Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Lewis Hamilton warnt: Reifen in Türkei zu weich

Von Adam Cooper
Die schnellen Kurven in der Türkei belasten die Reifen sehr stark

Die schnellen Kurven in der Türkei belasten die Reifen sehr stark

Formel-1-Champion Lewis Hamilton glaubt: Bleibt die Strecke im Grossen Preis der Türkei trocken, wird kein Pilot mit nur einem Stopp durchkommen. Hat sich Pirelli mit den Mischungen verspekuliert?

Der 100-fache GP-Sieger Lewis Hamilton war am Freitag auf der türkischen Rennstrecke Istanbul Park der schnellste Mann. Längst kreisen seine Gedanken um das Rennen vom 10. Oktober. Der Engländer sagt: «Das Pistenlayout hier stellt die Reifen auf eine harte Probe. Sollten wir ein Rennen auf trockener Bahn haben, kann ich mir keine Einstopptaktik vorstellen.»

Ein turbulenter Rennverlauf könnte dem siebenfachen Weltmeister in die Hände spielen, denn nach dem Einbau eines neuen Verbrennungsmotors muss er in der Startaufstellung um zehn Ränge zurück. Aber Hamilton ist nicht der Einzige, der sich Gedanken über die Reifenwahl von Formel-1-Alleinausrüster Pirelli macht.

Wir erinnern uns: 2020 rutschten die Fahrer hier auf dem neuen Asphalt nur herum. Daher haben sich Pirelli-Rennchef Mario Isola und seine Mitarbeiter dazu entschlossen, für die Ausgabe 2021 weichere Reifenmischungen mitzubringen.

Am Freitag nun hat sich in den ersten beiden Trainings herausgestellt: Ganz im Gegensatz zu 2020 baut die Bahn sehr gute Haftung auf. Die Pistenbetreiber haben die Bahn tiefengereinigt, zudem konnte der Asphalt ein Jahr lang reifen. Folge: Die weichen Reifen neigen zum so genannten «graining» (Körnen).

Wenn ein Auto zu rutschen beginnt, können sich auf der Reifenlauffläche kleine Gummikörner bilden. Das ist für den Fahrer überaus unangenehm, weil sich das Auto anfühlt, als würde es sich auf Kugellagern bewegen. Das Körnen kann nach wenigen Runden wieder verschwinden, wenn der Pilot vorsichtig ist. Graining entsteht durch ein Zusammenspiel aus Fahrstil, Pistenoberfläche, Abstimmung, Benzinlast und Reifenmischung.

Mario Isola gibt zu: «Mit den weichen Reifen zu fahren, wäre eine recht aggressive Strategie. Als wir die Mischungen für die Türkei festlegten, sprach noch niemand davon, dass die Piste hier in besonderer Art und Weise gereinigt wird. Ich schätze, die meisten Fahrer werden sich für die mittelharte und harte Mischung entscheiden, wenn sie mit nur einem Stopp ins Ziel kommen wollen.»

«Es hat sich gezeigt, dass der Unterschied pro Runde zwischen dem weichen und mittelharten Reifen nur ungefähr 0,3 bis 0,4 Sekunden beträgt. Normalerweise ist dieser Unterschied grosser, daher können viele Fahrer im zweiten Quali-Teil in der Regel auf diesen Reifen nicht verzichten, um unter die ersten Zehn zu kommen. Das könnte hier anders sein. Und die Reifenwahl in Quali 2 gibt ja vor, mit welcher Mischung ein Fahrer ins Rennen gehen muss. Ich gehe also davon aus, dass wir mehr Piloten mit dem mittelharten Reifen erleben werden als üblich.»

«Das Körnen ist bei allen drei Mischungen zu erkennen, aber beim weichsten Reifen ist es am markantesten, am meisten leidet auf dieser Bahn der rechte Vorderreifen. Weil wir aus dem vergangenen Jahr kaum Erfahrungswerte haben – Quali und Rennen fanden ja auf nasser Bahn statt – ist es für die Teams schwierig, die Dauerläufe richtig einzustufen.»

2. Training, Istanbul

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:23,804 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:23,970
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:24,214
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:24,373
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:24,439
06. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:24,525
07. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:24,660
08. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:24,672
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:24,756
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:24,796
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:24,882
12. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:24,903
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:25,020
14. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:25,060
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:25,143
16. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:25,229
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:25,307
18. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:25,358
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:25,480
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:25,698

1. Training, Istanbul

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:24,178 min
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:24,603
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:24,654
04. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:24,842
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:24,860
06. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:24,909
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:25,347
08. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:25,382
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:25,383
10. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:25,459
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:25,685
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:25,750
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:25,810
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:25,863
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:25,933
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:26,361
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:26,502
18. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:26,533
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:26,636
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:27,019

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