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Mike Krack über Fernando Alonso: «Weit gebracht»

Von Mathias Brunner
​Fernando Alonso ist in Monaco am Sieg vorbeigeschrammt – Rang 2 hinter Max Verstappen, fünfte Podestplatzierung 2023. Aston Martin-Teamchef Mike Krack: «Wir haben es zusammen weit gebracht.»

Auch in Spanien wird noch kontrovers darüber diskutiert: Hätte Fernando Alonso den Grossen Preis von Monaco gewinnen können, wären dem Spanier beim Boxenstopp gleich Intermediates gegeben worden und nicht Slicks?

Zur Erinnerung: Alonso kam bei einsetzendem Regen eine Runde vor Leader Verstappen an die Box, aber die Aston Martin-Strategen glaubten, es würde nur kurz regnen, zudem würde die Bahn danach schnell abtrocknen, daher Slicks für Alonso. Schon 30 Sekunden später war klar: So geht das nicht, denn der Regen nahm zu, Fernando kam erneut herein, dieses Mal für Intermediates.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner ist überzeugt: «Es wäre mindestens ganz knapp geworden, hätte Fernando sofort Intermediates erhalten.»

Aston Martin-Teamchef Mike Krack in Spanien: «In einer solchen Situation versuchst du, so lange als möglich auf der Bahn zu bleiben, um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, wie sich das Wetter entwickelt. Ganz ehrlich – wir haben nicht gedacht, dass es stärker regnen würde. Gleichzeitig waren die harten Reifen am Auto von Fernando schon ziemlich abgenutzt, also mussten wir dringend etwas unternehmen.»

«Wir dachten auch: Wenn wir Alonso jetzt Intermediates geben, dann werden die sehr schnell überhitzen. Letztlich war es eine Fehleinschätzung, und schon eine halbe Minute nach dem Stopp war klar, dass wir Fernando nochmals hereinholen müssen, dieses Mal für Intermediates.»

«Ich bin nicht überzeugt, dass wir gewonnen hätten, auch wenn unsere Daten sagen, dass wir wohl bei einem Wechsel auf Intermediates vor Max auf der Bahn gewesen wären. Rückblickend ist jeder der Superschlaue, wir waren in jenen Momenten davon überzeugt, dass wir das Richtige tun.»

«Wir haben uns in Monte Carlo nicht über einen entgangenen Sieg geärgert, wir haben uns über einen tollen zweiten Platz gefreut. Wir sind in Monaco aus der ersten Startreihe losgefahren und haben mit Rang 2 das beste Ergebnis eingefahren. Das zeigt, wie weit wir es mit Fernando gebracht haben. Das war ein Meilenstein.»

«Fernando ist bei überaus tückischen Verhältnissen fabelhaft gefahren, und Aston Martin hat das beste Resultat in der Königsklasse egalisiert, Sebastian Vettel wurde ja in Baku 2021 schon Zweiter.»

Fernando Alonso hat im ersten freien Training zum Grossen Preis von Spanien die sechstschnellste Zeit erzielt. Zu Alonsos Erfolgsaussichten auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya sagt der 51-jährige Luxemburger Krack: «Die ersten 60 Minuten hier waren kein Training, das war ein Test. Wir haben die Silverstone-Reifen von Pirelli ausprobiert und einige Verbesserungen am Wagen.»

«Es war auch wichtig, dass wir viele Infos sammeln über das alte, neue Layout, das wir erstmals seit 2007 wieder nutzen. Ich finde es gut, dass wir diese Schikane vor Start und Ziel losgeworden sind und wieder diese schnellen zwei Rechtskurven haben vor Start und Ziel. Unsere Fahrer lieben schnelle Kurven, also finden sie die Änderungen positiv.»

«Alles läuft bei uns bislang nach Plan, aber was das Klassement im ersten Training angeht, sollten die Fans die Tabelle mit grosser Vorsicht geniessen.»

Was sagt Mike Krack zur Alonso-Mania in Spanien? Krack weiter: «Nicht nur die Rennanlage hier steht unter Strom, dieses Gefühl spürst du in ganz Barcelona. Wir hatten einige Veranstaltungen, und die Atmosphäre ist jeweils unglaublich. Auch beim Boxengassen-Spaziergang und in der Fan-Zone spielen sich unfassbare Szenen ab. So viel Energie, so viel Grün!»

Wann dürfen die Fans von Aston Martin und Fernando Alonso mit einem Sieg rechnen? Mike Krack: «Das ist unmöglich zu sagen. Aber es wäre vermessen, hier eine Vorhersage zu platzieren, wann wir einen Grand-Prix-Sieg einfahren. Wir bleiben auf dem Teppich und wollen uns in eine Position bringen, dass wir eine Gelegenheit nutzen können, sollte sie sich bieten.»

Sollte Aston Martin in Sachen Strategie aggressiver vorgehen? Der Teamchef schüttelt den Kopf: «Wenn mit aggressiv gemeint ist, dass wir mehr gambeln sollen, dann sage ich – nein. Wir sind keine Spieler, wir sind Realisten.»

1. Training, Barcelona

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:14,606 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:15,374
03. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:15,418
04. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:15,504
05. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:15,545
06. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:15,547
07. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:15,689
08. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:15,694
09. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:15,726
10. George Russell (GB), Mercedes, 1:15,753
11. Lando Norris (GB), McLaren, 1:15,783
12. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:15,845
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:15,906
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:15,915
15. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:15,939
16. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:15,978
17. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:16,353
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:16,461
19. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:16,506
20. Alex Albon (T), Williams, 1:16,630

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