Fabio Quartararo (1./Yamaha): «War auf einer Mission»

Von Tim Althof
Fabio Quartararo: Platz 1 und Sturz am Freitag

Fabio Quartararo: Platz 1 und Sturz am Freitag

Ein spezieller Tag für Fabio Quartararo in Silverstone. In FP2 stürzte der Yamaha-Pilot und blieb zunächst schmerzverzerrt liegen, doch Minuten später zeigte er den MotoGP-Kollegen seine großartige Dominanz.

Im ersten freien Training der MotoGP-Klasse in Silverstone fuhr Yamaha-Werksfahrer Fabio Quartararo auf den dritten Platz, zu Spitzenreiter Marc Márquez fehlten ihm 0,3 Sekunden auf dem 5,9 km langen Kurs. Am Nachmittag dann der Schreckmoment: Der WM-Führende stürzte in Kurve 8 bei kühlen Temperaturen mit dem harten Hinterreifen und schlug sich dabei das linke Bein an. Im Anschluss bewies der Franzose jedoch Kampfgeist und dominierte das Training: Am Ende lag er 0,512 Sekunden vor Ducati-Fahrer Jack Miller, der auf Platz 2 landete.

«Bereits zuvor wäre ich beinahe einige Male gestürzt, doch in Kurve 8 hat es mich dann erwischt. Insgesamt habe ich mich ganz gut gefühlt und es war wichtig, nach dem Unfall mit guten Rundenzeiten auf dem Medium-Reifen zu antworten», erklärte Quartararo. «Ich habe mich sehr schnell gefühlt, obwohl ich nicht wirklich am Limit war. Es fühlte sich großartig an zwei Runden von 2:00,1 Minuten auf diesen Reifen zu fahren.»

Denkst du, dass der Sturz noch glimpflich ausgegangen ist, denn schließlich hätte es auch ein wilder Highsider werden können? «Ich glaube, dass ich das Motorrad im richtigen Moment losgelassen habe, denn wäre es wirklich ein Highsider geworden, wäre ich sehr hoch in der Luft gewesen und der Aufprall wäre sehr schlimm gewesen. Es kann immer schlimmer kommen und wir hatten wirklich viel Glück, dass keine ernsthafte Verletzung entstanden ist», sagte der 22-Jährige im Interview.

«Es war gut, dass ich nach dem Sturz keine Zeit zum Ausruhen hatte. Ich bin nach dem Crash zum Bike gelaufen, aber der Streckenposten sagte mir, dass ich erst ins Medical Center müsste. Anschließend habe ich mich durchchecken lassen, bin zurück zum LKW, wo wir die Lederkombi getauscht haben und bin mit dem zweiten Motorrad zurück auf die Strecke», so der Yamaha-Pilot. «Es ging alles so schnell, dass ich nicht wirklich realisieren konnte, dass ich gestürzt war. Ich war auf einer Mission und ich wollte unbedingt meine Runden abspulen, das war auch gut so, denn wir sind schnell unterwegs gewesen.»

Wie geht es dem Bein, wird es beim Rennen Probleme bereiten? «Ich werde meinem Bein nun vor jeder Session viel Glück wünschen. Es ist ein Teil des Spiels», schmunzelte Quartararo. «Wir waren nicht am Limit, es war nur ein Fehler von uns, den harten Reifen unter diesen Bedingungen zu testen. Dennoch war es für uns nicht schlecht und ich glaube, es war wichtig, etwas auszuprobieren, um die Performance kennenzulernen. Wahrscheinlich werde ich in den nächsten Tage Schmerzen haben, aber damit muss ich leben.»

Márquez stürzte in FP1 mit 274 km/h, sein Motorrad landete auf der Strecke. Ist Kurve 2 zu gefährlich für die MotoGP? «Der Sturz von Marc war sehr schnell und es war gut, dass er zu dem Zeitpunkt alleine unterwegs war, denn wenn er zum Beispiel hinter zwei oder drei Fahrern gewesen wäre, hätte das Motorrad jemanden erwischen können, das wäre sehr gefährlich. Es wäre wichtig, dass wir uns die Sicherheit dieser Kurve einmal genauer ansehen.»

MotoGP, Silverstone, kombinierte Zeitenliste nach FP2 (27. August)

1. Quartararo, Yamaha, 1:59,317 min
2. Miller, Ducati, + 0,512 sec
3. Martin, Ducati, + 0,622
4. Pol Espargaró, Honda, + 0,718
5. Marc Márquez, Honda, + 0,734
6. Bagnaia, Ducati, + 0,785
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,902
8. Binder, KTM, + 0,998
9. Rins, Suzuki, + 1,075
10. Rossi, Yamaha, + 1,083
11. Lecuona, KTM, + 1,096
12. Bastianini, Ducati, + 1,231
13. Mir, Suzuki, + 1,408
14. Zarco, Ducati, + 1,493
15. Nakagami, Honda, + 1,553
16. Crutchlow, Yamaha, + 1,565
17. Marini, Ducati, + 1,741
18. Petrucci, KTM, + 2,088
19. Oliveira, KTM, + 2,095
20. Alex Márquez, Honda, + 2,179
21. Dixon, Yamaha, + 3,284
22. Savadori, Aprilia, + 5,821

Siehe auch

Kommentare

Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.

Nachbehandlung mit dem Doktor: Australien

Dr. Helmut Marko
Exklusiv auf SPEEDWEEK.com: Dr. Helmut Marko, Motorsport-Berater von Red Bull, analysiert den jüngsten Grand Prix. Diesmal: Melbourne, ein nahezu historischer Ausfall und ein starker Yuki Tsunoda.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do.. 28.03., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 29.03., 00:15, Motorvision TV
    All Wheel Drive Safari Challenge
  • Fr.. 29.03., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 29.03., 03:55, SPORT1+
    Motorsport: Monster Jam
  • Fr.. 29.03., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr.. 29.03., 05:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr.. 29.03., 06:00, Motorvision TV
    AMA Enduro Cross Championship
  • Fr.. 29.03., 07:15, Motorvision TV
    On Tour
  • Fr.. 29.03., 09:05, Motorvision TV
    Nordschleife
  • Fr.. 29.03., 09:15, DMAX
    Richard Hammond's Car Workshop
» zum TV-Programm
5