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Kart-Rüpel Luca Corberi: Rekurs gegen 15-Jahre-Sperre

Von Mathias Brunner
Oktober 2020: Unfassbare Kurzschlusshandlung des Italieners Luca Corberi bei der Kart-WM in Lonato, es folgte eine harte Strafe der FIA. Aber der Hitzkopf akzeptiert seine Rennsperre von 15 Jahren nicht.

Formel-1-Weltmeister Jenson Button traute seinen Augen nicht, was er bei der Kart-WM in Lonato 2020 zu sehen bekam: Der Italiener Luca Corberi war von der Bahn abgekommen und offenbar der Überzeugung – sein Rivale Paolo Ippolito war an allem Schuld. Corberi brannten sämtliche Sicherungen durch, er stellte sich an den Streckenrand und warf die Frontschürze seines Karts auf Ippolito, der in dem Moment mit dem Rest des Feldes an Corberi vorbeiraste. Er traf einen anderen Fahrer, verletzt wurde zum Glück niemand. Später kam es im Fahrerlager zu einer wüsten Schlägerei, in die auch Corberis Vater verwickelt war, Geschäftsleiter der Kartstrecke.

Formel-1-Champion Jenson Button meldete sich damals so zu Wort: «Luca Corberi hat sich mit seinem widerlichen Verhalten jede Chance auf eine Rennkarriere zunichte gemacht.»

Wenige Tage später handelte der italienische Automobilklub (ACI): Luca Corberi war seine Rennlizenz los, sein Vater als Teilnehmer der Prügelei ebenfalls. Im April 2021 folgte das Urteil des Autosport-Weltverbands FIA, als Dachorganisation des Kartsports: Corberi wurde für 15 Jahre gesperrt!

Drei Punkte wurden als Gründe für diese weltweit einzigartige Strafe genannt. Zum einen das Werfen der Frontschürze, dann das mehrmalige Überqueren der Strecke entgegen der Vorschriften sowie die Attacke im Parc fermé. In der Urteilsbegründung stand: «Eine Sperre von 15 Jahren ist verhältnismässig, da eine solche Strafe eindeutig die Schwere der Tatsachen und der involvierten Gewalt widerspiegelt.» Zunächst wollten die FIA-Regelhüter sogar eine lebenslange Sperre verhängen!

Corberi ist es damit untersagt, in den nächsten 15 Jahren an jeglichen Motorsportveranstaltungen teilzunehmen, die direkt oder indirekt von der FIA unterstellten nationalen Sportbehörden organisiert werden. Der 23jährige Italiener darf zudem keinerlei Rolle oder Funktion innerhalb der FIA ausüben.

Aber Hitzkopf Corberi will das nicht auf sich beruhen lassen: Die FIA hat am 8. Juni bestätigt, dass der Italiener Berufung eingereicht hat gegen diese Sperre bis 2036. Eine Anhörung findet am 22. Juni statt.

Corberi ist gegen viele heutige Spitzenpiloten gefahren, wie gegen die Formel-1-Fahrer George Russell und Lance Stroll oder gegen die Formel-2-Piloten Jehan Daruvala und Dan Ticktum.

Corberis früherer Gegner George Russell kann sich den Ausraster des Italieners bis heute nicht erklären: «Ich fuhr drei oder vier Jahre gegen Luca, diese Seite von ihm habe ich nie zuvor gesehen. Er fuhr immer recht sauber und gehörte zu den guten Fahrern, die immer vorne dabei waren. Dieses Verhalten ist absolut inakzeptabel. Zuerst hat er sich selbst in grösste Gefahr gebracht, indem er an dieser Stelle der Strecke stand, dann hat er mit seinen Taten alle anderen in Gefahr gebracht. Und was danach passiert ist, ist in keiner Hinsicht zu tolerieren. Motorsport ist Leidenschaft, aber es ist unentschuldbar, sich so zu verhalten.»

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