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Aprilia sucht Siegfahrer: Wer ersetzt Jorge Martin?

Von Thomas Kuttruf
Marco Bezzecchi hat übernommen – der Italiener als erste fahrerische Führungskraft bei Aprilia Racing. Für das MotoGP-Werksteam aus Noale geht es bereits früh darum, den besten Partner für «Bezz» auszumachen.

An der medialen Front ist Ruhe eingekehrt im Fall Jorge Martin. Nach der klaren Ansage von Aprilia Racing in Silverstone und der ebenso unmissverständlichen Antwort des Noch-MotoGP-Weltmeisters aus Spanien finden die nächsten Schritte abseits der Öffentlichkeit statt. Wie sich bereits vor Wochen abzeichnete, werden nun Anwälte das Vertragsverhältnis weiter bearbeiten.

Der Pilot selbst nutzt die Zeit, um sich weiterhin von seinen multiplen Verletzungen zu erholen. Wie zuletzt auf SPEEDWEEK.com berichtet ergab die jüngste Untersuchung des bestbezahlten Aprilia-Mitarbeiters einen normalen Heilungsverlauf – in knapp vier Wochen wird sich Jorge Martin zu einem weiteren Check bei Dr. Xavier Mir in Barcelona vorstellen. Erst dann wird sich ein klares Zeitfenster für die Rückkehr des Weltmeisters ins Aprilia-Werksteam ergeben.

Die Ansage des Spaniers: Jorge Martin wird die Saison 2025 gemäß Vertrag bestreiten – und Aprilia verlassen. Unabhängig von der Position des Madrilenen im kommenden Jahr sieht sich Aprilia bereits jetzt mit der Aufgabe konfrontiert, Ersatz zu finden. Auch wenn die Rennabteilung aus verständlichen Gründen derzeit keine Aussagen zu Fahrerverträgen macht, muss CEO Massimo Rivola einen neuen Spitzenfahrer für 2026 auftreiben.

Dabei stellt sich zunächst die Grundsatzfrage: MotoGP-Routinier oder Rookie? Die Liste mit Namen von verfügbaren MotoGP-Größen ist kurz, aber prägnant. Franco Morbidelli ist bei VR46 Racing nur für 2025 unter Vertrag. Gleiches gilt für Pramac-Pilot Jack Miller. Plus die Honda-Fahrer Luca Marini und Johann Zarco.

Während Zarco bereits positive Gespräche mit Honda zu einer Vertragsverlängerung bestätigt, dürfte der frisch verletzte Italiener seinen Job bei der Werksmannschaft verlieren.

Morbidelli, Marini, Miller – zwei GP-Sieger und ein Rossi-Verwandter als direkte Optionen.

Dazu kommen mitunter nicht weniger verlockende Fahrer aus der Moto2-Liga. Keinem Teamchef wird die Leistung von Manuel Gonzalez entgangen sein. Der WM-Führende taucht genauso bereits jetzt auf dem MotoGP-Radar auf wie Aron Canet und Moto3-Weltmeister David Alonso. Auch Silverstone-Sieger Senna Agius ist nicht zuletzt als 19-Jähriger bereits ein angeschliffener Diamant der Zukunft. Und die Briten träumen davon mit Jake Dixon endlich wieder einen Landsmann in der Topliga des Sports zu sehen.

Es ist rund ein Jahr her, als sich für die Aprilia Racing die Chance ergab, in einem Schnellverfahren einen Deal mit dem besten MotoGP-Fahrer zu machen. Nun gilt es, viel früher als geplant, wieder aktiv zu werden. Soll es wieder ein Weltmeister sein – dann bleibt im 2025er-Ansatz nur das Feld der Moto2. 

In jedem Fall gilt: Aprilia Racing wird 2026 mit einer frischen Fahrerpaarung unterwegs sein. Marco Bezzecchi ist gesetzt. Der Held von Silverstone hat mit seinem Auftritt in England endgültig die Rolle der Führungskraft von Jorge Martin übernommen. Gesucht wird ab sofort der ideale Unterstützer für «Bezz».

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