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Brabham-BMW: Aussetzer an der Toilettentür

Kolumne von Uwe Mahla
Nelson Piquet im Brabham-BMW mit Antenne

Nelson Piquet im Brabham-BMW mit Antenne

​Vor vierzig Jahren spannten BMW und Brabham zusammen, das Ergebnis war der erste Turbo-Weltmeister – Nelson Piquet gewann 1983 den Titel. Auf dem Weg dahin wurde Pionier-Arbeit geleistet.

Schaut man heute Bilder von den ersten Versuchs- und Testfahrten Anfang der 1980er-Jahre von Nelson Piquet im Brabham-BMW an, dann fällt einem die Peitschen-Antenne am Überrollbügel hinter dem Cockpit prominent ins Auge.

Nicht, dass dem Piloten während der endlosen Probefahrten langweilig geworden wäre und er deshalb Musik beim Fahren erbeten hätte. Die Frage nach der Notwendigkeit der Antenne beantwortete sich in einem Wort: Telemetrie.

Es stellte sich nämlich als misslich heraus, wenn der Probant immer nach wenigen Runden an die Boxen kommen musste, damit irgendwelche Daten am Motor abgerufen oder Erkenntnisse vom Fahrer erfragt werden mussten.

Also musste eine Funkverbindung zwischen Rennwagen und Aufzeichnungsgerät bei den Ingenieuren her. Die Telemetrie.

BMW war einer der ersten Motorenhersteller, wenn nicht der erste überhaupt, der diese Art der Datenfernübertragung in die Formel 1 einbrachte.

Der Vorzug: Während der Rennwagen schnelle Runden dreht, können die Techniker beliebige Messwerte analysieren. Gute Beispiele sind die Kontrolle von Ladeluft- und Motortemperaturen, der Aufbau des Ladedrucks und die Funktionen des elektronischen Zünd- und Einspritzsystems.

Seinerzeit war das eine perfekte Methode, den Effekt von Entwicklungsmaßnahmen zu beobachten, die ihren festen Platz im Entwicklungsprogramm hatte. Heutzutage ist der Funkverkehr zwischen Fahrer und Fahrzeug und seiner Crew selbstverständlich, doch damals war das etwas grundsätzlich Neues.

Entsprechend einfach ging es da auch bisweilen noch bei der Auswertung der übermittelten Informationen in den heimischen Büros zu. Die Basis bildeten meterlange Computer-Ausdrucke, die dann auf den Fluren ausgerollt wurden und von den Spezialisten knieend begutachtet wurden.

So rief denn bei der Fehlersuche einst einer der BMW-Ingenieure plötzlich begeistert: «Hier, bei der Toilettentür – da fangen die Aussetzer an!»

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