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Bagnaia zu Strafen: «Brauchen eine konstante Linie»

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia siegte in Jerez trotz Penalty

Pecco Bagnaia siegte in Jerez trotz Penalty

Ducati-Star Pecco Bagnaia erklärt, was er von seiner Strafe im Rennen von Jerez hält und was sich die MotoGP-Piloten vom Treffen mit den Stewards in Le Mans erhoffen.

Das FIM MotoGP Stewards Panel vergab auch am Wochenende in Jerez wieder einige Strafen, für die Beteiligte und Beobachter wenig Verständnis hatten. So wurde Franco Morbidelli für den Crash mit Alex Márquez und Marco Bezzecchi in der zweiten Kurve des Sprints ein Long-Lap-Penalty aufgebrummt, weil seine «ambitionierte» Fahrweise zum Sturz geführt habe.

Am Sonntag krachte es dann wieder in Kurve 2, als Fabio Quartararo Miguel Oliveira mit ins Kiesbett riss. Dass der Yamaha-Star für den Unfall im Getümmel kurz nach dem Start ebenfalls in die Long-Lap-Schleife geschickt wurde, befand selbst Oliveiras Teamchef Razlan Razali für zu hart.

Damit nicht genug: Dass Pecco Bagnaia nach dem Manöver gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Jack Miller in Kurve 6 die Position anschließend zurückgeben musste, sorgte ebenfalls für Kopfschütteln.

Der Weltmeister selbst meinte dazu: «Ich möchte einfach nur sagen, dass ich die Strafe akzeptiere, wir aber in Zukunft Beständigkeit brauchen. Ich will in Zukunft jedes Mal denselben Penalty sehen, sonst ist es nicht fair, wenn ich für das, was ich gemacht habe, bestraft wurde. Denn das war aus meiner Sicht nicht so riskant, wenn man auch andere Berührungen bedenkt, die wir in diesem Jahr schon gesehen haben. Ich will einfach nur eine konstante Linie. Wenn ich diese Konstanz sehen werde, akzeptiere ich die Strafe.»

Erschwerend hinzukam, dass der Ducati-Werksfahrer die Strafe erst angezeigt bekam, als er Miller bereits abgeschüttelt hatte. «Wenn du pushst und dann siehst, dass du die Position zurückgeben musst, und gleichzeitig auf der Boxentafel liest, dass der Fahrer hinter dir 0,6 sec zurückliegt, dann bist du in dem Moment ein bisschen verärgert», schilderte Pecco seine Gemütslage. «Denn du hast gepusht, um diese Lücke aufzufahren und den Fahrer vor dir einzuholen, musst dich dann aber zurückfallen lassen und die Arbeit war umsonst. Mit Sicherheit war ich in dem Moment wütend, ich habe es aber geschafft, ruhig zu bleiben. Das Rennen war noch sehr lang. Ich wusste also, dass die Chance auf den Podestplatz noch bestand, und habe einfach versucht, ruhig zu bleiben.»

Tatsächlich hatten die MotoGP-Piloten aber noch vor diesen Vorkommnissen ein Treffen mit den Stewards verlangt, das in der nächsten Woche beim Frankreich-GP in Le Mans im Rahmen der Safety Commission am Freitagabend stattfinden wird.

«Wir haben am Freitag in der Safety Commission darum gebeten, mit den Stewards sprechen zu können», erklärte Bagnaia. «Denn wir sprechen in der Safety Commission immer über sie, aber sie sind nicht dabei. Deshalb möchten wir einfach ein Gespräch mit ihnen, um zu verstehen, warum sie einige Entscheidungen getroffen haben. Wir werden versuchen, ihnen unsere Sichtweise zu erklären. Denn wir sehen keine Beständigkeit [in ihren Entscheidungen].»

