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Neues Rätsel Racing-Raritäten: Eine zweimalige Chance

Von Mathias Brunner
​Unser neues Rätsel Racing-Raritäten zeigt in dieser Woche einen Piloten, dem sich nur zwei Chancen in der Königsklasse boten. Wer ist auf dem Foto zu erkennen? Wo und wann ist das Bild entstanden? Rätseln Sie mit.

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die richtige Lösung vom letzten Mal: Der Italiener Cesare Perdisa mit seinem Maserati 250F beim Grossen Preis von Monaco 1956, der Bologneser wurde Siebter.

Cesare stammte aus einer Verleger-Familie, seinem Vater Luigi Perdisa gehörte zum Beispiel das bekannte Auto-Magazin Quattroruote. Schon in jungen Jahren konnte sich Cesare die schmucksten Flitzer leisten, in den frühen 1950er Jahren nahm er an ersten Rennen teil – allerdings mit einem bescheidenen Fiat 500C Topolino.

Perdisa steigerte sich: Die Autos wurden hubraumstärker und schneller, die Rennen grösser. Im Rahmenprogramm zum Grossen Preis von Bari gewann er mit einem Zweiliter-Maserati A6GCS, bei den Bergrennen Coppa della Consuma und Bologna-Raticosa liess er mit zweiten Rängen hinter Piero Scotti und Eugenio Castellotti aufhorchen.

Der Brüder Maserati hatten genug gesehen und machten Perdisa Ende 1954 zum Werksrennfahrer. Erstes Rennen als Profi: Rang 4 bei den 12 Stunden von Sebring. Bei der Mille Miglia lieferte er sich mit den Mercedes von Juan Manuel Fangio und Stirling Moss ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bevor das Getriebe seines Maserati schlappmachte.

Das Formel-1-Debüt war ein Knaller: Rang 3 beim Grossen Preis von Monaco, wobei sich Perdisa den Wagen mit dem Franzosen Jean Behra teilte.

1956 eroberte Perdisa erneut einen Podestplatz in der Königsklasse, dieses Mal teilte er sich den Maserati mit Stirling Moss. In Reims wurde Perdisa Fünfter, auch hier hatte der Engländer seinen Wagen übernommen.

Weitere Spitzenränge im Sportwagen folgten, aber der erste Karriereknick kam am Nürburgring 1956: Der Italiener wich einem Polizisten aus, kam von der Bahn ab und zog sich Wirbelsäulen-Verletzungen zu. Enzo Ferrari rief an und holte Perdisa nach Maranello.

Für Cesare Perdisa ging ein Traum in Erfüllung: Schon damals war Ferrari der Stoff von Legenden, zudem konnte er neben seinem guten Freund Castellotti fahren. Auch die restlichen Stallgefährten waren aus dem Holz der Champions – Peter Collins, Fon de Portage, Wolfang von Trips, Mike Hawthorn, Luigi Musso.

Der sechste Platz beim Grand Prix von Argentinien 1957 war eine bittersüsse Angelegenheit: Ferrari hatte Perdisa an die Box geholt, um Collins in sein Auto zu lassen. Dessen Auto war wegen Kupplungsdefekts stehengeblieben.

Aus dem Traum wurde ein Albtraum: Am 14. März 1957 kam Eugenio Castellotti bei Testfahrten in Modna ums Leben. Perdisa konnte damit nicht umgehen und hängte seinen Helm an den Nagel.

Cesare übernahm den Posten des Verlags-Besitzers von seinem Vater. Am 10. Mai 1998 schloss er für immer die Augen, nach langer Krankheit, mit nur 65 Jahren.

Er bleibt im Rennsport als Mann in Erinnerung, dessen volles Potenzial nie erschlossen wurde; und als Mann, der den grossen Stirling Moss mit einem simplen Trick aus dem Gleichgewicht bringen konnte – vor einem Rennen pflegte Cesare ein rohes Ei zu schlürfen, sogar in der Startaufstellung gleich neben Moss, dem es fast den Magen umdrehte.

Damit der Tipp zum neuen Rätsel: Ein Auto ohne Startnummer, das kommt uns spanisch vor. Und – der Name dieses Fahrers klingt nach etwas Ur-Französischem, aber das kann täuschen.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.


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