Michael Rinaldi will Druck von sich abprallen lassen
Michael Rinaldi beim Portimao-Test
Wenn alles passt, kann es Michael Rinaldi mit den besten Superbike-Piloten aufnehmen. In der Superbike-WM 2023 war das aber nur selten der Fall. In 36 Rennen holte der 28-Jährige als WM-Fünfter einen Sieg und stand in neun auf dem Podium – zu wenig für einen Ducati-Werkspiloten. Nach drei Saisons mit vier Siegen und 16 Top-3-Ergebnissen musste er bei Aruba.it Ducati Supersport-Weltmeister Nicolò Bulega weichen.
Rinaldi unterschrieb für die bevorstehende Saison im Kundenteam Motocorsa und wird eine aktuelle Ducati V4R pilotieren. Das Team von Lorenzo Mauri bewies mit Axel Bassani, dass es ein schlagkräftiges Paket hat – der zu Kawasaki gewechselte Bassani war 2022 und 2023 bester Privatier.
Nicht wenige trauen Rinaldi mit Motocorsa Ducati bessere Leistungen als im offiziellen Werksteam zu, weil er als Privatier weniger in der Öffentlichkeit steht und weniger Erfolgsdruck hat. Der Italiener gilt fahrerisch als einer der Besten, mental dagegen als sensibel.
«Das stimmt. Wenn ich unter Druck stehe, performe ich nicht gut», gab Rinaldi gegenüber SPEEDWEEK.com offen zu. «Bin ich aber im Kopf frei, kann ich mein wahres Potenzial zeigen. Das ist eine Lektion, die ich in der Superbike-WM 2023 lernen musste und was ich mir ankreiden muss. Was ich in Zukunft ändern möchte, ist, die Rennwochenenden gelassener anzugehen. Einfach entspannter sein und mich nicht selbst unter Druck setzen. So konnte ich meine Performance bereits bei den letzten vier Saisonmeetings 2023 steigern.»
Rinaldi weiter: «Ich habe erst jetzt verstanden, dass ich diese andere Herangehensweise brauche. Ich habe nichts zu verlieren! Der Weg, den ich gehe, ich der richtige. Man kann fallen, aber danach muss man aufstehen und umso mehr pushen.»