Nico Hülkenberg hat eine Zukunft in der Formel 1

Und keiner will’s gesehen haben

Kolumne von Esther Babel
Eismann (re.) und Speedweek-Mitarbeiterin Esther Babel

Eismann (re.) und Speedweek-Mitarbeiterin Esther Babel

Kaum drin und schon wieder raus. So schnell kann’s gehen. Marco Eismann, sonst in der IDM Superbike unterwegs, landete in der Big Brother Hölle.

Drei Wochen später ist der Traum vom 250.000 Euro Gewinn schon wieder ausgeträumt.

Kaum war Marco Eismann am 15. Dezember 2008 zirka 3 Sekunden auf der Mattscheibe zu sehen, kam schon der erste Anruf bei mir an. Jörg Wiessmann, Speedweek-Fotograf, war der Schnellste. Die Frage, warum er so was schaut, ist bis heute noch ungeklärt. Da mein Handy wie üblich ein von mir unbeachtetes Dasein fristete, zog sich Jörg Wiessmann das volle Programm rein und ich habe mal wieder alles verpasst. Von kollektiven Schaumbädern und Eincremen im Dunkeln war am nächsten Tag die Rede. Wir reden hier immer noch von RTL2 und nicht vom Blue Movie Channel in der Hotelglotze.
 
Marco landete bei dem in Himmel und Hölle aufgeteilten Big-Brother-Etablissement im schlechteren Teil und agierte von nun an im roten David «Kung-Fu» Carradine Einheitslook auf  der Mattscheibe. Arg umzugewöhnen brauchte er sich da nicht. Schon die IDM-Saison 2008 war für ihn die Hölle. Privat auf Tiefflug,  Null Punkte und ein entnervtes Hinschmeissen seines IDM-Engagements noch vor dem letzten Rennen.

Einen Tag später bekannte auch Marcos ehemaliger Teamchef Ingo Härtel, dass er sich die Big-Brother-Show zu Gemüte geführt hatte. Er hatte allerdings die passende Ausrede gleich parat. Ein Teenie-Sohn eines Freundes und so weiter. Aber wem kann man in solchen Sachen schon glauben.

IDM-Superbike-Vize Jörg Teuchert ist auf der Strecke hoffentlich schneller als beim News rum erzählen. Am Donnerstag, drei Tage nach Marcos Hölleneintritt, Jörg war gerade bei Schwabenleder Mass nehmen lassen, wollte er tatsächlich per sms einen Deal mit mir aushandeln. «Was krieg ich, wenn ich dir was Tolles erzähle». Tja Jörg, Pech gehabt. Gibt nix Tolles. Immerhin wusste er zu berichten, dass Marco Eismann in der Kartei einer Modell-Agentur geführt wird.

Täglich um 19 Uhr gab es die BB-Tageszusammenfassung. Entweder war einer am Heulen oder es wurde gelästert. Ansonsten sassen alle nur rum und warteten bis der Tag vorbei ging. Bei Lästerqueen Madleine war ich mir nie sicher, ob die Flecken rund um ihren Mund nun tatsächlich Piercings waren oder doch nur Essensreste vom letzten Höllenmahl.
 
Da sich Marco weder bei Lästerorgien hervor tat, noch mit einer der anderen Insassinnen anbandelte, ich sage nur Cathy und Benni, bekam man von ihm wenig mit. Bis zum bitteren Ende habe ich die Sendung nie gesehen. War mir einfach zu viel fremd schämen. Ausserdem kommt auf RTL ab 19.40 Uhr immer «Gute Zeiten, schlechte Zeiten». Das gucke ich viel lieber. Ja danke, erwischt.

Am 5. Januar kam dann bereits das Aus für Marco. Erst wurde er von seinen Mitbewohnern nominiert und dann von den TV-Zuschauern rausgeschmissen. Wie immer habe ich davon erst einen Tag später erfahren. Diesmal von Dario Guiseppettis Teamchef Denis Hertrampf. Er hatte den vollen Durchblick. Er versuchte gar nicht erst zu bestreiten, dass scheinbar auch er Unterirdisches im Fernsehen schaut.

Auch wenn es für Marco Eismann in der IDM-Saison 2008 schlecht lief, hält sich die Traurigkeit über den Big-Brother-Rausschmiss hoffentlich in Grenzen, immerhin finden sich ein paar feurige Liebesschwüre in seinem Gästebuch und es bleibt genügend Zeit, um noch auf den IDM-Zug 2009 aufzuspringen.  Aber ein mieses Jahr in der IDM ist immer noch besser, als C-Promi werden und wie andere ehemalige und in die Jahre gekommene Big-Brother-Bewohner auf  9live die Zuschauer nach Automarken mit «a» fragen und auf Malle abgeschmackte Lieder im Oberbayern singen. Demnächst geht ja auch wieder das Dschungel-Camp los. Egal, welcher Rennfahrer sich dazu berufen fühlt – ohne mich.

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