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Alarm: Was ist los bei den Seitenwagen im Bahnsport?

Von Rudi Hagen
Markus Brandhofer und Beifahrerin Sandra Mollema holten sich 2023 den EM-Titel

Markus Brandhofer und Beifahrerin Sandra Mollema holten sich 2023 den EM-Titel

Von 13 deutschen A-Lizenz-Gespannen sind ganze acht bereit für die neue Saison auf Gras und Sand. Drei Teams fahren definitiv nicht, einem Fahrer fehlt der Beifahrer, ein Team schweigt. SPEEDWEEK.com fragte nach.
Sie sind fest dabei:

Markus Brandhofer (45, Gaißach) vom AMC Haunstetten und Beifahrerin Sandra Mollema (35) aus Delfzijl sind die amtierenden Grasbahn-Seitenwagen-Europameister. Das gemischte deutsch-niederländische Team fährt weiter, obwohl Brandhofer eigentlich vorhatte mit dem Sport aufzuhören, wenn er so alt ist, wie seine traditionelle Startnummer 44 es anzeigt. Jetzt ist er bereits 45, hat endlich einen veritablen Titel vorzuweisen und will den auch mit seiner topfiten Beifahrerin 2024 verteidigen. Dazu haben er und sein Team ein brandneues Gespann aufgebaut.

Markus Venus (41, Pfarrkirchen) und Beifahrer Markus Eibl (41, Dietersburg), die Europameister von 2022 vom RSC Pfarrkirchen, fahren ebenfalls weiter und haben sowohl die DM als auch die EM im Visier. Aber Venus verstärkt daneben auch seine Bemühungen, im Straßen-Gespannsport weiter Fuß zu fassen. Mit seinem neuen Beifahrer Ondrej Sedlacek wird er in der IDM Sidecar, der Internationalen Sidecar Trophy und eventuell auch in der WM mitfahren. Hier kollidieren die Termine der Grasbahn-EM, Finale in Uithuizen (NL) und der IDM/Sidecar-WM auf dem Nürbrugring.

Eine verlässliche Größe sind die Geschwister Manuel (33) und Beifahrerin Melanie Meier (40) aus Berghaupten, die in ihren fahrerischen Leistungen immer stabiler werden. Mit ihnen ist in Zukunft noch zu rechnen.

Imanuel Schramm (49) aus Tettnang wird auch weiterhin mit einer Lizenz des schweizerischen Verbandes unterwegs sein. Im Seitenwagen sitzt wieder jemand mit dem Nachnamen Löffler. Aber: Es handelt sich hier nicht um seine bisherige Beifahrerin Nadin Löffler, die aus familiären Gründen aussteigt, sondern um Patrick Löffler (25) aus dem benachbarten Dietmannsweiler, mit dem Schramm schon früher mal unterwegs war. Neu ist zudem, dass Schramm neben den Gespannrennen demnächst auch als Solist in der B-Lizenzklasse auftreten wird.

Die Berghauptener Raphael San Millan (31) und Beifahrer Benedikt Zapf (28) belegten 2022 Platz 2 in der DM. Sie wollen in der kommenden Saison konstanter um die Podestplätze mitfahren und sowohl bei der EM wie auch bei der DM vorne dabei sein.

Raphaels Bruder Achim Neuendorf (38) aus Gengenbach und Beifahrer Johannes Schnaitter (23) aus Berghaupten kamen im Vorjahr neu als Team zusammen. Nach nur wenig Training lief es von Rennen zu Rennen besser. Bei insgesamt nur sechs gefahrenen Rennen fuhren sie zweimal aufs Podest. Diese Saison sollen es mehr Rennen werden.

Oliver Möller (44) aus Frestedt wird weiterhin mit seiner letzten Beifahrerin Sindy Virágos (45) aus Lippstadt dabei sein. Ihre Ziele sind Platz 1 in der NBM, das Finale zur Deutschen Meisterschaft und die Qualifikation für die EM, sowie einen Podestplatz am Ende der Dutch Open in den Niederlanden.

Andreas Horn (51) aus Friedberg hat mit Desiree Holstein (39), neuerdings wohnhaft in Nidda, eine neue Beifahrerin. Die Hesse hat sein Gespann technisch verbessert und hofft, künftig von Ausfällen verschont zu bleiben. Zudem sollen es mehr Startverträge sein als in der vergangenen Saison.

Ihm fehlt ein Beifahrer oder eine Beifahrerin:

Karl Keil (70) aus Brombachtal) ist seinen Beifahrer los. David Kersten (24) aus Friedrichshafen gibt die Vorfälle auf der Bahn im letzten Jahr und den Verlust guter Freunde als Gründe für seinen Rückzug an. Keil hat sein eigenes Equipment wie immer technisch auf dem neuesten Stand und würde gerne noch weiter fahren.

Sie hören definitiv auf:

Marco Hundsrucker (47) aus Arnstorf hat nach 32 Jahren aktivem Gespannsport seine Karriere beendet. Der tragische Unfalltod seines Beifahrers Florian Niedermeier beim Crash in Eenrum (NL) hat hier sicherlich maßgeblich zu seinem Entschluss beigetragen. Zumal Hundsrucker heute immer noch nicht weiß, warum das so passiert ist. Er will sich künftig etwas aus dem Bahnsport zurückziehen. Er betreut aber weiterhin seinen Freund Stephan Katt bei dessen Rennen und will auch mit Markus Venus bei den Straßenrennen dabei sein.

Patrick Zwetsch (41) und Beifahrer Viktor Caric (31, beide aus Landau haben ihre Karrieren ebenfalls beendet und konzentrieren sich auf ihre berufliche Zukunft als Selbstständige.

Er ist immer noch verletzt:

Florian «Izzi» Kreuzmayr (44) aus Fischbachau fehlte schon in den vergangenen Jahren verletzungsbedingt. Nach drei Operationen seit 2019 ist der Zustand seines linken Knies immer noch so schlecht, dass ein Einsatz auf dem Bahngespann momentan nicht drin ist. Der Oberbayer hat die Hoffnung auf Rückkehr aber noch nicht aufgegeben. Die Motorräder stehen immer noch rennfertig in der Werkstatt.

Sie hüllen sich in Schweigen:

Jan Kempa (33) aus Obernkirchen und Sina Stickling (27) aus Gütersloh fuhren bisher mit Lizenz des niederländischen Verbandes KMNV. Trotz mehrfacher Nachfrage war von ihnen kein Statement zu bekommen, wie oder ob sie weiterfahren.

Aus der B-Lizenz rückt niemand nach:

Aus der B-Lizenz rückt kein Team nach. Bahnpokalsieger 2023 waren Fabian Müller und der verstorbene Peter Maurer. Die Siegerin von 2022, Nicole Standke aus Posthausen, legt wohl eine Pause ein.

Europäisches Top-Gespann macht weiter:

Die beiden Briten Mitchell Godden (49) und Beifahrer Paul Smith hören mit Ende der kommenden Saison nicht auf und machen weiter. Das teilte Mitch Godden jetzt gegenüber SPEEDWEEK.com mit.

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