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Lewis Hamilton (Mercedes): Regenbogen-Helm bleibt

Von Mathias Brunner
Mercedes-Star Lewis Hamilton wollte mit einem Helm im Regenbogen-Design in Katar ein Zeichen setzen. Aus diesem Grund trägt er diese Farben auch in Saudi-Arabien und in Abu Dhabi.

Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton wandte sich im vergangenen Juli an seine Fans: Dem Engländer ist ein Gesetz in Ungarn zuwider, mit welchem Regierungs-Chef Viktor Orbán sein Volk vor sexuellen Minderheiten schützen will, also vor der Gemeinschaft der LGBTQ+ (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer und Andere).

Bücher zum Themenkreis LGBTQ+ müssen demnach mit einem Warnhinweis versehen werden und sind erst ab 18 Jahre zugänglich, entsprechende Filme dürfen nicht zur Hauptsendezeit ausgestrahlt werden, Lehrer müssen mit Konsequenzen rechnen, wenn sie die LGBTQ+-Gemeinschaft unterstützen.

Lewis Hamilton postete: «Vor dem GP-Wochenende will ich meine Unterstützung mit jenen Menschen teilen, welche vom Anti-LGBTQ+-Gesetz betroffen wird. Es ist inakzeptabel, feige und fehlgeleitet von den Personen in Machtpositionen, ein solches Gesetz vorzuschlagen. Jeder Mensch soll die Freiheit haben, sich selber sein zu dürfen – ungeachtet dessen, wen er liebt oder wie er sich sieht.»

Die Antwort aus Ungarn hat nicht lange auf sich warten lassen. Die ungarische Justiz-Ministerin Judit Varga unterstellte dem Rennfahrer, Fake-News zu verbreiten. Die Politikerin sagte: «Ich habe mit Bedauern feststellen müssen, dass sich Lewis Hamilton ins Lager der internationalen Falschnachrichten-Verbreiter einreiht, indem sie unser Kinderschutzgesetz attackieren. Ich schlage vor, dass Lewis Hamilton das Gesetz vielleicht mal liest. Ich kann nur sagen – Schuhmacher, bleib bei deinen Leisten! Ein Formel-1-Pilot sollte sich aufs Fahren beschränken.»

Das alles hat bei Lewis Hamilton den Willen nur noch vertieft, sich für mehr Gleichheit einzusetzen: In Katar tauchte er mit einem Helm in Regenbogen-Farben auf, in den Farben also der LGBTQ+-Gemeinschaft, und dieses Design wird der Engländer auch in Saudi-Arabien und Abu Dhabni tragen.

Hamilton erklärte am Losail International Circuit: «Ich habe mir lange überlegt, welche Botschaft ich bei den letzten drei Formel-1-Rennen der Saison in jener Region vermitteln will. Ich wollte mich auch mehr informieren über die Schwierigkeiten, und die sind nicht gering. Also sind mir diese Farben eingefallen und der Spruch an der Rückseite – wir stehen zusammen. Ich hoffe, viele Kids sehen die Farben und stellen Fragen, wieso ich sie trage. Ich hoffe, dass dadurch ein positives Gespräch entsteht und ein Umdenken.»

Homosexualität ist vor dem Hintergrund der traditionellen islamischen Moral verboten, mit Strafen bis zu fünf Jahren Gefängnis in Katar. Es gibt keine rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen oder eheähnlicher Lebensgemeinschaften. In Saudi-Arabien sind homosexuelle Handlungen ebenfalls strafbar und werden mit Peitschenhieben und Gefängnisstrafen geahndet. In den Vereinigten Arabischen Emiraten steht auf Homosexualität im schlimmsten Fall die Todesstrafe.

Katar-GP, Losail

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:24:29,908 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +25,743 sec
03. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +59,457
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:02,306 min
05. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:20,570
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:21,274
07. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:21,911
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1:23,126
09. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, + 1 Runde
17. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12

WM-Stand nach 20 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 351.5 Punkte
2. Hamilton 343.5 Punkte
3. Bottas 203
4. Pérez 190
5. Norris 153
6. Leclerc 152
7. Sainz 145.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 92
10. Alonso 77
11. Ocon 60
12. Vettel 43
13. Stroll 34
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Räikkönen 10
17. Latifi 7
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 546.5
2. Red Bull Racing 541.5
3. Ferrari 297.5
4. McLaren 258
5. Alpine 137
6. AlphaTauri 112
7. Aston Martin 77
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 11
10. Haas 0

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