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Callum Illott (Ex-Ferrari): In USA mit Tod bedroht

Von Mathias Brunner
Callum Illott gehörte zur Fahrerakademie von Ferrari

Callum Illott gehörte zur Fahrerakademie von Ferrari

​Ex-Ferrari-Junior Callum Illott, 2020 Formel-2-Gesamtzweiter hinter Mick Schumacher, hat nach dem IndyCar-Rennen von Long Beach schlimme Drohungen erhalten. Der Engländer bewahrt die Ruhe.

Callum Illott galt als kommende Formel-1-Hoffnung von England nach George Russell und Lando Norris. Der heute 24-Jährige aus Cambridge wurde in der GP3-Serie 2018 Gesamtdritter (hinter Anthoine Hubert und Nikita Mazepin), die Formel-2-Saison 2020 schloss er als Zweiter hinter Mick Schumacher ab.

Alle Wege Richtung Königsklasse waren für den Ferrari-Junioren aber versperrt, daher richtete Illott seine Karriere trotz Testfahrten mit Haas, Alfa Romeo und Ferrari frisch aus und ging nach Amerika. In der IndyCar-Serie beendete er den Saisonauftakt als Fünfter, danach lief es nicht mehr so gut – Neunter in Texas, in Long Beach wurde er nur 19.

Beim kalifornischen Rennklassiker geschah, was jetzt hohe Wellen wirft: Er traf nach einem Boxenhalt auf den Argentinier Augustín Canapino, der nur durch die Reifenwechsel anderer Fahrer so weit nach vorne gespült worden war und in der Top-Einsitzerklasse von Nordamerika bislang noch keine Punkte erringen konnte.

Illott verteidigte seinen Platz mit kalten Reifen hart, aber im Masse des Erlaubten, die Rennleitung sah keinen Grund zum Eingreifen. Der Zweikampf führte zu einem Dreher von Spitzenfahrer Pato O’Ward aus Mexiko und dazu, dass der Argentinier Canapino zurückfiel.

Das konnten offenbar einige südamerikanische Fans nur schwer verdauen, denn Illott postet: «Ich bin wirklich beeindruckt von der Anzahl von Todesdrohungen und von den Beschimpfungen. Das ist definitiv neuer persönlicher Rekord, und ich weiss die Bemühungen der Fans zu schätzen, dass ich neue spanische Schmähwörter lerne.»

Die Stimmung war offenbar auch durch den argentinischen Kommentator Martin Ponte aufgeheizt worden, an den sich Illott so gewendet hat: «Wenn du ein Mikrofon in der Hand hältst und mehrere hundert Tausend Follower hast, dann ist ein gewisses Niveau an Professionalität vonnöten. Vielleicht solltest du auch mal überlegen, welche Botschaft den Menschen vermittelt werden soll. Ich schlage vor, dich über den IndyCar-Sport etwas besser zu informieren und auf einem höheren Standard zu kommentieren. Sei bitteschön lieb.»

«Das ist eine wichtige Erinnerung an alle alten und neuen Fans – Respekt funktioniert immer in beide Richtungen. Selbst wenn ich ein dickes Fell habe und an solches Verhalten langsam gewöhnt bin – es wird der Tag kommen, an welchem das alles zu viel ist und an dem jemand mit solche einer Situation nicht mehr umgehen kann. Das ist inakzeptabel in jeder Hinsicht, und Menschen, die so etwas befürworten, sollten darüber nachdenken, welche Konsequenzen ihre Handlungen haben.»

Die Pistenrivalen Canapino und O’Ward meldeten sich ebenfalls zu Wort. Der Argentinier sprach Illott von jeder Schuld frei, der Mexikaner verurteilte die Beschimpfungen: «Es gibt gewisse Grenzen, die nicht überschritten werden sollten.»

Auch das IndyCar-Management verurteilt das Vorgehen erhitzter Fans. «Leidenschaftlicher Wettbewerb und Rivalität sind Teil des IndyCar-Sports. Einige unserer Fahrer sind jedoch respektlos und unangemessen angegangen worden. Für solch ein Verhalten ist in unserem Sport kein Platz.»

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