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Berger über Auer: Erst müssen die Leistungen stimmen

Von Gerhard Kuntschik
Gerhard Berger

Gerhard Berger

Als DTM-Chef ist Gerhard Berger nah dran, wenn sein Neffe Lucas Auer um den Titel fährt. Der Sprung in die Formel 1 gestaltet sich aber schwierig.

Der Onkel ist der Chef der Meisterschaft, der Neffe will gegen 17 Konkurrenten die Gesamtwertung gewinnen. Gerhard Berger (58) und Lucas Auer (23), der Sohn seiner Schwester Claudia, das ist ein ganz besonderes Duo. Auch wenn Berger – trotz aller Vernetzung im Motorsport – sich weit weniger in Auers Karriere einbringt als manche glauben.

Lucas wurde am 11. September 1994 geboren – ein paar Wochen nach einem der emotionalsten Siege seines Onkels, in Hockenheim, als er eine der längsten Ferrari-Durststrecken beendete (58 Rennen seit Prosts Erfolg in Spanien 1990) und zugleich das Trauma der Todesstürze seines Freundes Senna und seines Landsmannes Ratzenberger verarbeiten musste.

Doch in der Anfangsphase von Auers Karriere spielte vor allem die Mutter eine große Rolle, die sich um die Finanzierung kümmerte – und Gerhard die Strategie (Serienwahl) überließ.

Seit heuer sind die beiden im gleichen Umfeld tätig: Dem Deutschen Tourenwagen Masters. Wie oft sie sich begegnen? Lucas hat eine einfache Erklärung: «Wenn, dann auf der Startaufstellung. Aber nur, wenn ich in einer der ersten Reihe stehe.» Berger stimmt da zu: «Nach hinten geh ich sicher nicht!»

Und gegenüber Medien lobt der Onkel den Neffen nach dessen besten Leistungen mehr als ihn persönlich. Berger: «Wenn er Mist gebaut hat, mach ich einen Bogen um ihn. Er weiß warum. Und er macht einen Bogen um mich.»

Ob der seit dem Montag nach dem Nürburgring 23 Jahre alte Kufsteiner Formel-1-tauglich ist? Berger präzisiert: «Wenn er so fährt wie in den ersten Rennen heuer oder am Samstag auf dem Nürburgring, ja, sofort. Auch schon für 2018. Wenn er so agiert wie Mitte der Saison oder Sonntag auf dem Nürburgring, dann nicht.»
Aber auch der kritische Berger gibt zu: «Die Richtung bei Lucas stimmt. Er steigert sich kontinuierlich, seit er in der DTM ist.» Erstes Jahr, erste Punkte; zweites Jahr, erster Sieg; drittes Jahr, Titelkampf. Das anerkennt nicht nur Berger, sondern auch Mercedes-Boss Toto Wolff.

Zu einer Formel-1-Zukunft Auers gibt Berger zu bedenken: «Ja, zuerst müssen die Leistungen stimmen. Aber dann ist die Frage, wo es einen Platz für ihn gibt.» Das scheint für 2018 fast aussichtslos. Auer selbst weiß: «Ideal wäre ein Test- und Ersatzfahrerjob in der Formel 1 mit dem Sammeln von Erfahrung am Simulator und DTM-Rennen zu fahren.» Also ein Programm wie Markenkollege Paul di Resta heuer, der sogar völlig unerwartet zu einem Grand-Prix-Einsatz kam.

Berger sagt, für den Neffen nur «sehr am Rande» in F1-Vorbereitungen involviert zu sein: «Lucas macht sich fast alles selbst. Er kann das. Er muss es können, wenn er seinen Weg machen will. Aber er hat den Vorteil, auf gewisse Fragen von mir Antworten zu bekommen.»

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