F1-Sportchef Ross Brawn: Red Bull Racing wie Ferrari

Von Mathias Brunner
Formel-1-Sportchef Ross Brawn spricht über das Pech von Red Bull Racing-Honda bei den vergangenen zwei WM-Läufen in England und Ungarn. «Das erinnert mich an einige Situationen früher bei Ferrari.»

Selten haben ein Fahrer und ein Rennstall in so kurzer Zeit einen so grossen Vorsprung verloren. Red Bull Racing stand vor dem WM-Lauf in Grossbritannien hervorragend da – nach fünf Siegen in Folge führte RBR in der Markenwertung nach dem Österreich-GP mit 286 Punkten vor Mercedes mit 242.

Bei den Piloten hatte Max Verstappen eine tolle Serie hingelegt: Abgesehen von Baku (Reifenplatzer) war er in jedem Rennen Sieger oder Zweiter geworden, mit fünf Volltreffern (Imola, Monaco, Frankreich, Steiermark und Österreich). Das bedeutete in der Fahrerwertung die Führung mit 182 Punkten, 32 Zähler vor Lewis Hamilton.

Aber dann folgte die Kollision zwischen Verstappen und Hamilton in England, danach der Start-Crash von Ungarn, ausgelöst durch Valtteri Bottas. In England fand sich Verstappen im Krankenhaus wieder, der Wagen Schrott, auf dem Hungaroring rettete er einen schwer beschädigten Renner als Neunter über die Ziellinie.

Neue WM-Stände: Hamilton 195 gegen Verstappen 187 bei den Piloten, Mercedes 303 gegen Red Bull Racing 291 bei den Konstrukteuren.

Formel-1-Sportchef Ross Brawn kann nachfühlen, wie sich RBR-Teamchef Christian Horner, Verstappen und ihre Arbeitskollegen fühlen müssen. «Ich war einige Male in der Situation, in welcher sich Red Bull Racing heute befindet – wenn du eine stattliche Führung auf einmal los bist, wegen Problemen mit der Standfestigkeit oder wegen Unfällen. Das ist mir bei Ferrari ein paar Mal passiert.»

Der 66-jährige Engländer weiss: «Wenn du nicht ins Ziel kommst, dann schmerzt das immer, denn in der Regel geht das mit einem Umsturz bei den Punkten einher.»

«Leider haben wir aus diesem Grund auf dem Hungaroring nicht erlebt, wie sich Verstappen und Pérez mit intaktem Wagen gegen Hamilton geschlagen hätten. Ich schätze, Mercedes hatte vielleicht einen kleinen Vorteil. Ein solches Hin und Her erleben wir im Verlaufe einer Weltmeisterschaft immer wieder. Und wenn die zweite Saisonhälfte hält, was die erste versprochen hat, dann dürfen sich die Fans auf einen wirklichen Kracher freuen.»

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
04. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
06. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
07. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
08. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
12. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, Disqualifikation, zu wenig Sprit

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 195 Punkte
2. Verstappen 187
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Sainz 83
7. Leclerc 80
8. Gasly 50
9. Ricciardo 50
10. Ocon 39
11. Alonso 38
12. Vettel 30
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Latifi 6
16. Russell 4
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 303
2. Red Bull Racing 291
3. Ferrari 163
4. McLaren 163
5. Alpine 77
6. AlphaTauri 68
7. Aston Martin 48
8. Williams 10
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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