Urteil für Mercedes: Keine Red Bull Racing-Berufung

Von Rob La Salle
Dr. Helmut Marko

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​Die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA haben den Protest von Red Bull Racing abgeschmettert – die Lenkung von Mercedes ist legal. Red Bull-Rennberater Dr. Helmut Marko: «Wir gehen nicht in Berufung.»

Red Bull Racing akzeptiert das Urteil der FIA, wonach das System «dual axis steering» (DAS) der Weltmeister legal ist. Red Bull-Rennberater bestätigt im ORF, dass es RBR dabei belässt.

Der 77jährige Grazer sagt: «Wir akzeptieren das Urteil, daher gehen wir nicht in Berufung.» Das bedeutet jedoch nicht, dass sich der Le-Mans-Sieger der Ansicht der Rennkommissare anschliesst. «Laut Reglement ist die Lenkung zum Lenken des Fahrzeugs da, nur diese Bewegung verändert den Sturz und damit ist auch die Fahrzeughöhe unterschiedlich. Aus unserer Sicht ist das System von Mercedes dazu da, teilweise die Reifen besser aufzuwärmen oder im Rennen eine bessere Reifentemperaturverteilung zu erzielen. Unser Ansatz bei der Anhörung bestand aus diesem Grund darin, dass DAS nicht nur Lenkung ist, sondern auch Fahrzeugverstellung, und dann gibt es ja auch einen Ansatz, dass nach dem Qualifying im so genannten Parc fermé nichts mehr verändert werden kann.»

Marko weiter: «Wenn man jedoch am Lenkrad anzieht, dann verändert sich die Sturzgeometrie vorne. Das heisst, de facto könnten wir unseren Sturz nach dem Qualifying auch noch verändern. Das ist eine Auslegung, die sich aus dieser Entscheidung ergibt. Das ist der rein theoretische Ansatz. Und den würden wir nur in Erwägung ziehen, wenn wir merken, dass wir in der Fahrwerksabstimmung einen Fehler gemacht haben.»

«Grundsätzlich wollten wir eine Klarstellung und haben aus diesem Grund auch schon am Freitag unseren Protest eingereicht. Falls der positiv gewesen wäre, hätte Mercedes die Möglichkeit gehabt, das System auszubauen und ohne an Quali und Rennen teilzunehmen.»

«Hätten wir das heute gemacht und es wäre durchgegangen, wären sie für das komplette Rennen aus der Wertung. Die Klarstellung ist leider nicht in der Weise ausgefallen, wie wir es uns erwartet haben. Wir haben immer noch unsere Zweifel, aber bitte, es ist ab nächstem Jahr verboten. Und jetzt müssen wir intern überlegen, ob wir das nachbauen.»

«Da muss man abschätzen – was bringt es wirklich und vor allem, wie viele Rennen sind dieses Jahr noch? Wir fragen uns, ob sich das überhaupt noch auszahlt, nachdem DAS ab nächstem Jahr sowieso verboten ist. Grundsätzlich aber ist es machbar, dieses System noch auf die Bahn zu bringen. Wir brauchen schon einige Zeit, bis so etwas einsatzfähig wäre.»

«Der Vorteil, wenn man etwas nachbaut, besteht darin dass man die Erkenntnisse der anderen Teams, oder in diesem Fall von Mercedes, verwenden kann. Der Nachteil ist das Mehrgewicht, und das ist nicht unerheblich, nach unseren Berechnungen sind das gute zwei Kilogramm.»

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