Mick Schumacher: «Ich bin nicht mehr der Gleiche»

Von Mathias Brunner
Mick Schumacher

Mick Schumacher

Vor dem Grossen Preis von Mexiko im Autódromo Hermanos Rodríguez: Ferrari-Nachwuchsfahrer und Haas-GP-Pilot Mick Schumacher über die einzigartigen Bedingungen an der Traditionsstrecke.

In Mexiko ist alles ein wenig anders, das beginnt bei der Lage des Autódromo Hermanos Rodríguez 2285 Meter über Meer. Die dünne Luft macht sich für bei Besuchern bald bemerkbar: Beim flotten Treppensteigen etwa ist zu spüren, dass wir schneller ausser Puste geraten. Hat sich ein Formel-1-Pilot wie Mick Schumacher besonders darauf vorbereitet?

Der Ferrari-Nachwuchspilot und GP-Fahrer von Haas antwortet: «Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich dies besonders traininert hätte. Was mir aber bewusst ist – der Wagen wird sich anders anfühlen und der Motor ebenfalls. Darauf muss man sich einstellen. Was die körperliche Belastung angeht, mache ich mir keine Sorgen.»

«Zum Glück hatte ich die Möglichkeit, das Fahrverhalten des Autos bei diesen besonderen Bedingungen im Simulator zu üben. Ich habe also eine recht gute Vorstellung davon, was auf mich zukommt. Ich fühlte mich mit diesem eigenwilligen Handling sehr wohl und freue mich aufs kommende Wochenende.»

Worauf sich der Formel-2-Champion von 2020 ebenfalls freut: auf die lebhafte, lautstarke Kulisse entlang der mexikanischen Rennstrecke. Schumacher weiter: «Jeder sagt mir, wie leidenschaftlich diese Fans mitgehen und wie einzigartig die Atmosphäre besonders im Stadionteil ist. Nun darf ich das endlich selber mal erleben.»

Wo sieht sich Mick selber in seiner Formel-1-Lehre? Schumacher auf diese Frage von SPEEDWEEK.com: «Das ist keine einfache Frage. Aber ich finde, dass im Grossen und Ganzen alles im Plan liegt. Ich hatte hohe Erwartungen an mich selber, ganz bewusst. (Mick Schumacher sprach vom Einzug ins zweite Quali-Segment und dem Erreichen von WM-Punkten, M.B.) Ein paar von den Sachen habe ich erreicht, ein paar noch nicht. Schwerpunkte werde ich jetzt keine setzen, ich will einfach weiterhin alles geben und so viel als möglich mitnehmen.»

Schumacher sprach vor kurzem davor, «nicht mehr der Gleiche zu sein wie am Saisonbeginn». Wie genau hat er das gemeint? Mick schmunzelt: «Ich bin ja auch nicht mehr der Gleiche wie gestern. Ich meinte damit, dass man einfach ständig neue Erfahrungen macht und sich entsprechend entwickelt. Grundsätzlich fühle ich mich wohler als an den ersten GP-Wochenenden des Jahres. Ich kann einsteigen und weiss inzwischen genau, wie ich mit diesem Auto arbeiten muss, um mein Leben am Lenkrad einfacher zu machen. Ich bin auch vertrauter mit den ganzen Rennstrategien. Da findet heute ein anderer Austausch mit dem Team statt als im Rahmen der ersten Grands Prix – weil ich meine wachsende Erfahrung eher einbringen kann.»

«Mein Ziel bestand in erster Linie darin, mich weiterzuentwickeln. Ich will so viel lernen, dass ich in der Saison 2022, hoffentlich dann mit einem schnelleren Auto, mit den ganzen Abläufen vertraut bin und ohne Überraschungen in ein GP-Wochenende gehen kann. Das Jahr ist nur so verflogen, und der Gedanke ist ein wenig erschreckend, dass die Saison in knapp fünf Wochen vorbei sein wird. Es fühlt ein wenig an, als hätten wir erst vor einer Woche angefangen.»

Wie geht Schumacher mit der wachsenden Popularität um? Etwa mit einen überlebensgrossen Bild von sich selber, wenn er ins Fahrerlager der mexikanischen Rennstrecke tritt. Mick sagt: «An das Bild da draussen werde ich mich ein Wochenende lang nicht gewöhnen, es ist schon sehr gross. Aber ich nehme das eher mit Humor. Mit so etwas halte ich mich nicht lange auf.»

Was denkt Mick eigentlich über den WM-Kampf zwischen Verstappen und Hamilton? «Wenn ich nicht selber hinter dem Lenkrad sitzen würde, könnte ich das gewiss intensiver verfolgen. Ich habe ja selber genug Arbeit und konzentriere mich vorrangig darauf. Aber das ist schon mitreissend, und auch ich bin natürlich gespannt, wie das enden wird.»

USA-GP, Austin

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:34:36,982h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +1,333 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +42,233
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +52,246
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:16,854 min
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:20,128
07. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +1:23,545
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:24,395
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, Hinterradaufhängung
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Aufgabe
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, Heckflügel

WM-Stand nach 17 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 287.5 Punkte
2. Hamilton 275.5 Punkte
3. Bottas 185
4. Pérez 150
5. Norris 149
6. Leclerc 128
7. Sainz 122.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 74
10. Alonso 58
11. Ocon 46
12. Vettel 36
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 460.5
2. Red Bull Racing 437.5
3. McLaren 254
4. Ferrari 250.5
5. Alpine 104
6. AlphaTauri 94
7. Aston Martin 62
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

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