Sebastian Vettel warnt zur WM 2022: Es wird zu viel

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel bei der Pistenbesichtigung in der Türkei: Katar erzwingt einen intensiven WM-Plan 2022

Sebastian Vettel bei der Pistenbesichtigung in der Türkei: Katar erzwingt einen intensiven WM-Plan 2022

Formel-1-CEO Stefano Domenicali will im kommenden Jahr innerhalb von nur 36 Wochenenden gleich 23 Grands Prix durchpauken. Das macht Weltmeister Sebastian Vettel Sorgen.

Wenn es nach Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali geht, dann wird die Weltmeisterschaft 2022 aus 23 Läufen bestehen, angefangen in Bahrain am 20. März, abgeschlossen in Abu Dhabi am 20. November, das sind nur 36 Wochenenden. Das Programm ist unter anderem so dicht gewoben, weil ab 21. November in Katar die Fussball-WM ausgetragen wird.

So viele Rennen in so kurzer Zeit, mit einer Sommerpause obendrein, das macht dem vierfachen Formel-1-Champion Sebastian Vettel Sorgen. In der Türkei sagt der 53-fache GP-Sieger dazu: «Wir dürfen den Menschen nicht vergessen. Wir reisen als Formel-1-Gemeinde um die ganze Welt, und jeder kann sich ausrechen, welche Belastung auf die Fachkräfte zukommt. 52 Wochen im Jahr, vier Monate, in welchen keine Rennen stattfinden, der Rest muss in eine sehr intensive Saison gequetscht werden.»

«Wir sollten danach trachten, unsere Saison in einer nachhaltigen Art und Weise auszutragen, nicht nur im Sinne des Umweltschutzes, sondern auch beim Umgang mit der Ressource Mensch. Denn wir dürfen nicht vergessen – für die meisten Fachkräfte ist ja ein GP-Wochenende erheblich länger als jene Samstage und Sonntage, an welchen die meisten Fans den Sport verfolgen. Wir Fahrer haben es da in Sachen Belastung noch gut.»

«Wir müssen eine Saison auf die Beine stellen, die es den Leuten erlaubt, neben ihrem Beruf noch ein normales Leben führen zu können. Denn die meisten Fachkräfte, seien dies nun Mechaniker oder Ingenieure oder andere Team-Mitglieder, haben Familie, viele haben Kinder, und die dürfen nicht vernachlässigt werden. Wir müssen da schon sorgfältig entscheiden, wie wir die Interessen gewichten.»

Aston Martin-Star Sebastian Vettel erhält in den sozialen Netzwerken für seine Worte viel Lob, aber mancher Fan gibt auch zu bedenken, dass deutlich zu spüren sei, woher der Wind wehe – mehr Rennen, das soll mehr Geld in die Formel-1-Kasse spülen, so einfach ist das.

Am 15. Oktober will Stefano Domenicali das Programm 2022 verkünden. Der mögliche Ablauf zeigt: Auf den Menschen wird da wenig Rücksicht genommen. Im Programm stehen gleich drei Pakete zu je drei Rennen innerhalb von drei Wochen, dazu vier Mal Veranstaltungen mit zwei Rennen innerhalb von acht Tagen.

Zum Vergleich: Im breiter gestreuten Programm 2021 sind es vier Grands Prix im Doppelpaket und nur ein Dreier.

Möglicher Formel-1-Kalender 2022

23.–25. Februar: Testfahrten Barcelona, Spanien
11.–13. März: Testfahrten Sakhir, Bahrain
20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Shanghai, China
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
17. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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