Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Rennleiter Michael Masi: Es gibt keine Extra-Wurst

Von Adam Cooper
Schon vor dem Grossen Preis von São Paulo war Mercedes-Rennchef Toto Wolff richtig geladen. Er lässt anklingen, dass in der Formel 1 nicht mit gleicher Elle gemessen werde. Rennchef Michael Masi widerspricht.

Im Grunde gab es das ganze GP-Wochenende von São Paulo lang Wirbel: Heckflügel am Mercedes von Lewis Hamilton nicht reglementkonform, daher letzter Startplatz für den Briten im Sprint. Dazu kam die Strafversetzung des siebenfachen Weltmeisters wegen Motorwechsels. Im Rennen dann die heisse Szene zwischen Verstappen und Hamilton, die ein Nachspiel hat xxxx. Schon vor dem Rennen regte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff auf, weil seiner Ansicht nach in der Formel 1 nicht mit gleicher Elle gemessen werde.

Wolff fand die Disqualifikation von Hamilton viel zu streng und monierte, dass andere Rennställe ständig beschädigte Teile unter Parc-Fermé-Regeln reparieren dürften, so wie das der WM-Rivale Red Bull Racing nun drei Mal in Folge getan habe, in Texas, in Mexiko, in Brasilien.

Toto Wolff sagte in Interlagos wütend: «Früher gab es da so etwas wie ein Spielraum des gesunden Menschenverstands, den habe ich in Brasilien vermisst.»

Formel-1-Rennleiter Michael Masi lässt die Unterstellung nicht zu, dass für Red Bull Racing hier eine Extra-Wurst gebraten werde: «Unser technischer Delegierter Jo Bauer erklärt in seinen Berichten jeweils haarklein, welche Reparaturen unter Parc-Fermé-Bedingungen erlaubt sind. Diese Liste ist für alle Wettbewerber gleich. Natürlich erhalten wir darüber hinaus von den Teams entsprechende Anfragen, zumal ein Sprint-Wochenende anders abläuft als ein normales GP-Wochenende. Wir sehen uns jede Anfrage an und handeln gerecht und gleichmässig.»

«Wenn wir beispielsweise merken, dass ein Team immer den gleichen Antrag zum Tausch von Teilen stellt, bekommen dieser Rennstall schon mal zu hören, dass dieses Teil anders konstruiert werden muss – um solche anhaltenden Reparaturen oder den Tausch dieser Bauteile zu verhindern. Ich erkenne jedenfalls hier keine Ungleichmässigkeit unserer Einschätzungen.»

Masi schätzt die Lage so ein: «Wir erleben hier einen überaus intensiven Kampf um den WM-Titel 2021, zwischen den Rennställen und auch zwischen den Fahrern. Und es ist klar, dass sie alles unternehmen werden, um am Ende die Nase vorn zu haben. Wir behandeln alle Wettbewerber gleich und fair. Aber es liegt in der Natur der Sache, dass ein Bestrafter sich ungerecht behandelt fühlt.»

São Paulo-GP

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:22,851 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +10,496 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +13,576
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +39,940
05. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +49,517
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +51,820
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, Motor
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision

WM-Stand nach 19 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 332.5 Punkte
2. Hamilton 318.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 178
5. Norris 151
6. Leclerc 148
7. Sainz 139.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 62
11. Ocon 50
12. Vettel 42
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

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