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Jack Miller (KTM/Sturz): Eigenem Gefühl nicht getraut

Von Johannes Orasche
Red Bull-KTM-Fahrer Jack Miller musste das Sprint-Rennen von Le Mans am Samstag im Kiesbett aufgeben, will dieses Malheur aber am Sonntag im Hauptrennen gutmachen und hat bereits einen Plan.

Jack Miller war im MotoGP-Sprint von Le Mans in aussichtsreicher Position in der Spitzengruppe mit Marc Marquez und den Ducati-Assen, als er in Runde 2 ins Kiesbett rodelte und seine Chancen begrub. Millers Red Bull-KTM-Teamkollege Brad Binder nutzte einmal mehr die Chance im hektischen Sprint – fuhr von P10 auf Rang 2.

«Es war unglücklich. Wir hatten ein starkes Wochenende», fasst Miller zusammen. «Die Temperaturen sind nachmittags etwas hochgegangen, ich habe daher vorne den Medium-Vorderreifen gewählt. Ich habe vielleicht etwas mehr auf die Infos um mich gehört, als auf mein eigenes Gefühl. Daher habe ich den Medium-Reifen gewählt.»

Dabei erinnert sich Thriller Miller: «Ich habe am Vormittag 27 Runden mit dem weichen Reifen gedreht, habe mich gut gefühlt, und ich habe den Soft auch 2022 im Rennen verwendet.»

Jack bekennt: «Ich bin noch neu bei KTM und habe auf den Input von Michelin gehört. Ich sammle noch Informationen. Das ist eine jener Sachen, wenn man irgendwo neu ist. Ich kenne das Bike schon ganz gut, aber nicht so gut, dass ich alles selbst entscheiden kann und meinem Weg 120 Prozent vertrauen kann. Es war nur ein kleiner Fehler.»

Miller verrät: «Ich habe Brads Kommentare gehört; er hat etwas gejammert. Er hatte auch den Medium im Sprint montiert, er mag den Soft-Reifen aber ganz und gar nicht. Brad hat bereits in der Früh den Medium-Reifen verwendet. Ich hasse den Medium-Reifen. Ich habe generell keine Probleme mit dem Kalender, dem neuen Format und dem Zeitplan. Wir sehen die Reifen-Allocation vor dem Wochenende und machen unseren Plan.»

Der Sprint brachte dann gleich erste Zweifel: «Ich hatte vom Start weg ein wenig Probleme, hatte nicht das ganz große Vertrauen. In der zweiten Runden wollte ich einfach nur in den Bereich der idealen Temperaturen kommen, aber leider konnte ich nicht sitzen bleiben. Es war schade, aber wir haben daraus gelernt. Wir werden sehen, was im Hauptrennen am Sonntag passiert, das ist alles, was wir tun können. Wir hatten eine großartiges Qualifying am Vormittag, wir stehen in Reihe 2 und wir haben eine gute Pace.»

Miller grübelte: «Ich habe mich sehr stark gefühlt. Versteht mich nicht falsch – Jorge ist ein fantastisches Sprint-Rennen gefahren, der Speed war sehr hoch. Aber ich hätte Jorge vielleicht herausfordern können. Wir werden jetzt die Daten genau anschauen, etwas mehr analysieren, dann unsere Wahl besser treffen und wieder neu loslegen.»

«Wir sind schnell an den Samstagen und Sonntagen. Hier war der Samstag unglücklich, wir bekommen jedoch eine weitere Chance», meinte der 28-jährige Australier. «Der Hauptfokus ist jetzt natürlich, am Sonntag das Maximum herauszuholen. Wir haben ein fantastisches Bike, wir müssen jetzt die passende Reifenkombination wählen. Hinten sieht alles nach dem Soft-Reifen aus – das werden wohl alle so machen. Es geht um den  Vorderreifen. Und dann werden wir die Sache angehen.»

Miller glaubt, bereits eine Lösung gefunden zu haben: «Ich plane jetzt eher mit dem Soft. Ich nehme lieber am Ende etwas Sorgen mit abbauenden Reifen in Kauf, als dass mir zu Beginn das Vertrauen fehlt.»

MotoGP-Ergebnis Sprint, Le Mans (13.05.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:59,037 min
2. Brad Binder, KTM, + 1,840 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 2,632
4. Marini, Ducati, + 3,418
5. Marc Márquez, Honda, + 3,541
6. Zarco, Ducati, + 4,483
7. Bezzecchi, Ducati, + 5,224
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,359
9. Viñales, Aprilia, + 8,336
10. Nakagami, Honda, + 9,439
11. Rins, Honda, + 12,388
12. Di Giannantonio, Ducati, + 14,125
13. Morbidelli, Yamaha, + 15,121
14. Mir, Honda, + 15,383
15. Alex Márquez, Ducati, + 15,591
16. Petrucci, Ducati, + 19,415
17. Savadori, Aprilia, + 26,992
– Quartararo, Yamaha, 4 Runden zurück
– Folger, KTM, 5 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 8 Runden zurück
– Miller, KTM, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 9 von 40 Rennen:

1. Bagnaia 94 Punkte. 2. Binder 71. 3. Bezzecchi 68. 4 Martin 5. Marini 54. 6. Zarco 50. 7. Viñales 49. 8. Miller 49. 9. Rins 47. 10. Alex Márquez 41. 11. Quartararo 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 31. 14. Oliveira 21. 15. Di Giannantonio 17. 16. Augusto Fernández 17. 17. Nakagami 14. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 12. 20. Mir 5. 21. Pirro 5. 22. Folger 4. 23. Raúl Fernández 3. 24. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 149 Punkte. 2. KTM 90. 3. Aprilia 69. 4. Honda 66. 5. Yamaha 49.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing 122 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory Racing 120. 3. Prima Pramac 110. 4. Ducati Lenovo Team 99. 5. Aprilia Racing 80. 6. Monster Energy Yamaha 74. 7. LCR Honda 61. 8. Gresini Racing 58. 9. CryptoDATA RNF 24. 10. GASGAS Tech3, 21. 11. Repsol Honda 17.

 

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