Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Robert Kubica (Alfa Romeo): Überhol-Orgie in Sicht

Von Mathias Brunner
​GP-Sieger und Alfa Romeo-Reservist Robert Kubica macht sich Gedanken über die eigenwillige Pistenführung beim zweiten Bahrain-GP: Was die Piloten fürchten und worauf sich die Fans freuen dürfen.

Der äussere Ring des Bahrain International Circuit hat es in sich: Die Formel 1 hat diese Pistenvariante der arabischen Strecke noch nie befahren, und GP-Sieger Robert Kubica wittert – das erzeugt ganz neue Hindernisse.

Der Alfa Romeo-Reservist sagt: «2010 haben wir in der Königsklasse die längste Version des GP-Kurses befahren, die so genannte Langstreckenvariante, im Prinzip ist der identisch mit der Variante vom kommenden Wochenende, nur dass eben nicht nach Kurve 8 in den kurvigen Innenteil abgebogen wird. Zudem habe ich aus Neugierde den äusseren Ring befahren, als ich vor einer Woche nach Bahrain gekommen bin.»

«Dieser kurze Kurs ist ein komplett anderes Paar Schuhe», fährt der Krakauer fort. «Ich würde ihn jetzt nicht als fahrerisch anspruchsvoll bezeichnen, denn im Grunde gibt es nur vier richtige Kurven. Aber alleine das Anbremsmanöver zur letzten Kurve vor Start und Ziel zum Beispiel ist erheblich heikler – weil du mit viel höherer Geschwindigkeit angeschossen kommst.»

«Was die Abstimmung angeht, so werden wir sehen, dass die Autos mit flacher gestellten Flügeln fahren. Der Vollgasanteil pro Runde wird sehr hoch sein, ich schätze so um die 75 Prozent wird Vollgas gegeben.»

«Im Qualifying werden wir erleben, was sich in Monza abgezeichnet hatte – jeder versucht, einen Windschatten zu ergattern. Ich bin sicher, einige Rennställe werden mit ihren beiden Piloten versuchen, gezielt Windschatten zu fahren. In Monza hat sich gezeigt, wie schwierig dabei das Timing ist. Der Kommandostand muss für die beiden Fahrer eine Lücke finden, die Fahrer sollten in der Folge perfekt harmonieren – das ist wirklich knifflig.»

«Der Windschatten wird im Rennen eine sehr grosse Rolle spielen, besonders in jenen Zonen der Strecke, wo der Heckflügel flachgestellt werden darf. Wer sich hier nicht vom Gegner absetzen kann, wird zum Freiwild. Ich gehe davon aus, dass wir sehr viele Überholmanöver sehen werden; ich kann mir sogar vorstellen, dass die Position in einem einzelnen Duell mehrmals pro Runde wechselt. So etwas hat die Formel 1 noch nie gesehen. Da freue auch ich mich als Zuschauer drauf.»

«Der Reifenverschleiss wird auch einen Einfluss haben, wenn einige Fahrer mit abbauenden Walzen kämpfen. Ob ein Team seinen Piloten dann hereinholt oder nicht, wird weitgehend von der Verkehrssituation abhängen – wo fädelt sich der Fahrer wieder ein?»

«Auf dem üblichen Bahrain-Kurs gibt es zwei gute Stellen zum Überholen, die eine davon ist die Anbremszone zur ersten Kurve, aber dank des geänderten Layouts werden wir sehen – attackiert wird auch in der letzten Kurve. Die cleveren Fahrer werden hier vielleicht einen Moment warten, denn wer in der letzten Kurve angreift und vorbeigehen kann, der läuft Gefahr, dass es in der ersten Kurve umgekehrt läuft.»

«Die andere gute Stelle ist Kurve 4, aber in der Kurzversion wird diese Kurve schneller, sie wird daher später angebremst. Ich gehe davon aus, dass wir aus diesem Grund dort weniger Überholmanöver erleben werden.»

Bahrain-GP, Sakhir

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:34:01,829 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,254 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +8,005
4. Lando Norris (GB), McLaren, +11,337
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +11,787
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +11,942
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,368
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +19,680
9. Esteban Ocon (F), Renault, +22,803
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1 Runde
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
12. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Sergio Pérez (MEX), Racing Point, Motorschaden
Romain Grosjean (F), Haas, Crash
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash

WM-Stand Fahrer nach 15 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 332 Punkte
2. Bottas 201
3. Verstappen 189
4. Ricciardo 102
5. Pérez 100
6. Leclerc 98
7. Norris 86
8. Sainz 85
9. Albon 85
10. Gasly 71
11. Stroll 59
12. Ocon 42
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 533
2. Red Bull Racing 274
3. McLaren 171
4. Racing Point 154
5. Renault 144
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 97
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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