Jonathan Rea von Teamkollege Alex Lowes vorgeführt

Von Ivo Schützbach
«Wir sind nach wie vor die Stärksten», sagte Superbike-Weltmeister Jonathan Rea nach seinem Sturz im ersten Hauptrennen. Am Sonntag unterstrich der Kawasaki-Star seine Behauptung.

Im Sprintrennen am Sonntag, in dem die Top-7 innerhalb zwei Sekunden ins Ziel kamen, feierte Jonathan Rea seinen ersten Saisonsieg, den 89. seiner Karriere. Damit hat der Nordire jetzt 30 Siege mehr (!) als der zweitbeste Carl Fogarty. Zu dessen Zeiten wurden aber auch nur zwei statt drei Rennen pro Wochenende gefahren.

Samstag-Sieger Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Ducati-Star Scott Redding komplettierten das Podium, sie lagen nach 44,45 Kilometern innerhalb einer Zehntelsekunde zum Sieger!

Der Sieg brachte Rea auf Startplatz 1 für das zweite Hauptrennen, in dem er in 22 Runden 15 Mal als Führender den Zielstrich kreuzte. Nur nicht, als es darauf ankam.

«Das war ein seltsames Rennen, weil mir die Erfahrung aus Rennen 1 fehlte», erzählte der Weltmeister, der am Samstag gestürzt war. «Ich wusste nicht, wie sich das Motorrad mit den Reifen über 22 Runden verhalten würde. Deshalb fuhr ich an der Spitze so langsam wie möglich. Gerade so, dass ich vorne blieb. Keiner wollte mich überholen und die Arbeit machen. Loris Baz überholte mich in Kurve 4 mit einem Blockpass, ich hatte aber nicht den Mumm, hinter ihm zu bleiben. Mein Motorrad war so viel schneller, dass ich ihn auf der Geraden gleich wieder überholte. Die Jungs hinter mir konnten ihren Hinterreifen viel besser schonen als ich.»

In der vorletzten Runde überholte der phänomenal auffahrende Alex Lowes seinen Teamkollegen Rea und übernahm die Spitze. «Als er in Kurve 1 vorbei ging, schlüpfte auch noch van der Mark durch», beschrieb der Weltmeister die rennentscheidende Situation. «Alex gab einige Kurven lang alles und konnte eine kleine Lücke auffahren. Sobald ich an van der Mark vorbei war, griff ich an. In der letzten Runde schloss ich zu Lowes auf, kam bis zum Zielstrich aber nicht vorbei. Lowes war mitten in der letzten Kurve so langsam, dass ich fast seinen Auspuff berührte, vom Gas und auf die Außenlinie musste.»

Lowes feierte mit 0,037 sec Vorsprung seinen zweiten Sieg nach Brünn 2018 und übernahm damit zum ersten Mal in seiner Karriere die WM-Führung. Der Stand nach 3 von 39 Rennen: 1. Lowes, 51 Punkte. 2. Redding 39. 3. Razgatlioglu 34. 4. Rea 32.

Ergebnis Superbike-WM Philipp Island, Lauf 2:
Pos Fahrer, Motorrad Zeit/Diff
1 Alex Lowes, Kawasaki 34:04,327 min
2 Jonathan Rea, Kawasaki + 0,037 sec
3 Scott Redding, Ducati + 0,849
4 Michael van der Mark, Yamaha + 1,784
5 Chaz Davies, Ducati + 4,278
6 Alvaro Bautista, Honda + 4,322
7 Maximilian Scheib, Kawasaki + 4,829
8 Loris Baz, Yamaha + 6,172
9 Sandro Cortese, Kawasaki + 11,057
10 Tom Sykes, BMW + 17,204
11 Xavi Fores, Kawasaki + 33,338
12 Leon Haslam, Honda + 33,779
Michael Rinaldi, Ducati Sturz
Toprak Razgatlioglu, Yamaha Defekt
Federico Caricasulo, Yamaha Sturz
Takumi Takahashi, Honda Aufgabe

 

Superbike-WM 2020, Stand nach Phillip Island:
Pos Fahrer, Motorrad Punkte
1 Alex Lowes, Kawasaki 51
2 Scott Redding, Ducati 39
3 Toprak Razgatlioglu, Yamaha 34
4 Jonathan Rea, Kawasaki 32
5 Michael van der Mark, Yamaha 31
6 Alvaro Bautista, Honda 20
7 Loris Baz, Yamaha 20
8 Chaz Davies, Ducati 19
9 Leon Haslam, Honda 17
10 Tom Sykes, BMW 17
11 Maximilian Scheib, Kawasaki 10
12 Sandro Cortese, Kawasaki 10
13 Michael Rinaldi, Ducati 7
14 Xavi Fores, Kawasaki 5
15 Eugene Laverty, BMW 5
16 Federico Caricasulo, Yamaha 4
17 Garrett Gerloff, Yamaha 2

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