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Wie Norick Blödorn Spuren im Regelbuch hinterließ

Von Manuel Wüst
Norick Blödorn (rot) 2023 im SGP2

Norick Blödorn (rot) 2023 im SGP2

Wie in jedem Winter werden die Regelbücher für den Bahnsport überarbeitet und angepasst. Für zwei Änderungen zeichnet sich in gewissem Maß Norick Blödorn mitverantwortlich.

Im vergangenen Jahr verpasste Norick Blödorn eine Medaille bei der Speedway-U19-Europameisterschaft, obwohl er punktgleich mit Damian Ratajczak und Mathias Pollestad war. Da das Regelwerk ein Stechen nur um den ersten Platz vorsah, zog Blödorn den Kürzeren und wurde Vierter.

Eine weitere Kontroverse boten die Geschehnisse rund um das SGP2-Rennen in Vojens, das Blödorn vorzeitig beendete und infolgedessen am nächsten Tag nicht bei der Deutschen Meisterschaft in Güstrow fahren durfte, da es unterschiedliche Auslegungen des Reglements gab.

«Prag war eine Katastrophenrunde für mich, ein schwarzer Tag. Ich hatte keinen Speed, keine Starts und das war so ein Tag, an dem gar nichts funktioniert hat», blickte Blödorn auf die U21-Weltmeisterschaft 2023 zurück. «Vor Landsberg (Gorzow) hatte ich ein bisschen das Pech, dass ich das Wochenende zuvor gestürzt bin und einen Muskelbündelriss im Oberschenkel hatte. Die Bahn war relativ schlecht und es ist recht spät losgegangen, obwohl es früher geplant war. Die Streckenverhältnisse haben es nicht leichter gemacht. Dennoch war ich vorne dabei und im Semi. Das war vor dem Rennen unser Ziel, jedes Mal ins Semi zu fahren.»

Das dritte und letzte Rennen in Vojens gab Anlass für viel Diskussion. Blödorn: «Im ersten Lauf habe ich geführt, dann kam ein Abbruch und ich wurde in der Wiederholung Dritter. Im nächsten Lauf bin ich erst unverschuldet runtergefahren worden und habe den Wiederholungslauf gewonnen. Ich hatte dann aber Schmerzen und konnte das Rennen nicht fortsetzen. Rein fahrerisch hätte ich dort was reißen können und habe mich auf der Bahn wohlgefühlt. Dann gab es Entscheidungen an dem Abend, und das ist inzwischen auch offiziell, die nicht korrekt waren, und aufgrund dessen gibt es jetzt neue Regeln. Ich will jetzt nicht sagen, dass die Regeln ganz falsch waren, denn es war Auslegungssache. Deshalb hat man sie jetzt genauer verfasst.»

«Mir wurde in Folge des Abends in Vojens der Start in Güstrow verwehrt, obwohl es keine Grundlage im Regelbuch dafür gab», erläuterte der Norddeutsche im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich werde in diesem Jahr die Konsequenzen spüren, dass ich nicht an der Deutschen Meisterschaft teilgenommen habe. Aber es ist passiert und es ist im gewissen Sinn auch traurig, dass ich der Grund für eine Änderung der Regeln bin. Im Endeffekt wird mir dadurch aber recht gegeben und das befriedigt ein Stück weit, wenn man sieht, was für einen Stress wir mit den Offiziellen in der Nacht hatten und wie lange wir rumtelefoniert haben, weil keiner wusste, was Sache ist.»

«Ich wurde aufgrund eines Paragrafen ausgeschlossen, der greift, wenn man nicht an der Rennveranstaltung teilnimmt», verdeutlichte der 19-Jährige. «Ich habe aber am Training teilgenommen, einen Lauf gewonnen und werde in der Ergebnisliste geführt. Von daher habe ich sehr wohl teilgenommen und wurde auch nicht vom Rennarzt gesperrt, was immer mal wieder geschrieben wurde. Es gibt eine Regel, die eine Sperre zur Folge hat. Diese gilt, wenn man nicht zu einem Prädikat anreist. Mir wurde an diesem Abend gesagt, dass in meinem Fall diese Regel in Kraft tritt und das war ja ganz klar nicht der Fall. Es ist schwierig und man kann sich dann auch dumm und dämlich reden. Jetzt wurde zur neuen Saison ganz klar festgelegt, was für eine Strafe kommt, wenn man vom Arzt gesperrt wird, wie es ausgelegt wird, wenn man sich während des Rennens abmeldet, oder wenn man gar nicht zum Rennen erscheint.»

Doch nicht nur dieser Paragraf im Regelbuch wurde angepasst, zukünftig wird es bei Punktgleichheit auch wieder Stechen um alle Podestplätze geben. «Ich bin also für zwei Änderungen verantwortlich und habe meine Spuren im Regelbuch hinterlassen», so Blödorn.


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