Vorteil Gassner junior
Tagessieg für Gassner jr.
Hermann Gassner junior hatte am ersten Tag des Schlussspurts zur Deutschen Rallye-Meisterschaft in der für den Oktober sehr kalten Lausitz seine Konkurrenten fest im Griff. Der Thronwärter und DRM-Spitzenreiter war auf dem Weg zu seinem ersten Titel im Mitsubishi Lancer kaum zu bremsen. Natürlich kam ihm die Schottererfahrung bei seinen diesjährigen WM-Einsätzen zugute. Doch nicht der um nur einen Punkt hinter ihm liegende Titelrivale Sandro Wallenwein im Subaru Impreza N14 war sein direkter DRM-Verfolger, sondern dessen jüngerer Bruder Mark. Der lag bei seiner DRM-Jungfernfahrt im Subaru Impreza 10,1 Sekunden hinter Gassner jr. und markierte auf der auf der dritten WP seine erste DRM-Bestzeit. Sandro Wallenwein erreichte am späten Abend mit einem Rückstand von 28,0 Sekunden als Dritter das Tagesziel. Zwischen Gassner jr. und Mark Wallenwein schob sich noch der Mitsubishi-Pilot Martin Semerad, in der WM im Pirelli-Star-Driver Team als geförderter FIA-Nachwuchsfahrer unterwegs, mit einem Rückstand von 3,4 Sekunden auf den DRM-Leader.
Für den Gassner-Youngster ist dieser Vorsprung auf seinen Titelkontrahenten Sandro Wallenwein für die restlichen sechs Schotterprüfungen am Samstag eine gute Ausgangsposition auf dem Weg, der jüngste Deutsche Meister aller Zeiten zu werden. Nach einem schlechten Start auf der ersten Entscheidung mit dem fünften Platz hinter seinem Bruder Mark, Peter Corazza im Mitsubishi und dem noch amtierenden Titelverteidiger Gassner senior kämpfte sich der Stuttgarter Titelaspirant an Corazza und Gassner, dem vierfachen Deutschen Meister, vorbei auf den dritten Rang vor.
Einen beachtlichen DRM-Einstand gab Albert von Thurn und Taxis im Mitsubishi Lancer X. Der letztjährige Dritte im ADAC-GT-Masters, bei der er im Lamborghini startete, erreichte auf dem 16. Gesamtplatz mit einem Rückstand von 3:09,8 Minuten das Tagesziel.
Der sechsfache Rekordmeister Matthias Kahle, der in regulärer Wertung in seinem schon etwas betagten Skoda Octavia WRC sein Heimspiel zum dritten Mal gewinnen wollte, verzichtete auf einen Start. Laut DRM-Reglement sind bei einem Lauf zum deutschen Championat World Rally Cars nicht startberechtigt und dürfen somit auch nicht in der Gesamtwertung aufgeführt werden. Der Veranstalter führte deswegen die Klasse AWRC für die sieben genannten WRC-Teams ein, allerdings starteten diese in einer eigener Rallye hinter den normalen Teilnehmern und in einer separaten Wertung ohne Aufnahme im Gesamtergebnis, gemäss den DRM-Bestimmungen. Dies schmeckte Kahle, der aufgrund scheinbar anders lautenden Vereinbarungen davon ausging, nach längerer DRM-Abstinenz um den Gesamtsieg mitfahren zu können, gar nicht und packte ein.