Christian Horner: Auto von Verstappen war kaputt

Adrian Newey: Die Philosophie hinter dem RB20

Von Werner Jessner
«Es ist logisch, dass sich viele Gegner unser Auto ganz genau angesehen haben», sagt Red Bull Racing-Design-Genie Adrian Newey

«Es ist logisch, dass sich viele Gegner unser Auto ganz genau angesehen haben», sagt Red Bull Racing-Design-Genie Adrian Newey

Am 15. Februar präsentiert Red Bull Racing den diesjährigen Rennwagen für Max Verstappen und Sergio Pérez. Das steckt hinter der Arbeit des Star-Designers Adrian Newey am Nachfolger für den erfolgreichsten F1-Wagen.

Kann es eine härtere Aufgabe geben? In der Saison 2023 gewann Red Bull Racing 21 von 22 Grands Prix, holte 14 Pole-Positions, 11 schnellste Rennrunden und sagenhafte 860 WM-Punkte. Das ist mehr als die zweit- und drittplatzierten Teams Ferrari und Mercedes gemeinsam. Und es ist mehr als alle restlichen Teams zusammen.

Max Verstappen stand sechs Rennen vor Schluss bereits als Weltmeister fest, Kollege Sergio Pérez holte das Vize-Championat. Der RB19 ist ein Auto, das man in einem Atemzug mit dem McLaren MP4/4 von Alain Prost und Ayrton Senna nennen muss, dem Mercedes W07 von Lewis Hamilton und Nico Rosberg oder dem Ferrari F2002, mit dem Michael Schumacher dominierte.

Für 2024 standen Adrian Newey und sein Team vor der Situation, einen Nachfolger bauen zu müssen. Der RB19 steht im Museum. Im «Talking Bull»-Podcast (hier: Red Bull Advanced Technologies Announces The RB17 – Red Bull Advanced Technologies) spricht er erstmals über die Design-Philosophie jenes Autos, das wir in zwei Wochen zu Gesicht bekommen werden.

Red Bull Racing war das erste Team, das die neuen Regeln von Anfang an verstanden hatte. Zuverlässig schnell, kein Porpoising, ein Treffer frisch vom legendären Zeichenbrett.

«Der RB18 – unser erste Auto nach den neuen Ground-Effect-Regeln – hatte die Basis schon mal korrekt, eine gute Grund-Architektur. Die haben wir im Lauf des Jahres 2022 konsequent weiterentwickelt. Die zweite Saisonhälfte war dann richtig gut. Für 2023 hatten wir ein sehr enges Fahrerfeld erwartet, viel knapper als 2022. Unsere Dominanz hat alle völlig überrascht, zuvorderst mich.»

Der RB19 war einer der dominantesten Würfe der Geschichte. Damit wurde er vermutlich zur Blaupause für alle Fahrzeuge 2024?

«Es ist logisch, dass sich viele Gegner unser Auto ganz genau angesehen haben, und ich erwarte, dass sie dem RB19 noch ähnlicher werden. Schon gegen Saisonende 2023 wurden die Rennen knapper. Nehmen wir Austin, als wir einen Extra-Boxenstopp einlegen mussten und Max uns gerettet hat. In Vegas war Charles Leclerc im Ferrari das schnellere Paket, wenn wir völlig ehrlich sind. Auch hier hat Max den Unterschied gemacht. Ja: Wir haben den Atem der Gegner im Nacken gespürt. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie hätten uns gekriegt.»

Fühlt ihr die Last des Gejagten?

«Sehr stark.»


Steht der RB20 also in der technischen Tradition seiner beiden Vorgänger?

«Ja, genau. Die erste Evolution passierte vom RB18 zum RB19. Das war normale aerodynamische Weiterentwicklung, aber auch grundlegendes Verständnis bezüglich Federung und Fahrwerk. Zusätzlich mussten wir für 2023 das Gewichtsthema lösen, denn im Jahr 2022 waren wir bis zum Schluss über dem Limit. Unser Auto für diese Saison, der RB20, ist die zweite Evolutionsstufe. Die Frage, die uns im Moment umtreibt: Waren wir damit zu konservativ, weil einer unserer Gegner etwas Revolutionäres gefunden hat? Das wissen wir noch nicht.»

Der RB20 selbst wird also kein revolutionäres Auto sein?

«Die Regeln machen es uns unmöglich, jede verrückte Idee auszuprobieren, zu evaluieren und gegebenenfalls umzusetzen. Daher haben wir uns entschlossen, für 2024 das bekannte und bewährte Paket zu verfeinern.»

Eine Verfeinerung des dominanten Fahrzeugs in der modernen Ground-Effekt-Ära kann aus dem Mund von Adrian Newey nur als heiße Kampfansage an die Gegner verstanden werden.

Formel-1-Präsentationen

05. Februar: Sauber (Stake F1)
05. Februar: Williams
07. Februar: Alpine
08. Februar: Visa Cash App RB
12. Februar: Aston Martin
13. Februar: Ferrari
14. Februar: Mercedes
14. Februar: McLaren 
15. Februar: Red Bull Racing

Formel-1-Wintertests

21.02. bis 23.2. in Bahrain

Formel-1-WM 2024

02.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
09.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
24.03. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
07.04. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
21.04. China-GP, Shanghai International Circuit, Shanghai
05.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
19.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
26.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
09.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
23.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
30.06. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg
07.07. Großbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
21.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
28.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa
25.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
01.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
15.09. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku
22.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
20.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin
27.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
03.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos
23.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
01.12. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha 
08.12. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

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