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Vor Sprint-Qualifying: Wer wagt den Reifen-Poker?

Von Mathias Brunner
Mit Spannung warten Fans und Fachleute auf das erste Sprint-Qualifying der Formel 1. Pirelli-Rennchef Mario Isola kann sich vorstellen, dass einige Piloten den grossen Reifen-Poker wagen.

Das erste Formel-1-Wochenende mit Sprint-Qualifying bedeutet auch in Sachen Reifen: Alles ist anders. Wir sind seit Jahren gewohnt, dass im zweiten Quali-Segment vorgegeben wird, mit welcher Reifenmischung die ersten Zehn in den Grand Prix gehen; der Rest des Feldes hat freie Wahl. Aber beim Sprint gelten andere Regeln.

In der Qualifikation vom Freitag wurde durchs Band mit weichen Pirelli gefahren (rot markiert). Für den Sprint vom Samstag (Start: um 17.30 Uhr) haben die Fahrer alle Möglichkeiten offen. Bislang wurde davon ausgegangen: Im Kompromiss zwischen Langlebigkeit und Speed ist die mittelharte Mischung (gelb markiert) für das 17 Runden kurze Rennen die beste Wahl. Aber Pirelli-Rennchef Mario Isola kann sich vorstellen, dass einige Piloten einen Reifen-Poker wagen.

Der Mailänder erklärt: «Wir haben im ersten Training vom Freitag und auch im Jubiläums-GP von 2020 erlebt, dass der Abbau der Reifen weniger hoch gewesen ist als erwartet.» Tatsächlich fuhr Kimi Räikkönen mit der weichen Mischung zum Schluss des letztjährigen Grand Prix 25 Runden, während Esteban Ocon einen ersten GP-Teil aus 22 Runden fuhr, wohlgemerkt mit vollem Tank. Nun aber besteht der Sprint aus nur 17 Runden, und die Tanks sind entsprechend nur zu einem Drittel gefüllt.

Mario Isola kann sich vorstellen, dass Fahrer wie Lance Stroll (Aston Martin/15.), Yuki Tsunoda (AlphaTauri/16.) oder Kimi Räikkönen (Alfa Romeo/17.) einen Start auf den weichen Walzen wagen; denn sie haben ohnehin nichts zu verlieren. Selbst wenn ihre Rechnung nicht aufginge und sie zum Schluss des Sprints wieder zurückfallen würden, so wären sie ungefähr dort, wo sie angefangen haben. Sie könnten auch auf eine Safety-Car-Phase spekulieren, was die Haltbarkeit der weichen Pirelli verlängern würde.

Mario Isola: «Dies alles ist auch der Grund, wieso wir im zweiten freien Training einige Autos auf den weichen Reifen gesehen haben. Die Fahrer wollten herausfinden, wie sich die Reifen im Dauerlauf benehmen. Die Temperaturen sind ungefähr im gleichen Bereich wie 2020. Ich erwarte dem nach, dass wir im Sprint heute ein Feld erleben, in welchem der weiche und der mittelharte Reifen bunt gemischt zu finden sind. Und das könnte dem kurzen Rennen noch mehr Pfeffer geben.»

Formel-1-Weltmeister Jenson Button ist skeptisch: «Alles wird von der Pistentemperatur abhängen. Wenn die Strecke verhältnismässig warm bleibt, dann wird der weiche Reifen die falsche Wahl sein. Gleichzeitig bietet der weiche Pirelli beim Start mehr Grip, und zahlreiche Piloten haben diese Mischung im zweiten freien Training ausprobiert. Ich schätze, wir werden im Feld eine interessante Mischung aus Fahrern auf dem weichen und dem mittelharten Pirelli erleben.»

Qualifying Silverstone (Aufstellung zum Sprint)

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:26,134
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:26,209
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:26,328
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:26,828
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:26,844
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:26,897
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:26,899
08. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:26,971
09. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:27,007
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:27,179
11. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:27,245
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:27,273
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:27,340
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:27,617
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:27,665
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:28,043
17. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:28,062
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:28,254
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:28,738
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:29,051

2. Training, Silverstone

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:29,902 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:30,277
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:30,507
04. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:30,707
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:30,800
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:31,030
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:31,034
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:31,131
09. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:31,180
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:31,188
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:31,237
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:31,263
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:31,289
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:31,328
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:31,337
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:31,404
17. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:31,593
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:32,041
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:32,474
20. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:34,017

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