Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Respekt vor den Menschen im Hintergrund

Von Guido Quirmbach
Karl-Heinz Stümpert (DSK), Klaus Schwenninger, Dr. Karl-Friedrich Ziegahn (DSK)

Karl-Heinz Stümpert (DSK), Klaus Schwenninger, Dr. Karl-Friedrich Ziegahn (DSK)

Der DSK vergibt seine wichtigste Auszeichnung und würdigt damit nicht nur die Preisträger, sondern viele Helfer unbekannte Helfer im Motorsport.

Das war doch mal eine schöne Pressemeldung, die heute in mein Postfach flatterte. Der Deutsche Sportfahrerkreis (DSK) hat Klaus Schwenninger und Thomas Voss mit der «Graf Berghe von Trips-Medaille» ausgezeichnet. Damit ehrt der Verein in Gedenken um sein Gründungsmitglied, dem 1961 in Monza tödlich verunglückten deutschen Formel-1-Piloten Wolfgang Graf Berghe von Trips, Menschen, die sich um den Motorsport verdient gemacht haben.

Mich freut es, dass Klaus Schwenninger und Thomas Voss die Auszeichnung erhalten haben. Schwenninger ist Leiter Betrieb und Technik am Hockenheimring, Voss ist der Geschäftsführer der Motorarena Oschersleben. Ich kenne sie beide ein wenig, musste oder besser gesagt, durfte schon mit ihnen arbeiten. Ich war auch schon in der Situation, sie um einen Gefallen bitten zu müssen, damit ich meine Arbeit (in den Fällen keine journalistische Arbeit, sondern organisatorisch im Motorsport) tun konnte. Vielleicht musste ich sie auch um Hilfe bitten, um einen eigenen Fehler auszubügeln. Ich weiss es nicht, aber nicht unwahrscheinlich.

Denn bis sich erstmals ein Rad auf der Strecke dreht, sind viele Helfer im Hintergrund tätig, sei es beruflich, teilberuflich oder ehrenamtlich. Alles zu 100% korrekt zu planen und dann auch exakt so umzusetzen, ist bei der Planung einer Motorsport-Veranstaltung eher die Ausnahme. Das klappt möglicherweise in der Formel 1, MotoGP oder DTM, nicht aber bei den vielen anderen Serien, die im Jahr von Rennstrecke zu Rennstrecke tingeln. Nicht selten kommt es teilweise zu gravierenden, kurzfristigen Änderungen. Ein Team benötigt ein zusätzliches Zelt, eine Küche benötigt in einer Hospitality benötigt mehr Strom als geplant, ein Team bringt ein Auto mehr an den Start und hat deshalb einen zusätzlichen LKW mit dabei, der in dem verplanten Raum des Fahrerlagers irgendwo unterkommen muss. Nur einige kleine Beispiele, von den grossen Schwierigkeiten möchte ich gar nicht anfangen.

Die Art und Weise, wie man von den Medaillen-Trägern behandelt wurde, zeigt, dass beide mehr machen als nur ihren Job. Jeder, der schon mal Veranstaltungen organisiert hat, weiss, wie übel es sein kann, wenn die örtlichen Ansprechpartner unmotiviert sind und nur Dienst nach Vorschrift machen. Schwenninger und Voss machen es gerne und sind an erfolgreichen Motorsport-Veranstaltungen interessiert. Ist man mal vor Ort, zählt nur das Ergebnis, sprich der Erfolg der Veranstaltung. Persönliche Eitelkeiten sind da fehl am Platz. Und deshalb hat der DSK die richtigen Preisträger ausgesucht.

Doch eigentlich ist die Auszeichnung der beiden nur stellvertretend für viele Namen, die mir hier spontan einfallen und die man, wenn überhaupt, nur selten oder nie in der Presse lesen kann. Von der Organisation, oder den Vereinen bis zu dem medizinischen Personal bis hin zu den Streckenposten, die bei Wind und Wetter draussen stehen. Egal in welcher Funktion, die meisten, die einen Job bei einem Rennen haben, tun es für die Ehre oder eine kleine Entschädigung, die den Aufwand kaum lohnt. Ohne all deren persönlichen Einsatz gäbe es kaum noch Motorsport und schon gar nicht mehr unterhalb des professionellen Racing.

Dessen sollten sich generell alle Aktiven, aber auch wir von der schreibenden Zunft, die alles durch auch durch die kritische Brille betrachten, immer bewusst sein.

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