grand Prix (Silverstone)
16. August: Grand Prix von Spanien (Circuit de Barcelona-Catalunya)
30. August: Grand Prix von Belgien (Circuit Spa-Francorchamps)
6. September: Grand Prix von Italien (Autodromo Nazionale di Monza)

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 28.03., 14:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 28.03., 15:15, Motorvision TV
    Extreme E: Electric Odyssey
  • Do.. 28.03., 16:05, Spiegel TV Wissen
    Gründerköpfe
  • Do.. 28.03., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • Do.. 28.03., 16:15, ORF Sport+
    Formel 1 Motorhome
  • Do.. 28.03., 17:05, ORF Sport+
    Schätze aus dem ORF-Archiv
  • Do.. 28.03., 18:15, Motorvision TV
    New Zealand Jetsprint Championship
  • Do.. 28.03., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do.. 28.03., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do.. 28.03., 21:20, Motorvision TV
    Racing Files
» zum TV-Programm
6