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Fred Corminboeuf (CGBM): «Eine schwierige Phase»

Von Günther Wiesinger
Das Swiss Innovative Investors-Team von Fred Corminboeuf schaffte in Jerez nach einem stürmischen Herbst mit Lowes und Lecuona auf KTM die Ränge 8 und 9. Aber es bestehen weiter saftige Schulden.

Der Schweizer Moto2-Teambesitzer Fred Corminboeuf hat mit seiner Firma CGBM Evolution im Herbst 2016 den Schweizer Domi Aegerter an Kiefer Racing verloren, Tom Lüthi nach der Saison 2017 wegen des Wechsels in die MotoGP-Klasse, und Jesko Raffin, weil ihm das Selektions-Komitee den dritten Teamplatz wegnahm und Raffin mangelnde fahrerische Kompetenz nachgesagt wurde.

Nach dieser Misere verlor Corminboeuf nach der Saison 2017 den langjährigen Hauptsponsor Olivier Métraux (Derendinger, CarXpert, Garage Plus usw.) sowie etliche Lüthi-Geldgeber wie Hertz, Interwetten, Polo und so weiter.

Es brachen im Herbst 2017 schwere Zeiten für das CGBM-Team an. Es war von offenen Rechnungen die Rede, das Team suchte Fahrer mit Sponsorgeld – wie Gardner, Cortese und so weiter.

Schließlich wurde ein Vertrag mit KTM abgeschlossen und für die Saison 2018 das Fahrerduo Sam Lowes und Iker Lecuona genannt. Es gab die Befürchtung, der Schweizer Rennstall sei unterfinanziert. Ein namhafter Fahrermanager sprach von einem Minenfeld.

Aber Corminboeuf blieb im Herbst von den Übersee-GP in Motegi, Phillip Island und Sepang zuhause, um sich um neue Geldgeber zu kümmern. Schließlich wurde der Rennstall in «Swiss Innovative Investors» umbenannt, auf den Bikes und Lederkombis, in der Box, auf der Teamkleidung sowie auf dem Teamtruck wird für «swissinnovativeinvestors.com» geworben, obwohl diese Website nicht existiert.

«Aber ich werde 2018 für zwei Fahrer mehr Budget haben als 2017 für drei», behauptet Corminboeuf. Der 47-jährige Westschweizer erzählt, hinter dieser Firma stünden zwei Schweizer, die Geld für Start-up-Unternehmen zur Verfügung stellen. Und dazu kommt ein Geldgeber aus Indien.

Fred, du hast 2017 fast alle Geldgeber verloren. Und nach Schweizern wie Lüthi, Aegerter, Mulhauser, Krummenacher und Raffin gibt es jetzt mit Lecuona und Lowes zwei ausländische Fahrer im Team, der dritte Platz ging verloren. Es bestehen immer noch erkleckliche Schulden. Das sind schwere Zeiten für dich.

Ja, im letzten Herbst und Winter hat sich für mich alles geändert. Es war schwierig für mich. Es war ein extrem harter Winter. Olivier Métraux hat sich zum Rückzug entschieden, das war verständlich.

Er hat immer gesagt, wenn wir einen Schweizer in die MotoGP bringen, wird er sich vom Moto2-Team zurückziehen. Ich wusste auch, dass Interwetten Tom Lüthi in die MotoGP begleiten werde, denn sie wollten unseren besten Fahrer unterstützen.

Im September 2017 war es für mich sehr mühsam, eine neue Richtung einzuschlagen. Es folgte eine wirklich schwierige Phase.
Es war eine emotionale Zeit, auch für meine Mitarbeiter. Wir sind ein kleines Team, wir gewinnen und verlieren gemeinsam. Aber ich bin für 20 Leute verantwortlich, deren Löhne ich bezahlen muss.

Ich bin als Teambesitzer noch immer neu in diesem Geschäft. Ich investiere mein ganzes Herzblut, meine ganze Leidenschaft.
Ich bin monatelang heftig kritisiert worden. Ich frage mich: Was mache ich falsch?

Naja, du hast alle Topfahrer verloren, alle Sponsoren, den dritten Startplatz. Es war von einem Schuldenberg die Rede. Es gab keinen Grund für die Medien, das Team zu bejubeln.

Ja, aber ich habe mein Bestes für Tom Lüthi gegeben und von 2010 bis 2016 für Domi Aegerter. Ich würde es jederzeit wieder für ihn tun. Er war wie ein Sohn für mich. Wir haben ja für 2018 wieder verhandelt. Und wir sind immer noch hier.

Aber es war im Herbst nur zu hören: Du bist Tom Lüthi einen Haufen Geld schuldig, es gab offene Rechnungen bei Kalex, die erst im Februar 2018 beglichen wurden. Lüthi wartet immer noch auf den Großteil seiner Gage von 2017.

Ja, es stimmt, wir haben Schulden und auch jetzt noch Zahlungsrückstände. Das leugne ich nicht. Aber bei Kalex wurde inzwischen alles bezahlt.

Es wirkt einfach mysteriös, wenn das Team einen Namen hat und für eine Website wirbt, die nicht existiert. Warum wirbt man für ein Produkt, das nicht existiert?

Als ich die Leute von diesem Unternehmen traf, wollten sie diese Firma im Laufe des Jahres 2018 starten, etwa im Juli. Das ist der Plan. Diese zwei Unternehmer sind mir vorgestellt worden, wir haben einen Vertrag gemacht. Sie haben dann entschieden, ihre Firma im gleichen Zeitraum aufzubauen wie ich mein neues Team.

Was macht dieses Unternehmen «Swiss Innovative Investors»? Was ist der Geschäftszweck?

Sie haben Geld, das sie in der Vergangenheit mit Immobilien und anderen Geschäften verdient haben und das sie jetzt in Start-ups investieren. Das sind zwei Männer, die sehr durchsetzungsstark sind. Sie waren beim Jerez-GP zu Gast, wollen aber im Hintergrund bleiben.

Sie waren die Ersten, die mir das Geld gegeben haben, damit ich das Team weiter betreiben konnte. Der indische Sponsor ist ein Bundesstaat, der weltweit darstellen will, dass diese Region nicht nur aus Blumen, Tourismus, Tradition und Taj Mahal besteht, sondern auch aus Innovation und Technologie.

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