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Kurzer Präsidentenbesuch

Kolumne von Stefanie Szlapka
Mitten ins Feld wurde das Zelt für den Besuch der Präsidenten geb

Mitten ins Feld wurde das Zelt für den Besuch der Präsidenten geb

Der letzte Tag war voller Ereignisse: Besuch von vier Präsidenten, eine Fahrt von 600km und die Siegerehrung

Gerne hätte ich gestern schon meinen Abschlussbericht von der Silk Way Rallye geschrieben, aber erstens war der Tag gestern voll und lang und zweitens ist das mit dem Internet in Turkmenistan so eine Sache. Im Hotel kann nicht jeder und schon lange nicht immer online gehen. Deswegen berichte ich jetzt aus der S-Bahn vom Flughafen zurück nach Hause. So richtig weiss ich nicht, ob ich mich freuen soll oder ob es mir nicht auch ein bisschen Leid tut, dass die Rallye schon zu Ende ist. Das fängt schon beim Wetter an: gestern sass ich noch bei über 40 Grad in Ashgabat und jetzt bei 14 Grad in Frankfurt.

Wie ich es mir schon dachte, wurde der gestrige Tag sehr ereignisreich, aber auch sehr stressig, chaotisch und für einige Zeit auch sehr langweilig. Gestern morgen stand ja der hochoffizielle Besuch der Präsidenten Russlands, Kasachstans, Turkmenistans und Tatarstans an. Wir mussten schon um acht Uhr morgens im Biwak sein, ab diesem Zeitpunkt wurden die Strassen im Umfeld von 20km für drei Stunden komplett gesperrt. Für uns ging es in Bussen zum Veranstaltungsgelände.

Dort war ein grosses Zelt und eine Bühne aufgebaut, vor der die Kinder der Stadt Tänze aufführten. Natürlich durften auch die mehr als übergrossen Portraits der drei grossen Präsidenten nicht fehlen. Dazu gab es noch jede Menge Bilder des turkmenischen Präsidenten in und vor verschiedenen Rennfahrzeugen. Ob die Fotos echt oder retuschiert waren, darüber rätseln wir immer noch. Die erste Stunde schauten wir uns etwas um und den Kindern beim Tanzen und spielen zu. Dann suchten wir uns Plätze unter dem grossen Zelt und warteten auf die Dinge, die da kommen sollen. Um uns herum sassen auch die ganzen Rennfahrer, die einer nach dem anderen einschliefen.

Das war es soweit: die Präsidenten kamen und hielten ihre Reden. Leider hatte man bei der Organisation wohl übersehen, einen Dolmetscher zu engagieren, was die Sache für die meisten Piloten und uns noch eine Runde langweiliger machte. Das Veranstaltungsgelände war auch gleichzeitig Start der letzten Etappe der Silk Way Rallye, die allerdings ausserhalb der Wertung lief. Im Anschluss an die Reden gingen die Präsidenten an die Startlinie begrüssten den Fahrer des turkmenischen Renntrucks, der, ohne ihm böse zu wollen, nicht gerade zu talentiertesten gehört und zogen dann wieder ab. Den Gesamtsieger der Rallye Carlos Sainz würdigten sie hingegen keines Blickes.

So waren wir eigentlich ganz froh, als wir relativ schnell wieder ins Biwak zurückkehren konnten und auch endlich wieder etwas zu trinken bekamen. Schliesslich hatten wir noch 600km Weg nach Ashgabat ins offizielle Ziel vor uns. Doch wir setzten zum Tiefflug an und waren wenige Stunde später in der Wüstenstadt angekommen. Wer jetzt denkt, Ashgabat wäre ein kleines, braunes Städtchen ohne Grün hat sich gewaltig geschnitten. Uns verschlug es fast die Sprache, als wir in die Stadt fuhren. Überall glänzend weisse Hochhäuser, prunkvolle Häuser, Monumente und Parks und Bäume so weit das Auge reicht. Unglaublich, was man hier mitten in die Wüste gestellt hat.

Der Start der offiziellen Podiumsveranstaltung wurde um zwei Stunden nach hinten verlegt und so nutzen Fahrer, Teams und wir die Chance, uns etwas unter die Leute zu mischen. Im Rahmen des Zeilleinlaufes waren Buden mit Essen und Trinken aufgestellt worden. Besonders Jugendliche sprachen uns viel an und konnten auch erstaunlich gut englisch. Die Fahrer verteilten ein paar Geschenke und sorgten so für grosse Augen bei den Kindern.

Nach der Podiumsüberfahrt der einzelnen Teams und der Überreichung des grossen Pokals an das Siegerteam verzogen wir uns ins Hotel. Schliesslich hatten wir schon halb elf und um drei Uhr wurden wir schon wieder von einem Bus abgeholt und zum Flughafen gebracht.

Ich glaube, mein Reisepass ist noch nie zuvor durch so viele Hände gegangen wie in diesem Flughafen. Bestimmt fünf Mal wurden unsere Dokumente gecheckt – teilweise in zehn Meter Abständen. Auf der anderen Seite piepten sich die Metalldetektoren halb tot - es interessierte nur keinen. Ich war froh, als ich endlich im Flieger sass und den verpassten Schlaf nachholen konnte. Jetzt freue mich mich doch wieder auf zu Hause und auf mein Bett!

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