Der 26-jährige Italiener führte dazu aus: «Manchmal sieht man – auch in anderen Klassen – Manöver, die so viel aggressiver sind als andere, aber nicht bestraft werden. Sasaki dagegen, um ein Beispiel zu nennen, wurde in Argentinien nach dem Vorfall in Kurve 5 und 6 bestraft. Für mich geht es darum zu verstehen, wie die Stewards die Vorfälle beurteilen und über die Strafen entscheiden», machte Bagnaia deutlich.

Dass Quartararo den Long-Lap-Penalty ein zweites Mal vollführen müsste, weil er im ersten Anlauf bei der Rückkehr auf die Piste die äußere Begrenzungslinie knapp überfahren hatte, ist für Bagnaia übrigens nicht fragwürdig. «So ist die Regel», unterstrich er.

MotoGP-Ergebnis, Jerez (30.04.):

1. Bagnaia, Ducati, 24 Rdn in 39:29,085 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,221 sec
3. Miller, KTM, + 1,119
4. Martin, Ducati, + 1,942
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 4,760
6. Marini, Ducati, + 6,329
7. Pedrosa, KTM, + 6,371
8. Alex Márquez, Ducati, + 14,952
9. Nakagami, Honda, + 15,692
10. Quartararo, Yamaha, + 15,846
11. Morbidelli, Yamaha, + 17,209
12. Di Giannantonio, Ducati, + 17,911
13. Augusto Fernández, KTM, + 19,010
14. Bradl, Honda, + 27,294
15. Raul Fernández, Aprilia, + 36,371
16. Lecuona, Honda, + 36,753
17. Folger, KTM, + 47,146
– Viñales, Aprilia, 1 Runde zurück
– Zarco, Ducati, 8 Runden zurück
– Bezzecchi, Ducati, 8 Runden zurück
– Rins, Honda, 22 Runden zurück
– Mir, Honda, 23 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, nicht gestartet

MotoGP-Ergebnis Sprint, Jerez (29.04.):

1. Brad Binder, KTM, 11 Rdn in 18:07,055 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,428 sec
3. Miller, KTM, + 0,680
4. Martin, Ducati, + 0,853
5. Oliveira, Aprilia, + 1,638
6. Pedrosa, KTM, + 1,738
7. Viñales, Aprilia, + 3,248
8. Zarco, Ducati, + 3,380
9. Bezzecchi, Ducati, + 5,711
10. Marini, Ducati, + 7,015
11. Di Giannantonio, Ducati, + 7,174
12. Quartararo, Yamaha, + 7,467
13. Rins, Honda, + 9,867
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,550
15. Bradl, Honda, + 15,455
16. Morbidelli, Yamaha, + 15,849
17. Augusto Fernández, KTM, + 15,969
18. Lecuona, Honda, + 25,356
19. Folger, KTM, + 25,530
– Mir, Honda, 4 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 8 Runden zurück
– Nakagami, Honda, 8 Runden zurück

WM-Stand nach 8 von 40 Rennen:

1. Bagnaia 87 Punkte. 2. Bezzecchi 65. 3. Binder 62. 4. Miller 49. 5. Viñales 48. 6. Marini 48. 7. Martin 48. 8. Rins 47. 9. Zarco 46. 10. Alex Márquez 41. 11. Quartararo 40. 12. Morbidelli 34. 13. Aleix Espargaró 29. 14. Oliveira 21. 15. Di Giannantonio 17. 16. Augusto Fernández 17. 17. Nakagami 14. 18. Pedrosa 13. 19. Marc Márquez 7. 20. Mir 5. 21. Pirro 5. 22. Folger 4. 23. Raúl Fernández 3. 24. Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 137 Punkte. 2. KTM 81. 3. Aprilia 67. 4. Honda 61. 5. Yamaha 49.

Team-WM:

1. Mooney VR46 Racing 113 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory Racing 111. 3. Prima Pramac 94. 4. Ducati Lenovo Team 92. 5. Aprilia Racing 77. 6. Monster Energy Yamaha 74. 7. LCR Honda 61. 8. Gresini Racing 58. 9. CryptoDATA RNF 24. 10. GASGAS Tech3 21. 11. Repsol Honda 12.

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