KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Daniel Ricciardo: «Muss meine Worte besser wählen»

Von Vanessa Georgoulas
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

McLaren-Pilot Daniel Ricciardo übte deutliche Kritik an der Art und Weise, wie spektakuläre Unfälle ins Rampenlicht gerückt werden. Seine Haltung ändert er nicht, bereut aber mittlerweile seine Wortwahl.

Bereits beim spektakulären Feuer-Unfall, den der damalige Haas-Pilot Romain Grosjean im vergangenen Jahr in Bahrain erlitt, fand Daniel Ricciardo deutliche Worte, als es um die mehrmalige Wiederholung der Crash-Aufnahmen ging. Der sonst so fröhliche Australier schimpfte: «Dass die Bilder immer und immer wieder ausgestrahlt wurden, war völlig rücksichtslos gegenüber seiner Familie und auch gegenüber unseren Familienmitgliedern, die das Rennen mitverfolgt haben.»

«Wir mussten bald wieder ein Rennen fahren, und jedes Mal, wenn wir auf die Bildschirme schauten, sahen wir diesen Feuerball und ein Auto, das zerfetzt wird. Das hätte man auch am nächsten Tag zeigen können, man muss das nicht gleich sehen», ärgerte sich Ricciardo, und urteilte: «Man hat mit den Gefühlen der Zuschauer gespielt und das ist abstossend. Das wurde sehr schlecht gehandhabt. Dass man das wie eine Szene aus einem Hollywood-Streifen zeigt, ist einfach uncool.»

Der McLaren-Pilot war nicht der Einzige, der die Regie der Formel 1 nach dem Grosjean-Crash kritisierte, trotzdem haben die Verantwortlichen gemäss Ricciardo nichts daraus gelernt. Gegenüber dem Magazin «Square Mile» beschwerte sich der siebenfache GP-Sieger unlängst: «Ende des vergangenen Jahres wurden auf den sozialen Netzwerken der Formel 1 die ‚Top 10-Momente des Jahres’ gezeigt. Acht von diesen zehn Momenten waren Unfälle. Mir schoss durch den Kopf – ihr seid wirklich verfluchte Idioten! Vielleicht will ein Zwölfjähriger solche Inhalte sehen, und das geht in Ordnung, weil er es nicht besser weiss, aber wir sind keine Kinder. Da muss jemand einen besseren Job machen.»

Mittlerweile bereut Ricciardo diese Wortwahl. Im Rahmen des zweiten Rennwochenendes in Imola erklärt er kleinlaut: «Ich muss meine Worte besser wählen, wenn ich das zurücknehmen könnte, würde ich es, denn es war zu aggressiv. Ich hätte es auch besser wissen sollen, so lange wie ich schon in diesem Sport dabei bin.»

«Aber was ich damit sagen will ist, dass wir im vergangenen Jahr zum Beispiel eine irre Saison mit vielen verschiedenen Podeststürmern und zahlreichen aufregenden Rennen hatten. Und ich habe das Gefühl, dass man die Höhepunkte des Sports sicher auch anders hätte legen können, etwa auf die individuellen Leistungen und die starken Überholmanöver», stellt der 31-Jährige klar.

«Ich denke, es gab bessere Stories als die Unfälle, und natürlich ist das meine Meinung, aber ich habe das Gefühl, dass unser Sport aus mehr als nur den Abflügen besteht. Wir sind die talentiertesten Fahrer der Welt und wir sind in diesen unglaublichen Boliden unterwegs. Und ein Crash zeigt das Fehlen von Talent. Natürlich machen wir alle Fehler, aber ich würde das Scheinwerferlicht auf die echten Höhepunkte legen», sagt Ricciardo.

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Portimão, Portugal
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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